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Von einer Waldpolonaise bis zu Vaterschaftsfreuden …

3. April 2017
Von einer Waldpolonaise bis zu Vaterschaftsfreuden Erich Tack begegnete musikalisch den Lillerois Marsberg. Da ist Musik drin… In der exklusiven Zeitungsserie der Deutsch-Französischen Gesprächsrunde Marsberg (DFG Marsberg) und des Sauerlandkuriers auf dem Weg zur Goldenen Hochzeit Marsbergs mit Lillers berichtet heute der 84-jährige Erich Tack, Ehrenvorsitzender des Musikvereins Marsberg, innerhalb eines Interviews über die musikalischen Verbindungen der beiden Partnerstädte. Ganz persönliche Erlebnisse, Geschichten, Emotionen und Anekdoten kommen im Gespräch mit dem seit dem Jahr 1950 aktiven Musikus zum Vorschein. - Andreas Karl Böttcher (DFG Marsberg – Ansprechpartner Öffentlichkeitsarbeit „50 Jahre – Marsberg-Lillers“) - Herr Tack, ab welchem Zeitpunkt engagierte sich der Marsberger Musikverein in der Städtepartnerschaft mit Lillers? Der Musikverein ist seit der Besiegelung der Städtepartnerschaft 1967 dabei gewesen. Bürgermeister Willi Ising kam persönlich in unsere Musikprobe und bat darum, die Stadt Niedermarsberg zu unterstützen. Als damals aktives Ratsmitglied war es für mich ein besonderes Anliegen den Bürgermeister sowie die Stadt zu unterstützen und in die Tat umzusetzen. Insgesamt gab es neben 1967 auch 1969, 1972 und 1978 drei weitere große Austausche mit über 100 Aktiven und viele kleinere Treffen mit „Harmonie Fanien“, den musikalischen Freunden aus Lillers. 1967 wussten wir nicht, was auf uns zukam. Kommen, nach den Weltkriegsgeschehnissen unsere deutschen Märsche und Stücke bei den Festlichkeiten der Partnerschaft in Frankreich an? Wir Musiker – manche hatten den Krieg erlebt – hatten Respekt. Die deutsch-französische Freundschaft musste erst aufgebaut werden. Misstrauen herrschte teils noch vor. Manch Einer traute sich somit nicht in das Land des „ehemaligen Feindes“. So mussten aus Warstein ein Trompeter und ein Hornist sowie der Bassist Artur Schandelle aus Giershagen uns unterstützen, dass wir überhaupt spielfähig waren. Musik ist allerdings eine Weltsprache und verbindet. So lag es auf der Hand, dass unsere damals 30 Marsberger Musiker herzlich empfangen und mit langanhaltendem Beifall – sogar ganz Besonders bei deutschen Märschen – honoriert wurden. Gibt es auch eine Anekdote von den ersten Aufeinander-Treffen? Nach der Vertragsunterzeichnung in Lillers wurde dieser Akt kurze Zeit später in Marsberg unter Beteiligung vieler aktiver Lillerois wiederholt. 3 Busse trafen damals in Niedermarsberg ein. Wir feierten hier in Marsberg auch zusammen ein tolles, traditionelles Schützenfest, was für die Franzosen völlig unbekannt – aber später total beliebt – war. Am Abreisetag versammelten und trafen sich alle beim Marsberger Sportplatz und verabschiedeten sich mehrfach mit „Küsschen links und rechts“ nach französischer Art. In der Zwischenzeit bereiteten einige von uns allerdings einen Streich am Essenthoer Waldesrand vor. Sie fällten einen Baum und legten ihn als Straßensperre über die Straße. Die Lillerois glaubten vor Ort an einen Überfall und trauten sich nicht aus ihren Bussen. Erst als unsere Musiker aufspielten, trauten sie sich heraus. Es gab anschließend eine große Wald-Polonaise für Jung und Alt mit zahlreichen weiteren Umarmungen und freundschaftlichen Verabschiedungen. Fallen Ihnen weitere schöne Geschichten ein? Es gibt zahlreiche… Allerdings eine ist bei einem unserer Musiker wohl dauerhaft in Erinnerung. Wir spielten 1978 auf dem Rathausplatz von Lillers auf. Dann bekam Ansgar Boxberger eine Nachricht, die ihm die Füße unter den Boden wegriss. Bleich sank er zu Boden. Er war Vater einer Tochter geworden und hatte in Marsberg die Geburt verpasst. Vorher war er allerdings von seiner Frau beruhigend überredet worden, mitzufahren. Nachdem wir ihn wieder aufgepäppelt hatten, spielten wir mit den Franzosen noch freudiger als sonst einige Stücke, um den neuen Erdenbürger – von Lillers aus – zu begrüßen. Danach ging es für ihn auf direktem Wege aufgeregt ins Marsberger Krankenhaus, um endlich sein Kind zu sehen und in den Arm zu nehmen. Solche tollen Geschichten schreibt nur die deutsch-französische Freundschaft. Fotos im Anhang: 01 Musik verbindet die Städtepartnerschaft: Die Wald-Polonaise 1967 mit den französischen Freunden aus Lillers am Waldesrand von Essentho. Foto: Erich Tack. 02 Ein Abschiedskonzert der Marsberger Musiker auf dem Rathausplatz von Lillers. Foto: Erich Tack. 03 Musikalische Freundschaft über den Tod hinaus: Ein letzter Abschiedsgruß von Erich Tack am Grab von Louis Duez, dem Vorsitzenden der Musiker Lillers, auf dem dortigen Friedhof in Nordfrankreich, 1995. Foto: Erich Tack. #Marsberg #Lillers #Staedtepartner #Partnerschaft #50Jahre #1967 #2017 #Jubilaeum #GoldeneHochzeit #Waldpolonaise #Vaterschaftsfreuden #ErichTack #Marsberger #Lillerois #Musik #Musikalisch #Zeitungsserie #DFG #DFGMarsberg #DeutschFranzoesisch #Gespraechsrunde #DeutschFranzoesischeGespraechsrunde #Sauerlandkurier #Ehrenvorsitzender #MusikvereinMarsberg #Interview #Partnerstadt #Partnerstaedte #Erlebnisse #Geschichten #Emotionen #Anekdoten #Musikus #AndreasKarlBoettcher #MarsbergerMusikverein #Staedtepartnerschaft #Buergermeister #WilliIsing #Musikprobe #Niedermarsberg #Stadt #Stadtrat #Ratsmitglied #1969 #1972 #1978 #Austausch #HarmonieFanien #Weltkrieg #Weltkriegsgeschehnisse #Maersche #Festlichkeiten #Frankreich #Musiker #Krieg #Freundschaft #Warstein #Trompeter #Hornist #Bassist #ArturSchandelle #Giershagen #Schuetzenfest #Franzosen #Vertragsunterzeichnung #Sportplatz #Essentho #Waldrand #Strassensperre #Ueberfall #Rathausplatz #AnsgarBoxberger #Geburt #Tochter #MarsbergerKrankenhaus #EssenthoerWald #Waldesrand #Abschiedskonzert #MarsbergerMusiker #LouisDuez #Friedhof #Nordfrankreich #1995 #UnserMarsberg
Hauptschüler präsentieren Ergebnisse zur großen …

22. Januar 2017
Hauptschüler präsentieren Ergebnisse zur großen Umfrage – Der Ehe-TÜV von Marsberg und Lillers Marsberg. Jede Ehe und jede gute Partnerschaft müssen im Leben hin und wieder überprüft werden. Getreu diesem Motto haben die Marsberger Hauptschüler in den letzten Tagen und Wochen den Partnerschaftstest zum 50-jährigen „Ehe-Jubiläum“ von Marsberg mit Lillers in diesem Jahr gewagt. Die Schüler der Klasse 10 b der Hauptschule befragten an verschiedenen Tagen und Zeiten in der Marsberger Innenstadt die Passanten. Hierzu hatten die Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihrem Lehrer Wolfgang Kleffner anlässlich der „Goldhochzeit“ im Schulunterricht eine Idee aufgegriffen und einen Fragebogen konzipiert. Man wollte testen, in wieweit fast 50 Jahre nach der Unterzeichnung der Urkunden im Jahr 1967 die französische Partnerstadt Lillers im heutigen, tagtäglichen Leben und im Bewusstsein der Marsberger verankert ist. Kennt die Allgemeinheit bzw. kennen die Bürgerinnen und Bürger überhaupt die Partnerschaft, die Stadt Lillers als Solches, die Begegnungen, die Austauschmöglichkeiten zwischen Marsbergern und Lillerois oder auch die Aktionen der Deutsch-Französischen Gesprächsrunde Marsberg (DFG Marsberg)? Auf diese spannende Frage gibt es nach der Auswertung der Fragebögen durch die Schüler Antworten. Die Ergebnisse fassen Wolfgang Kleffner (projektführender Lehrer an der Hauptschule) und Andreas Karl Böttcher (DFG Marsberg) zusammen: Zuerst wurden die Passanten nach ihrem Wohnort befragt. Rund 90 Prozent der Umfrage-Teilnehmer stammten aus Marsberg und seinen Ortschaften. Die Bewohner der Marsberger Kernstadt waren mit 35 Prozent der Teilnehmer am Stärksten befragt worden. Zum allgemeinen Teil über Partnerstädte und Partnerschaften Marsbergs wiesen die Marsberger natürlich überwiegend auf die französische Verbindung zur Schwesterstadt Lillers hin. Aber auch die Partnerschaft von Essentho mit der belgischen Stadt Ettelgem wurde thematisiert oder etwa Austausche der Marsberger Schulen mit Ungarn oder Polen. Der ganzgroße Teil der Befragten konnte natürlich die geographische Lage Lillers in Frankreich richtig einschätzen und zeigt, dass die Marsberger sich durchaus schon einmal mit ihrer französischen Partnerstadt beschäftigt haben. Viele Marsberger, die sich in den vergangenen 5 Jahrzehnten in die Partnerschaft mit Lillers eingebracht haben, sind über den Sport (z. B. Fußball oder Schwimmen), musikalischer Aktivitäten oder durch die kameradschaftlichen Feuerwehraustausche oder Schüleraustausche auf die Städteverbindung aufmerksam geworden. Allerdings bei der Frage, ob sie persönlich schon einmal in Lillers zu Besuch waren, besteht für die Marsberger größter Nachholbedarf. Nicht einmal 20 Prozent der Marsberger waren in der nordfranzösischen Stadt auf Stippvisite. Einig war man sich, dass die Deutsch-Französische Gesprächsrunde Marsberg federführend und in Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister und den Ratsvertretern die Partnerschaft aktiv mit Leben füllt. Nach Personen und Persönlichkeiten befragt, waren den Marsbergern ganz besonders die Männer der ersten Stunde um Bürgermeister Ising und Karl-Josef Gerlach ein Begriff. Auch der derzeitige Ehrenvorsitzende Karl-Heinz Berger, Birgit Förster, Wolfgang Kies oder Andreas Karl Böttcher sind den Marsbergern im Meinungsbild als aktive Mitglieder präsent. Mit offenen Augen gehen die Marsberger durch ihre Stadt. Auf die Frage, ob es Spuren in Marsberg gibt, die auf Lillers aufmerksam machen, wussten weit über 40 Prozent, dass die Hauptzufahrtstraße in die Marsberger Innenstadt und die Straße, in der das Marsberger Rathaus beheimatet ist, die Lillers-Straße ist. Aber auch die Standorte der Partnerschaftsschilder waren genauso bekannt, wie das kilometrierte Entfernungsschild auf dem Schulhof des Gymnasiums oder die damalige französische Telefonzelle vor der Sparkasse. Viele weitere Antworten des Fragebogens geben dank dem Engagement der Schüler, also der Zukunft Marsbergs, hoffentlich neue Impulse zur Marsberger Partnerschaft mit Lillers in den nächsten 50 Jahren. Das Ergebnis dieses Projekts der Schüler kann bei der guten Umfrage-Teilnahme der Marsberger als ein repräsentatives Spiegelbild angesehen werden. Wolfgang Kleffner und Andreas Karl Böttcher: „Es gibt gute Aufschlüsse zur Arbeit der DFG Marsberg und der Stadt Marsberg im Zusammenspiel mit Lillers. An der ein oder anderen Stelle muss allerdings noch intensiver gearbeitet werden, um die Bürgerinnen und Bürger für die lohnenswerte, gemeinsame Sache zu gewinnen, um die Partnerschaft Marsbergs mit Lillers zu unterstreichen und um dauerhafte Freundschaft in einem vereinten Europa zu erreichen und sicherzustellen!“ Foto im Anhang: 01 Die Marsberger Hauptschüler der Klasse 10 b werteten jetzt zusammen mit ihrem Lehrer Wolfgang Kleffner und Andreas Karl Böttcher (DFG Marsberg) die große Umfrage zum Ehe-TÜV Marsbergs mit Lillers aus. Foto: Antillu – Marc Schnittker. #Marsberg #Hauptschule #Umfrage #EheTuev #Lillers #Partnerschaft #Partnerstadt #Hauptschueler #Partnerschaftstest #EheJubilaeum #Klasse10b #Lehrer #WolfgangKleffner #Goldhochzeit #Schulunterricht #Fragebogen #1967 #2017 #Begegnungen #Austausch #Austauschmoeglichkeiten #Marsberger #Lillerois #DeutschFranzoesischeGespraechsrunde #DFG #DFGMarsberg #AndreasKarlBoettcher #Schwesterstadt #Essentho #Belgien #Ettelgem #Ungarn #Polen #Frankreich #Sport #Fussball #Schwimmen #Musik #Feuerwehr #Schueleraustausche #Staedteverbindung #Buergermeister #Stadtrat #Ising #Gerlach #KarlHeinzBerger #BirgitFoerster #WolfgangKies #LillersStrasse #Partnerschaftsschilder #Schulhof #Gymnasium #Telefonzelle #Sparkasse #Antillu #MarcSchnittker #UnserMarsberg