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Ein Stück Marsberger Siedlungsgeschichte …

28. Mai 2017
Ein Stück Marsberger Siedlungsgeschichte Fundstück des Monats Mai ist eine 65 Jahre alte Urkunde Obermarsberg / Rennufer. Der zweite Weltkrieg brachte eine große Not hervor. Viele Vertriebene der deutschen Ostgebiete, wie West- und Ostpreußen, Pommern, Schlesien, dem Sudetenland, usw. machten sich auf den Weg gen Westen. Im westlichen Deutschland angekommen, standen sie erstmal vor dem Nichts und suchten Unterkunft. Marsbergs Fundstück des Monats Mai 2017 ist die gedruckte Original-Urkunde der Gründung des Rennufers. Eine ganz spezielle Siedlung in der damaligen Stadt Obermarsberg. Die originale Urkunde wurde an den Marsberger Geschichts- und Heimatverein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ für das Museum „Haus Böttcher – Marsbergs Haus der Geschichte aus 1589“ übergeben und nun zum Fundstück des Monats prämiert. Die Gründungsurkunde des Rennufers wurde vor genau 65 Jahren am 28.05.1952 ausgestellt. Gedruckt wurde sie von der damaligen Marsberger Druckerei Schulte. Mit geschwungenen Lettern versehen unterzeichneten dieses Zeitdokument zur Grundsteinlegung der Siedlung der damalige Landrat des Kreises Brilon Lorenz Hoffmann; Oberkreisdirektor Robert Steineke; der Vorsitzende des Aufsichtsrates der gemeinnützigen Siedlungs- und Baugenossenschaft des Kreises, Josef Schmidt-Diemel; der Geschäftsführer der Baugenossenschaft, Friedrich Böttcher; Obermarsbergs Pfarrer Otto Bramkamp; Bürgermeister Franz Siebers; die Stadtvertreter: Heinrich Fobbe, Robert Fiege, Anton Kehr, Heinrich Koch, Fritz Kroker, Anton Todt, Josef Volbracht, August Wiegelmann und Hubert Willmes und Stadtdirektor Josef Kloke. Außerdem die Herren: Karl Leiße, Franz Bartholme, J. Pennig, Hans-Walter Möhring, Karl Kümmel, Wilhelm Gaentzsch, Anton Fobbe, Josef Dinkelmann und Heinrich Prior. Die Siedlung trug fortan den Namen „Rennufer-Siedlung der Stadt Obermarsberg“, so die Original-Urkunde. Der Bebauungsplan wurde vom Kreishochbauamt Brilon in Verbindung mit der Landesplanungsgemeinschaft Westfalen, Bezirksstelle Arnsberg, aufgestellt. Die Entwürfe für den Tiefbau stammen vom Kreiskulturbauamt Brilon. Die Bebauung des Geländes wurde der gemeinnützigen Siedlungs- und Baugenossenschaft des Kreises Brilon übertragen. Hans-Walter Möhring aus Niedermarsberg war als beratender Architekt für die Stadtverwaltung Obermarsberg tätig. Die Maurerarbeiten des ersten Bauabschnittes führte die Firma Heinrich Prior, Hoch-, Tief- und Eisenbetonbau aus Erlinghausen durch. Das Haus der Familie Owczarczak wurde als erstes fertiggestellt. In der Original-Gründungsurkunde heißt es: „Das Jahr 1952 ist das sechste nach Beendigung eines grauenhaften Krieges, in dessen Zeitgeschehen ganze Städte und Dörfer unseres deutschen Vaterlandes in Trümmer sanken, wodurch Millionen von Menschen obdachlos und weitere Millionen in den Auswirkungen dieses Krieges aus ihrer Heimat vertrieben und zu wohnungssuchenden Wanderern wurden, die auf die Hilfe ihrer Mitmenschen in den vom Kriege verschont gebliebenen Gebieten angewiesen waren. Durch die vielen Wohnungssuchenden wurde in diesen Gebieten eine Überbevölkerung herbeigeführt und trat ein Wohnraummangel ein, dem man nur im Laufe der Jahre durch umfangreiche Bau- und Siedlungsmaßnahmen erfolgreich begegnen konnte.“ Der Kreis Brilon hatte im Jahr 1939 insgesamt 51.128 Einwohner. Diese Zahl ist durch den Zustrom von Evakuierten und Flüchtlingen um 21.719 Personen gestiegen, sodass der Kreis Brilon im Jahr 1950 73.011 Einwohner hatte. Die Vertriebenen der ostdeutschen Gebiete brachten zumeist eine andere Religion (evangelisch) und Kultur mit sich. Sie waren somit damals erstmal „anders“ als die katholisch-geprägten Sauerländer. Auch in Brilon entstand eine neue Siedlung für Ost-Vertriebene: „Petersborn“. Die Rennufer-Urkunde weiter: „Durch die rege Bautätigkeit innerhalb des Kreises während der letzten Jahre, die durch wohlwollende Förderung der maßgeblichen Regierungsstellen gestützt und dank der tatkräftigen Mithilfe von Kreisvertretung und Kreisverwaltung und den Höchstleistungen der Gemeinden, konnte ein großer Teil der bestehenden Wohnungsnot beseitigt werden, deren vollkommene Lösung in der Verwirklichung des Siedlungsgedankens liegt, damit neben der Beseitigung der Wohnungsnot Familien wieder bodenständig gemacht und an die Scholle gebunden werden, die größtenteils in den Kriegsauswirkungen Haus und Heimat verloren haben.“ Um „dieses hohe Ziel verwirklichen zu helfen“, wurde durch Beschluss der Stadtvertretung von Obermarsberg vom 01.08.1950 das Gelände auf dem Rennufer im Gemarkungsbezirk Obermarsberg als Siedlungsgelände ausgewiesen. „Da die gemeinnützige Siedlungs- und Baugenossenschaft des Kreises Brilon, deren Mitglied die Stadt Obermarsberg ist, der berufenste Träger in der Durchführung der Siedlungsmaßnahmen im Kreise Brilon ist, wurde die Bebauung dieses Siedlungsgeländes in ihre bewährten Hände gelegt.“ Zu Letzt wird in der Urkunde auf den Schutz Gottes gehofft. „Gottes gütiger Schutz hat fast das gesamte Kreisgebiet, insbesondere aber auch unsere Stadt vor der allzunahen und drohenden Zerstörung bewahret, sodaß die Türme unserer herrlichen und weitsichtbaren Kirchen auch weiterhin den Wanderer grüßen. Um einen wertvollen Beitrag in der Seßhaftmachung von wohnungssuchenden Menschen zu leisten, wird diese Siedlung errichtet und ihrer Bestimmung übergeben, sei es in Dankbarkeit gegen Gott der der Stadt und ihren Einwohnern in schwerster Zeit seinen Schutz verlieh, der aber auch weiterhin seinen Schutz und Segen geben möge allen zukünftigen Bewohnern dieser Siedlung der Stadt und ihren Einwohnern sowie unserem gesamten Volke und Vaterlande.“ Zeitzeugen erinnern sich, dass das Gebiet ursprünglich keine optimale Lösung war. Es gab anfangs kein fließendes Wasser, noch Strom. Man musste zu Fuß mit Eimern zum Pumpenhäuschen bei Mühlenbeins gehen, um an frisches Wasser zu gelangen. Es befand sich etwa dort, wo heute bei der Unterführung unter der B 7 die Teiche sind. Kerzen und Petroleumlampen spendeten das Licht in den Häusern. Die Kinder mussten beispielsweise einen erschwerlichen Fußweg nach Obermarsberg in Kauf nehmen. Die Art und die Entstehung des Rennufers, das heutzutage bereits mit der Niedermarsberger Kernstadt, dem Meisenberg, usw. zusammengewachsen ist, sind aber auch ein guter Beleg für gelebte Integration und das bis heute. Nähere Informationen zum Fundstück des Monats finden Sie unter: www.Marsberger-Geschichte.de Fotos im Anhang: 01 Das Rennufer Ende der 1950er Jahre – durch das Bild verläuft die Bundesstraße 7 / Bredelarer Straße. Oberhalb davon die ab 1952 bebaute Rennufersiedlung. Am rechten Bildrand ist schon das Firmengebäude von WIVO (Wilhelm Vorneweg, Eigentümer: Zernicke) zu sehen. Ursprünglich war die Firma in Obermarsberg im städtischen Haus, Hauptstraße 31 (heute: Museumsgaststätte Im Weißen Ross im LWL-Freilichtmuseum Detmold), beheimatet. Zu Letzt war WIVO unter dem Namen ITT in Bredelar an der Carl-Reinke-Straße bekannt. 02 Diese Aufnahme - mit Blick vom Rittersprung aus - entstand um 1920. Im Vordergrund das Diemeltal mit der Vinzenziusmühle, dahinter an der Bredelarer Straße gelegen die Alte Ziegelei. Bekannter Weise sind Rennufer und Meisenberg zu diesem Zeitpunkt noch nicht bebaut. 03 Das Foto zeigt den Gasthof Rosenkranz auf dem Rennufer. Er hatte den Beinamen – wie unschwer auf dem Foto zu erkennen ist – „Zum Kuckuck“. Das Gasthaus Zum Kuckuck wurde zu Letzt von der Familie Mette betrieben. Die Aufnahme entstand um 1960. 04 Die Urkunde zur Gründung der Rennufer-Siedlung vom 28. Mai 1952, Seite 1. 05 Die Urkunde zur Gründung der Rennufer-Siedlung vom 28. Mai 1952, Seite 2. 06 Die Urkunde zur Gründung der Rennufer-Siedlung vom 28. Mai 1952, Seite 3. 07 Blick vom Rittersprung auf das Rennufer – Die Rennufer-Siedlung wurde ab 1952 bebaut. Im Vordergrund rechts ist die Vinzenziusmühle – dahinter die Alte Ziegelei – zu sehen. Die Aufnahme entstand ca. 1955. #Marsberg #Obermarsberg #Rennufer #Siedlung #Siedlungsgeschichte #Fundstueck #FundstueckdesMonats #Mai2017 #65Jahre #Urkunde #Weltkrieg #Not #Vertriebene #Ostgebiete #Westpreussen #Ostpreussen #Pommern #Schlesien #Sudetenland #MarsbergsFundstueck #OriginalUrkunde #Gruendung #StadtObermarsberg #Geschichtsverein #Heimatverein #MarsbergerGeschichten #Museum #HausBoettcher #MuseumHausBoettcher #MarsbergsHausderGeschichte #HausderGeschichte #Gruendungsurkunde #DruckereiSchulte #Grundsteinlegung #Landrat #Brilon #KreisBrilon #LorenzHoffmann #Oberkreisdirektor #RobertSteineke #Aufsichtsrat #Vorsitzender #Gemeinnuetzig #Siedlungsgenossenschaft #Baugenossenschaft #JosefSchmidtDiemel #Geschaeftsfuehrer #FriedrichBoettcher #Pfarrer #OttoBramkamp #Buergermeister #FranzSiebers #Stadtvertreter #HeinrichFobbe #RobertFiege #AntonKehr #HeinrichKoch #FritzKroker #AntonTodt #JosefVolbracht #AugustWiegelmann #HubertWillmes #Stadtdirektor #JosefKloke #KarlLeisse #FranzBartholme #JPennig #HansWalterMoehring #KarlKuemmel #WilhelmGaentzsch #AntonFobbe #JosefDinkelmann #HeinrichPrior #RennuferSiedlung #Bebauungsplan #Kreishochbauamt #Landesplanungsgemeinschaft #Westfalen #Bezirksstelle #Arnsberg #Tiefbau #Kreiskulturbauamt #Bebauung #Gelaende #Niedermarsberg #Architekt #Stadtverwaltung #Maurerarbeiten #Bauabschnitt #Hochbau #Eisenbetonbau #Erlinghausen #Haus #Owczarczak #1952 #Evakuierte #Fluechtlinge #Petersborn #RennuferUrkunde #Regierungsstelle #Kreisvertretung #Kreisverwaltung #Gemarkungsbezirk #Siedlungsgelaende #Wasser #Strom #Pumpenhaeuschen #Muehlenbeins #Unterfuehrung #B7 #Kerzen #Petroleumlampen #Meisenberg #Kernstadt #MarsbergerGeschichte #Integration #Bundesstrasse #BredelarerStrasse #Rennufersiedlung #WIVO #WilhelmVorneweg #Zernicke #StaedtischesHaus #Museumsgaststaette #WeissesRoss #LWL #Freilichtmuseum #Detmold #ITT #Bredelar #CarlReinkeStrasse #Rittersprung #Diemeltal #Vinzenziusmuehle #AlteZiegelei #GasthofRosenkranz #ZumKuckuck #Mette #UnserMarsberg
Ein Stück Marsberger Siedlungsgeschichte …

28. Mai 2017
Ein Stück Marsberger Siedlungsgeschichte Fundstück des Monats Mai ist eine 65 Jahre alte Urkunde Obermarsberg / Rennufer. Der zweite Weltkrieg brachte eine große Not hervor. Viele Vertriebene der deutschen Ostgebiete, wie West- und Ostpreußen, Pommern, Schlesien, dem Sudetenland, usw. machten sich auf den Weg gen Westen. Im westlichen Deutschland angekommen, standen sie erstmal vor dem Nichts und suchten Unterkunft. Marsbergs Fundstück des Monats Mai 2017 ist die gedruckte Original-Urkunde der Gründung des Rennufers. Eine ganz spezielle Siedlung in der damaligen Stadt Obermarsberg. Die originale Urkunde wurde an den Marsberger Geschichts- und Heimatverein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ für das Museum „Haus Böttcher – Marsbergs Haus der Geschichte aus 1589“ übergeben und nun zum Fundstück des Monats prämiert. Die Gründungsurkunde des Rennufers wurde vor genau 65 Jahren am 28.05.1952 ausgestellt. Gedruckt wurde sie von der damaligen Marsberger Druckerei Schulte. Mit geschwungenen Lettern versehen unterzeichneten dieses Zeitdokument zur Grundsteinlegung der Siedlung der damalige Landrat des Kreises Brilon Lorenz Hoffmann; Oberkreisdirektor Robert Steineke; der Vorsitzende des Aufsichtsrates der gemeinnützigen Siedlungs- und Baugenossenschaft des Kreises, Josef Schmidt-Diemel; der Geschäftsführer der Baugenossenschaft, Friedrich Böttcher; Obermarsbergs Pfarrer Otto Bramkamp; Bürgermeister Franz Siebers; die Stadtvertreter: Heinrich Fobbe, Robert Fiege, Anton Kehr, Heinrich Koch, Fritz Kroker, Anton Todt, Josef Volbracht, August Wiegelmann und Hubert Willmes und Stadtdirektor Josef Kloke. Außerdem die Herren: Karl Leiße, Franz Bartholme, J. Pennig, Hans-Walter Möhring, Karl Kümmel, Wilhelm Gaentzsch, Anton Fobbe, Josef Dinkelmann und Heinrich Prior. Die Siedlung trug fortan den Namen „Rennufer-Siedlung der Stadt Obermarsberg“, so die Original-Urkunde. Der Bebauungsplan wurde vom Kreishochbauamt Brilon in Verbindung mit der Landesplanungsgemeinschaft Westfalen, Bezirksstelle Arnsberg, aufgestellt. Die Entwürfe für den Tiefbau stammen vom Kreiskulturbauamt Brilon. Die Bebauung des Geländes wurde der gemeinnützigen Siedlungs- und Baugenossenschaft des Kreises Brilon übertragen. Hans-Walter Möhring aus Niedermarsberg war als beratender Architekt für die Stadtverwaltung Obermarsberg tätig. Die Maurerarbeiten des ersten Bauabschnittes führte die Firma Heinrich Prior, Hoch-, Tief- und Eisenbetonbau aus Erlinghausen durch. Das Haus der Familie Owczarczak wurde als erstes fertiggestellt. In der Original-Gründungsurkunde heißt es: „Das Jahr 1952 ist das sechste nach Beendigung eines grauenhaften Krieges, in dessen Zeitgeschehen ganze Städte und Dörfer unseres deutschen Vaterlandes in Trümmer sanken, wodurch Millionen von Menschen obdachlos und weitere Millionen in den Auswirkungen dieses Krieges aus ihrer Heimat vertrieben und zu wohnungssuchenden Wanderern wurden, die auf die Hilfe ihrer Mitmenschen in den vom Kriege verschont gebliebenen Gebieten angewiesen waren. Durch die vielen Wohnungssuchenden wurde in diesen Gebieten eine Überbevölkerung herbeigeführt und trat ein Wohnraummangel ein, dem man nur im Laufe der Jahre durch umfangreiche Bau- und Siedlungsmaßnahmen erfolgreich begegnen konnte.“ Der Kreis Brilon hatte im Jahr 1939 insgesamt 51.128 Einwohner. Diese Zahl ist durch den Zustrom von Evakuierten und Flüchtlingen um 21.719 Personen gestiegen, sodass der Kreis Brilon im Jahr 1950 73.011 Einwohner hatte. Die Vertriebenen der ostdeutschen Gebiete brachten zumeist eine andere Religion (evangelisch) und Kultur mit sich. Sie waren somit damals erstmal „anders“ als die katholisch-geprägten Sauerländer. Auch in Brilon entstand eine neue Siedlung für Ost-Vertriebene: „Petersborn“. Die Rennufer-Urkunde weiter: „Durch die rege Bautätigkeit innerhalb des Kreises während der letzten Jahre, die durch wohlwollende Förderung der maßgeblichen Regierungsstellen gestützt und dank der tatkräftigen Mithilfe von Kreisvertretung und Kreisverwaltung und den Höchstleistungen der Gemeinden, konnte ein großer Teil der bestehenden Wohnungsnot beseitigt werden, deren vollkommene Lösung in der Verwirklichung des Siedlungsgedankens liegt, damit neben der Beseitigung der Wohnungsnot Familien wieder bodenständig gemacht und an die Scholle gebunden werden, die größtenteils in den Kriegsauswirkungen Haus und Heimat verloren haben.“ Um „dieses hohe Ziel verwirklichen zu helfen“, wurde durch Beschluss der Stadtvertretung von Obermarsberg vom 01.08.1950 das Gelände auf dem Rennufer im Gemarkungsbezirk Obermarsberg als Siedlungsgelände ausgewiesen. „Da die gemeinnützige Siedlungs- und Baugenossenschaft des Kreises Brilon, deren Mitglied die Stadt Obermarsberg ist, der berufenste Träger in der Durchführung der Siedlungsmaßnahmen im Kreise Brilon ist, wurde die Bebauung dieses Siedlungsgeländes in ihre bewährten Hände gelegt.“ Zu Letzt wird in der Urkunde auf den Schutz Gottes gehofft. „Gottes gütiger Schutz hat fast das gesamte Kreisgebiet, insbesondere aber auch unsere Stadt vor der allzunahen und drohenden Zerstörung bewahret, sodaß die Türme unserer herrlichen und weitsichtbaren Kirchen auch weiterhin den Wanderer grüßen. Um einen wertvollen Beitrag in der Seßhaftmachung von wohnungssuchenden Menschen zu leisten, wird diese Siedlung errichtet und ihrer Bestimmung übergeben, sei es in Dankbarkeit gegen Gott der der Stadt und ihren Einwohnern in schwerster Zeit seinen Schutz verlieh, der aber auch weiterhin seinen Schutz und Segen geben möge allen zukünftigen Bewohnern dieser Siedlung der Stadt und ihren Einwohnern sowie unserem gesamten Volke und Vaterlande.“ Zeitzeugen erinnern sich, dass das Gebiet ursprünglich keine optimale Lösung war. Es gab anfangs kein fließendes Wasser, noch Strom. Man musste zu Fuß mit Eimern zum Pumpenhäuschen bei Mühlenbeins gehen, um an frisches Wasser zu gelangen. Es befand sich etwa dort, wo heute bei der Unterführung unter der B 7 die Teiche sind. Kerzen und Petroleumlampen spendeten das Licht in den Häusern. Die Kinder mussten beispielsweise einen erschwerlichen Fußweg nach Obermarsberg in Kauf nehmen. Die Art und die Entstehung des Rennufers, das heutzutage bereits mit der Niedermarsberger Kernstadt, dem Meisenberg, usw. zusammengewachsen ist, sind aber auch ein guter Beleg für gelebte Integration und das bis heute. Nähere Informationen zum Fundstück des Monats finden Sie unter: www.Marsberger-Geschichte.de Fotos im Anhang: 01 Das Rennufer Ende der 1950er Jahre – durch das Bild verläuft die Bundesstraße 7 / Bredelarer Straße. Oberhalb davon die ab 1952 bebaute Rennufersiedlung. Am rechten Bildrand ist schon das Firmengebäude von WIVO (Wilhelm Vorneweg, Eigentümer: Zernicke) zu sehen. Ursprünglich war die Firma in Obermarsberg im städtischen Haus, Hauptstraße 31 (heute: Museumsgaststätte Im Weißen Ross im LWL-Freilichtmuseum Detmold), beheimatet. Zu Letzt war WIVO unter dem Namen ITT in Bredelar an der Carl-Reinke-Straße bekannt. 02 Diese Aufnahme - mit Blick vom Rittersprung aus - entstand um 1920. Im Vordergrund das Diemeltal mit der Vinzenziusmühle, dahinter an der Bredelarer Straße gelegen die Alte Ziegelei. Bekannter Weise sind Rennufer und Meisenberg zu diesem Zeitpunkt noch nicht bebaut. 03 Das Foto zeigt den Gasthof Rosenkranz auf dem Rennufer. Er hatte den Beinamen – wie unschwer auf dem Foto zu erkennen ist – „Zum Kuckuck“. Das Gasthaus Zum Kuckuck wurde zu Letzt von der Familie Mette betrieben. Die Aufnahme entstand um 1960. 04 Die Urkunde zur Gründung der Rennufer-Siedlung vom 28. Mai 1952, Seite 1. 05 Die Urkunde zur Gründung der Rennufer-Siedlung vom 28. Mai 1952, Seite 2. 06 Die Urkunde zur Gründung der Rennufer-Siedlung vom 28. Mai 1952, Seite 3. 07 Blick vom Rittersprung auf das Rennufer – Die Rennufer-Siedlung wurde ab 1952 bebaut. Im Vordergrund rechts ist die Vinzenziusmühle – dahinter die Alte Ziegelei – zu sehen. Die Aufnahme entstand ca. 1955. #Marsberg #Obermarsberg #Rennufer #Siedlung #Siedlungsgeschichte #Fundstueck #FundstueckdesMonats #Mai2017 #65Jahre #Urkunde #Weltkrieg #Not #Vertriebene #Ostgebiete #Westpreussen #Ostpreussen #Pommern #Schlesien #Sudetenland #MarsbergsFundstueck #OriginalUrkunde #Gruendung #StadtObermarsberg #Geschichtsverein #Heimatverein #MarsbergerGeschichten #Museum #HausBoettcher #MuseumHausBoettcher #MarsbergsHausderGeschichte #HausderGeschichte #Gruendungsurkunde #DruckereiSchulte #Grundsteinlegung #Landrat #Brilon #KreisBrilon #LorenzHoffmann #Oberkreisdirektor #RobertSteineke #Aufsichtsrat #Vorsitzender #Gemeinnuetzig #Siedlungsgenossenschaft #Baugenossenschaft #JosefSchmidtDiemel #Geschaeftsfuehrer #FriedrichBoettcher #Pfarrer #OttoBramkamp #Buergermeister #FranzSiebers #Stadtvertreter #HeinrichFobbe #RobertFiege #AntonKehr #HeinrichKoch #FritzKroker #AntonTodt #JosefVolbracht #AugustWiegelmann #HubertWillmes #Stadtdirektor #JosefKloke #KarlLeisse #FranzBartholme #JPennig #HansWalterMoehring #KarlKuemmel #WilhelmGaentzsch #AntonFobbe #JosefDinkelmann #HeinrichPrior #RennuferSiedlung #Bebauungsplan #Kreishochbauamt #Landesplanungsgemeinschaft #Westfalen #Bezirksstelle #Arnsberg #Tiefbau #Kreiskulturbauamt #Bebauung #Gelaende #Niedermarsberg #Architekt #Stadtverwaltung #Maurerarbeiten #Bauabschnitt #Hochbau #Eisenbetonbau #Erlinghausen #Haus #Owczarczak #1952 #Evakuierte #Fluechtlinge #Petersborn #RennuferUrkunde #Regierungsstelle #Kreisvertretung #Kreisverwaltung #Gemarkungsbezirk #Siedlungsgelaende #Wasser #Strom #Pumpenhaeuschen #Muehlenbeins #Unterfuehrung #B7 #Kerzen #Petroleumlampen #Meisenberg #Kernstadt #MarsbergerGeschichte #Integration #Bundesstrasse #BredelarerStrasse #Rennufersiedlung #WIVO #WilhelmVorneweg #Zernicke #StaedtischesHaus #Museumsgaststaette #WeissesRoss #LWL #Freilichtmuseum #Detmold #ITT #Bredelar #CarlReinkeStrasse #Rittersprung #Diemeltal #Vinzenziusmuehle #AlteZiegelei #GasthofRosenkranz #ZumKuckuck #Mette #UnserMarsberg
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