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Weihnachten und die Kirche der Zukunft …

23. Dezember 2017
Weihnachten und die Kirche der Zukunft Interview mit Superintendent Alfred Hammer aus Marsberg (Kirchenkreis Arnsberg) Alfred Hammer aus Marsberg übt in der evangelischen Kirche nicht nur das Amt eines Pfarrers aus, sondern ist auch gleichzeitig Superintendent für den Kirchenkreis Arnsberg. Im Interview mit Andreas Karl Böttcher stand er Rede und Antwort. Andreas Karl Böttcher: Herr Hammer, Sie bekleiden innerhalb der evangelischen Kirche das Amt des Superintendenten. Seit wann üben Sie dieses Amt aus und wie wird man Superintendent? Gibt es bestimmte Anforderungen für dieses Amt? Alfred Hammer: Die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Arnsberg hat mich erstmals im November 2009 gewählt. Die Einführung erfolgte durch den damaligen Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß im Februar 2010 in Meschede, dem Sitz des Kirchenkreises. Zum Superintendenten bzw. zur Superintendentin kann gewählt werden, wenn man mindestens 5 Jahre lang eine Pfarrstelle in einer Kirchengemeinde innehatte. Die Amtszeit beträgt 8 Jahre mit der Möglichkeit der Wiederwahl. Andreas Karl Böttcher: Für welches Gebiet bzw. welche Städte sind Sie als Superintendent zuständig? Alfred Hammer: Der Ev. Kirchenkreis Arnsberg umfasst das Gebiet von Wickede im Westen bis Marsberg im Osten, von Warstein im Norden bis Medebach im Süden. 11 Kirchengemeinden bilden unseren Diaspora-Kirchenkreis. Er ist flächenmäßig der zweitgrößte unter den 29 Kirchenkreisen und zahlmäßig der zweitkleinste mit ca. 44.000 Gemeindegliedern in der westfälischen Landeskirche. Andreas Karl Böttcher: Was für Aufgaben hat ein Superintendent? Alfred Hammer: Ein Superintendent bzw. eine Superintendentin leitet einen Kirchenkreis gemeinsam mit den übrigen Mitgliedern des Kreissynodalvorstands. Er versieht sein Amt im Auftrag der Landeskirche und bildet somit das Zwischenglied zwischen den Kirchengemeinden und der Landeskirche. Er führt die Aufsicht über die Kirchengemeinden und Ämter und ist Dienstvorgesetzter der Pfarrerinnen und Pfarrer und der übrigen Mitarbeitenden. Die Leitung der Kreissynode ist ihm übertragen. Zu den Aufgaben gehört u. a. auch die Visitation der Kirchengemeinden und Fachbereiche, die Leitung der Pfarrwahl, die Ordination und Einführung von Pfarrerinnen und Pfarrern. Er vertritt die Kirche in der Öffentlichkeit. Andreas Karl Böttcher: Kommt denn da bei den zahlreichen Aufgaben als Superintendent Ihre Heimatgemeinde Marsberg, in der Sie ja auch noch als Pfarrer tätig sind, nicht zu kurz? Alfred Hammer: Im Ev. Kirchenkreis ist das Amt des Superintendenten nebenamtlich, im Hauptamt bin ich Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde Marsberg. Es gibt weitere 7 Kirchenkreise, in denen das ebenso ist. Selbstverständlich kann ich nicht mehr in dem Umfang meinen Dienst als Pastor der Gemeinde ausführen wie vor meiner Wahl. Deshalb entsendet die Landeskirche in unserem Fall eine sogenannte „Synodalvikarin“ die den Superintendenten entlastet. Dennoch kann ich einige Aufgaben in der Gemeinde übernehmen, was mir persönlich sehr entgegenkommt. Wenn Sie mich nach dem Verhältnis fragen, so bin ich zu ¾ meiner Zeit mit kreiskirchlichen Aufgaben beschäftigt. Andreas Karl Böttcher: Wir befinden uns in der Adventszeit – eigentlich eine sehr besinnliche Zeit! Viele Mitmenschen eilen aber z. Z. von Weihnachtsfeier zu Weihnachtsfeier. Sie befinden sich außerdem in einem wahren Kaufrausch, um das Fest so pompös wie möglich mit der Familie und Freunden zu feiern. Auch die Geschenke fallen immer üppiger aus. Geht bei diesem Vorweihnachtsstress, den manche Menschen an den Tag legen, der eigentliche Sinn des Weihnachtsfestes verloren? Alfred Hammer: Es stimmt wohl, dass sich die Zeit vor Weihnachten verändert hat, sie war aber immer eine aktive Zeit der Vorbereitung, hektisch ging es auch bereits in meiner Kindheit in meiner Familie zu. Geschenke gab es auch, nicht in dem Umfang wie heute. Weihnachtsstress gibt es ganz gewiss, aber wir machen ihn uns doch selber. Stress hatten auch die Personen der biblischen Weihnachtsgeschichte. Sie flüchteten und konnten sich somit keine Zeit nehmen zur Besinnung. Sie stießen auf Ablehnung und landeten in einer Absteige, in der eine Frau, Maria, ihr Kind zur Welt brachte. Danach wieder eine Flucht, diesmal nach Ägypten, weil ein König um seine Macht fürchtete. So besinnlich war das damals nicht, das sollte man bedenken, wenn wir von „besinnlicher Weihnachtszeit“ sprechen oder uns danach sehnen. Ob der Sinn des Weihnachtsfestes verloren gegangen ist? Die Zahlen derer, die die Weihnachtsgottesdienste und –konzerte besuchen, sind ja nicht kleiner geworden. Gewiss steckt dahinter auch eine Tradition, das ist erst mal nichts Schlechtes. Wenn Menschen in großer Zahl unsere Kirche füllen, steckt dahinter auch eine Sehnsucht, dass Weihnachten mehr ist als Weihnachtsstress. In den bekannten Texten und Liedern findet manch ein Zeitgenosse Ruhe und etwas von dem, was wir uns selbst nicht sagen können, etwas von dem, was Gott uns sagen will. Ich vertraue darauf, dass die Botschaft vom Kommen Gottes in diese Welt seine Wirkung bei uns hat. Andreas Karl Böttcher: In den Medien wird sehr oft von dem „Geist der Weihnacht“ gesprochen und geschrieben. Was ist für Sie der „Geist der Weihnacht“ bzw. was würden Sie darunter verstehen? Alfred Hammer: Wenn wir unsere Welt betrachten und den Blick nicht abwenden, gibt es da den Widerspruch von Reichtum und Armut, von Frieden und Krieg, von Gesundheit und Krankheit, von Unterdrückung und Freiheit. In dieser Spannung leben wir, das müssen Menschen aushalten und ertragen. Und da kommt einer auf uns zu, der das Angebot macht: „Ich bin bei euch alle Tage“ oder „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch Kraft geben“. Gott kommt so konkret in die Existenz der Menschen und teilt ihr Schicksal. Im Glauben an Jesus Christus bin ich getragen in meinen ganz konkreten Lebensbezügen und Lebenssituationen. Das beginnt an Weihnachten, das feiern wir. Und dieser Geist von Weihnachten muss sich zeigen an den übrigen Tagen eines Jahres für mich und im Umgang mit meinen Mitmenschen. Andreas Karl Böttcher: Wenn Sie zu Weihnachten einen Wunsch frei hätten, was würden Sie sich wünschen? Welche Wünsche haben Sie für Marsberg und den Kirchenkreis Arnsberg? Alfred Hammer: Für mich selbst wünsche ich mir die Geborgenheit in meiner Familie. Für Marsberg und den Kirchenkreis viele Menschen, die aus Überzeugung die Sache Gottes vertreten und so glaubwürdig Kirche sind. Andreas Karl Böttcher: Schauen wir einmal in die Zukunft! Die Mitgliederzahlen in den christlichen Kirchen sind im Allgemeinen rückläufig. Wie kann man hier gegensteuern? Alfred Hammer: Wenn ich die Arbeit in den Kirchengemeinden betrachte, dann gibt es da ein großes Engagement und sehr viele kreative Angebote für alle Altersgruppen. Das Bemühen ist groß, den Menschen ein spirituelles Angebot zu machen. Und doch stimmt es, dass viele Menschen sich von der Kirche abwenden. Ich warne davor, sich entmutigen zu lassen. Ich rate dazu, nicht nachzulassen und die christliche Botschaft „allem Volk“ zu sagen und sie zu leben. Übrigens gibt es auch ganz viele positive und ermutigende Erfahrungen, davon sollten wir erzählen. Das Gebet und die Gewissheit, dass Gott seine Kirche auch mit unserer Hilfe baut, ist für mich Motivation genug. Andreas Karl Böttcher: Noch eine abschließende Frage: Wie wird für Sie persönlich die „Kirche der Zukunft“ aussehen? Alfred Hammer: „Kirche der Zukunft“ wird sicher bei uns anders aussehen, als wir sie gewohnt sind. Sie wird kleiner, aber trotzdem wirkungsvoll sein. Sie wird aus Menschen bestehen, die sich von der Botschaft Jesu anstecken lassen und sie verantwortlich leben. Sie wird Gemeinschaft pflegen und Gott loben. Ist das anders als bisher? Nein! Sie wird wohl weniger in Strukturen leben, die wir gewohnt waren, sie wird sich von Gewohnheiten verabschieden (müssen!), auch von äußeren Voraussetzungen (z. B. Gebäuden). Sie wird viel mehr das Ehrenamt brauchen als bisher schon. Fürchten tue ich mich nicht vor einer veränderten Situation. Ich vertraue da auf den oben beschriebenen „Geist der Weihnacht“, der auch heute Menschen erreicht, anspricht und in Bewegung setzt. Ach ja: Die Kirche der Zukunft ist ökumenisch. Grenzen werden nicht mehr wichtig und schon gar nicht trennend wirken. Um es biblisch zu sagen: „Ein Hirte und eine Herde!“ Das ist meine Vision der Kirche von Morgen. Andreas Karl Böttcher: Herr Hammer, ich bedanke mich für das Gespräch und wünsche Ihnen, Ihrer Familie, Ihrer Gemeinde und dem gesamten Kirchenkreis Arnsberg frohe Weihnachtsfeiertage und alles Gute in der Zukunft. Fotos: Superintendent Alfred Hammer aus Marsberg, Foto: Kirchenkreis Arnsberg Superintendent Alfred Hammer (hintere Reihe als Zweiter von rechts) während des Festgottesdienstes zum Jubiläum des Kirchenkreises Arnsberg am 28.06.2014, Foto: Kirchenkreis Arnsberg Die Patenschaftsurkunde zwischen dem Ev. Kirchenkreis Arnsberg und dem Ev. Kirchenkreis Ihembe/Tansania wird anlässlich des Kirchenkreisjubiläums im Juni 2014 unterzeichnet. Zu sehen sind Superintendent Hammer und Superintendent Begumisa. Foto: Kirchenkreis Arnsberg #Marsberg #Niedermarsberg #AlfredHammer #Weihnachten #Kirche #Zukunft #Interview #Superintendent #Kirchenkreis #Arnsberg #KirchenkreisArnsberg #Evangelisch #EvangelischeKirche #Pfarrer #AndreasKarlBoettcher #Synode #EvangelischerKirchenkreis #2009 #2010 #Meschede #Pfarrstelle #Kirchengemeinde #Wickede #Warstein #Medebach #Landeskirche #WestfaelischeLandeskirche #Kreissynodalvorstand #Kreissynode #Pastor #Synodalvikarin #Gemeinde #Adventszeit #Weihnachtsfeier #Geschenke #Weihnachtsstress #Bibel #Weihnachtsgeschichte #Besinnung #Weihnachtszeit #Weihnachtsfest #Weihnachtsgottesdienst #Weihnachtskonzert #GeistderWeihnacht #Glauben #Jesus #JesusChristus #Christus #Botschaft #KirchederZukunft #Ehrenamt #Oekumene #Hirte #Herde #Vision #Festgottesdienst #Jubilaeum #2014 #Patenschaftsurkunde #Ihembe #Tansania #Hammer #Begumisa #UnserMarsberg
Allgemein
Der König berief vor 200 Jahren einen ersten Briloner Landrat

15. Oktober 2017
Der König berief vor 200 Jahren einen ersten Briloner Landrat Marsbergs Fundstück des Monats blickt auf Freiherr Droste zu Vischering Padberg / Altkreis Brilon. 1817 genehmigte König Friedrich Wilhelm III. von Preußen den Vorschlag der Regierung zu Arnsberg zur Einteilung des Regierungsbezirks in 13 Kreise. Vor genau 200 Jahren, am 16.10.1817, war es dann soweit. Der König berief einen ersten Landrat für den Kreis Brilon. Der Marsberger Geschichts- und Heimatverein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ besitzt hierzu im Archiv des Museums „Haus Böttcher – Marsbergs Haus der Geschichte aus 1589“ u. a. einen interessanten, 200 Jahre alten Schriftverkehr – geführt ab dem 18.07.1817 – zwischen dem Medebacher Landrat Adolf Pilgrim und Maximilian Freiherr Droste zu Vischering-Padberg, der der erste Landrat im Kreis Brilon (bestehend aus den Justizämtern Brilon und Marsberg) war. Diese Original-Urkunden wurden nun zum Fundstück des Monats Oktober 2017 prämiert. Neben den bis zuletzt bekannten drei Altkreisen Brilon, Meschede und Arnsberg richtete man damals u. a. einen vorübergehenden, bis zum 31.12.1818 aktiven Kreis Medebach – bestehend aus den Ämtern Medebach und Schmallenberg – in den heutigen Grenzen des Hochsauerlandkreises ein. Der erste Landrat in diesem Gebiet trat in Person von Adolf Pilgrim sein Amt am 26.06.1817 im damaligen Kreis Medebach an. Im Kreis Brilon sollte es noch bis zum Oktober 1817 dauern bis ein Landrat endlich vom König berufen wurde: Im Jahr 1802 heiratete der 1781 zu Münster geborene Maximilian Droste zu Vischering die Erbtochter Regina Dorothea Franziska von Padberg zu Padberg. Mit ihm kam erstmalig ein Droste zu Vischering nach Padberg und in das heutige Marsberger Gebiet. Er war Besitzer der früheren Herrschaft Padberg und des Gutes Hoppecke. Dinette von Plettenberg-Lenhausen schrieb bereits 1815 ermutigend an ihre Brüder: „Wenn die Anstellung von Landräthen, Beamten, etc. in unserer Gegend in Gang kommt, da müßten wir eigentlich das Näschen dabey haben.“ Die Bewerbung von Maximilian Droste zu Vischering zur Anstellung zum „Königlichen Landrat des Kreises Brilon“ erfolgte am 08.08.1816. Sein beflissenes Schreiben, das in sympathischer Offenheit auch bereits die Besorgnis wegen der vorgesehenen Landratsexamina eingesteht: „Die längst gewünschte Vereinigung des Herzogthums Westfalen mit dem Preußischen Kreise ist nun endlich erfolgt, und da Seine Königliche Majestät gnädigst zu verordnen geruhet haben: bey Ansetzung der Landräthe vorzugsweise auf die Gutsbesitzer Rücksicht zu nehmen, so halte ich es bey meinem lebhaften Wunsche, dem Könige und dem Vaterlande mein Leben zu widmen, für meine Pflicht eine Hochlöbliche Königliche Regierung gehorsamst zu bitten: mich zum Landrathe in dem Kreise, worin meine Güter, die Herrschaft Padtberg und das Gut Hoppecke gelegen sind, vorzuschlagen. Ich gehöre zu den Landständen dieses Landes, bin im kraftvollen Alter von 35 Jahren und es würde mir um so mehr zum Vorwurfe gereichen, wenn ich mich nicht nach Kräften bestreben wollte, den weisen landesväterlichen Absichten Seiner Königlichen Majestät die Wohlfahrt des Landes durch Anstellung solcher Landräthe zu befördern, welche einen lebhaften Antheil an dem Glück ihres Vaterlandes nehmen müßten, zu entsprechen, da im genannten Kreise meines Wissens keine Gutsbesitzer sind, deren Verhältnisse erlauben, sich diesem Amte zu widmen. … Vom besten Willen beseelt, aber noch zu wenig mit den Geschäften des preußischen Landrathes bekannt, getraue ich mir zwar nicht, mich einer vorübergehenden Prüfung zu unterwerfen, hoffe aber mit Zuversicht, daß meine wissenschaftliche Bildung sowohl als die Kenntnis, die ich durch meine Theilnahme an den Landesständischen Verhandlungen im Münsterlande und dem Herzogthum Westfalen erworben habe, mich in den Stand setzen werden, die Pflichten dieses Amtes pünktlich zu erfüllen.“ Aus dem Schriftverkehr Droste zu Vischerings mit dem befreundeten, bereits im Amt befindlichen Landrat Medebachs: Adolf Pilgrim vom 18.07.1817 geht hervor, dass der spätere Briloner Landrat intensiv Land und Leute vorab bereist hat, um sich auf sein Amt vorzubereiten: „Liebster Adolph, meine konjugalen Glückwünsche zur Beflissenschaffung in die Dienste Seiner Königlichen Majestät…“ … „Auch ich bereite mich auf künftige Aufgaben vor und bereise das Land meines wohl zukünftigen Schaffens!“ Die Ortschaften der Justizämter Brilons und Marsbergs wurden genaustens und karteikartenartig von Maximilian Droste zu Vischering in seinen Briefen beschrieben. Ein regelrechter Austausch der zwei Freunde zu den zwei Landkreisen und zur Weiterentwicklung mit Verarbeitungen von Ideen für künftige Verbesserungen entstand. Die umfangreichen Berichte über seine Kreisbereisungen zeigen den Umfang der Aufgaben an, die er zu lösen hatte. Es wundert nicht, dass die „Hochlöbliche Regierung“ positiv auf diese Bewerbung reagierte und der preußische König Droste zu Vischering durch „Allerhöchste Kabinetsordre“ vom 16.10.1817 zum Briloner Landrat „unter Vorbehalt der Prüfung“ ernannte. Die definitive Ernennung unter Entbindung von der Prüfung erfolgte am 20.12.1817. Nach der „Probezeit“ trat er seinen Dienst zum 01.01.1818 in Brilon an. Am 31.08.1845 starb Droste zu Vischering in Hovestadt. Sein Sohn Caspar Maximilian Droste zu Vischering-Padberg übernahm das Amt des Briloner Landrats und so konnten die Droste zu Vischerings über 60 Jahre lang dieses Amt bis 1878 ausführen. Zusätzlich war Caspar Maximilian Droste zu Vischering Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses für den Wahlbezirk „Meschede-Brilon-Wittgenstein“ und konnte sich somit in die Ahnengalerie der traditionsreichen und bedeutenden Adelsfamilie einreihen. Nähere Informationen zum Fundstück des Monats finden Sie unter: www.Marsberger-Geschichte.de Fotos im Anhang: 01 Ausschnitt aus einem Gemälde von Maximilian Droste zu Vischering-Padberg. Er war der erste Landrat des Kreises Brilon. 02 Die Postkarte zeigt Schloss Padberg. Sie wurde am 28.11.1911 verschickt. 03 Diese Postkarte ist aus den 1930er Jahren. Zu sehen ist das Schloss in Padberg: Ein Sitz der westfälischen Uradelsfamilie Droste zu Vischering. #Marsberg #Padberg #Brilon #AltkreisBrilon #Koenig #Landrat #Briloner #BrilonerLandrat #Fundstueck #MarsbergsFundstueckdesMonats #MarsbergsFundstueck #FundstueckdesMonats #DrostezuVischering #Vischering #Freiherr #1817 #2017 #FriedrichWilhelmIII #Preussen #Regierung #Arnsberg #Regierungsbezirk #Kreis #KreisBrilon #Geschichtsverein #Heimatverein #MarsbergerGeschichte #MarsbergerGeschichten #Museum #MuseumHausBoettcher #HausBoettcher #HausderGeschichte #MarsbergsHausderGeschichte #Medebach #MedebacherLandrat #AdolfPilgrim #MaximilianFreiherrDrostezuVischering #Justizaemter #Meschede #Arnsberg #KreisMedebach #Schmallenberg #HSK #Hochsauerlandkreis #Erbtochter #ReginaDorotheaFranziskavonPadberg #HerrschaftPadberg #GutHoppecke #DinettevonPlettenbergLenhausen #KoeniglicherLandrat #Hoppecke #Landstaende #HerzogthumWestfalen #Kabinettsordre #Hovestadt #CasparMaximilianDrostezuVischering #Abgeordnetenhaus #MeschedeBrilonWittgenstein #Wahlbezirk #SchlossPadberg #UnserMarsberg
Predigt zu Mordian von Canstein …

20. August 2017
Predigt zu Mordian von Canstein Fundstück des Monats August stammt aus dem Jahr 1581 Canstein / Heddinghausen. Das Schloss in Canstein brachte viele bedeutende Persönlichkeiten hervor. Neben der heutigen Familie von Elverfeldt residierten dort in vorherigen Zeiten die Familien von Croy, von Spee, Spiegel von Desenberg und natürlich die von Cansteins. Der Marsberger Geschichts- und Heimatverein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ besitzt hierzu in seinem Museum „Haus Böttcher – Marsbergs Haus der Geschichte aus 1589“ ein interessantes Dokument zu der Familie von Canstein aus dem Jahr 1581. Es wurde nun zum Fundstück des Monats prämiert. Es handelt sich um eine alte Leichenpredigt über Mordian von Canstein. Sie wurde von „M. Georg Nymphius, Pastor zu Corbach“ gehalten und wurde dem „… Junckherrn Arnolden von Viermunden, Fürstlichem Hoffrichter zu Marburgk, und Amptmann zu Meydebach, dem Kirchenpatron“ gewidmet. Als Datum trägt die Vorrede: „Corbach, d. 30. Nov. 1581 (Tag S. Andreae Apostoli)“. In dieser Vorrede sagt der Verfasser, dass er sich am 27. November, am 25. Tag nach dem Begräbnis Mordians von Canstein, „des Vettern, Gefattern und insonders guten Freundes, des Arnold von Viermünden“, vorgenommen habe, ein Zeugnis seiner Liebe zum Entschlafenen zu geben. Durch sein „tragendes Ampt“ hat er Befehl empfangen, dem Junker und der Witwe und ihren Kindern und der ganzen Freundschaft zu melden, dass der Verstorbene als Seliger lebt, und bittet die „exequias, Begengnisse oder Anniuersarien Christlich, nicht einmal, sondern vielmals im Jahr zu halten.“ Dazu übersendet er die von ihm gehaltene Leichenpredigt. Er bezeichnet ihn als gläubigen Christen und teilt mit, was der Verstorbene „mit eigener Hand in sein Manual und Psalter verzeichnet.“ … „Ich weis nichts bessers im Himel, noch auff Erden, denn das wir alle durch den Glauben an Christi verdienst, allein gerecht und selig werden. Mordian von Canstein, mein eigen Handt, Soli Deo gloria.“ Das Abendmahl nahm er vor seinem Tod am 09. Oktober und 30. Oktober. Zeugen seines seligen Todes waren Jeremias Nikolai, der „Praezeptor“ seiner Kinder, und sein Beichtvater Hermann Cuntzius. In seinem Haus hielt er „ein eigen Kirche“. „Alt geworden ist er 39 Jahre.“ Dann bezeichnet er ihn als guten Gatten, Vater und Hausherrn. Mit seiner Gemahlin Helena, geborene von Westphalen, hat er 7 Jahre im Ehestand gelebt. Die Ehe war mit 3 Söhnen und 4 Töchtern gesegnet; die älteste Tochter trug den Namen Clara. Des Weiteren bezeichnet er den Verstorbenen im Verhältnis zu seinen Untertanen. Mit Hilfe seines Schwagers Philipp Spiegel erneuerte er die Kirche zu Heddinghausen und stiftete auch mehr als 1.000 Taler. Hierauf folgt ein „Weitleufftiger Bericht“ von des Toten letzter Krankheit. „Am 18. tage Oktober 1581 ist Mordian von Canstein, nachdem er von der Jagt widerum´s zu Eilhausen (dahin er zuvor sampt Weib und Kindern von Canstein, die Seuche der Pestilentz ein zeitlang zu fliehen, veruckt) eingeritten, mit schwerer Leibesschwachheit, indem er hefftig und schwerlich mit Auswerffung allerley zehen und schleimichten Feuchtigkeit, gehustet, überfallen. Und ob man wol dem gewöhnlichen Ausschlag der Rosen, verhofft, so ist doch der Hochgelarte und achtbar Laurentius Hyporius, Doktor, Fürstlicher Casselischer Medikus auff schleunige erforderung, den 18. Oktober mit Rath und Cura dem Schwachen beyzuwonen, alhier angekomen, welcher nach erforschung des Schadens, etliche abwesende Materieo zur Curation fast dienlich von Cassel, in eigener Person geholet, und zum andernmal wider angelanget.“ Unter des Doktors Pflege legte sich der Husten zwar, doch war er sehr matt und geriet in eine „untregliche Hitze.“ Der Doktor glaubte nun, er sei doch mit der „Rose“ behaftet, welche „gar bald erfür brechen würde“, und „zog in solcher meinung, und aus anderen ursachen, daran ihm gelegen, am selben tage davon.“ Mordian hörte am 30. Oktober noch die Hausandacht, die der „Praeceptor“ dem Herkommen gemäß hielt, und zwar das verordnete Evangelium und die Auslegung nach Luthers Hauspostille, nachmittags um 2 Uhr aber war er fast ohnmächtig, abends um 7 Uhr nahm er nach Beichte und Absolution das Abendmahl, das ihm der Herr Hermann, Pfarrer zu Hesperinckhusen reichte. Unter den geistlichen Tröstungen des „Praeceptors“, Gesang und Gebet des Gesindes ward er ruhig und fand Schlaf; wechselnd schlafend und wachend durchkämpfte er den Todeskampf und starb am Morgen des 31. Oktober 1581. Am 02. November war er von Eilhausen „mit einer herrlichen Proceß vieler vom Adel und anderer gen Hedinckhusen abgefüret, und daselbst in der Pfarkirchen, im Chor vor dem Altar in die Erde gelegt.“ An die Leichenrede reiht sich: „Historia Seines Christlichen Lebens und seligen Abschieds, durch Herrn Hermanum Brockhusen, Pastorn zu Hedinckhusen Reimweiß beschrieben.“ Nach diesem Bericht ist Mordian 1542 geboren; nach dem Tode des Vaters erzog ihn seine Mutter „Margreta von Wreda“ (Wrede). Mit 22 Jahren übernahm er seine Güter, „hatte dabey viel gros gefahrn vom interim in sorglichen jahrn“; 1564 war Brockhusen sein Pfarrer; 1570 heiratet er „Helena von Westphal“ und zeugte 3 Söhne und 4 Töchter. Nach dem Schulbesuch kam er zum Grafen Hoier von Mansfeld und hatte auch einen „Feldzug“ nach Frankreich mitgemacht. Nähere Informationen zum Fundstück des Monats finden Sie unter: www.Marsberger-Geschichte.de Fotos im Anhang: 01 Das Denkmal zum Grab (Epitaph) des Mordian von Canstein – Es befindet sich in der Pfarrkirche in Heddinghausen. Mordian von Canstein ist im Jahr 1581 im Alter von 39 Jahren verstorben. In gepanzerter Rüstung kniet er vor einem Kruzifix. Links und rechts von ihm sind jeweils 7 Wappen seiner Ahnenreihe und das Fries zu sehen. Oben am Denkmal befindet sich ein Reliefbild der Auferstehung. Das Sandstein-Denkmal ist 3,90 m hoch und 1,90 m breit. 02 Schloss Canstein aus südöstlicher Richtung in 1831 – Das obere Schloss besitzt auf dieser Ansicht noch das „alte Aussehen“ vor den grundlegenden Veränderungen der Mitte des 19. Jahrhunderts. 03 Das Foto zeigt die „neue“ katholische Pfarrkirche „St. Hubertus“ in Heddinghausen. Sie wurde 1846 erbaut. Die „Vorgängerkirche“ war die Begräbnisstätte der von Cansteins. 04 Diese Ansichtskarte von Canstein ist aus der Zeit um 1910. Sie zeigt einen Blick auf das Schloss sowie auf die davon unterhalb liegenden Gebäude. #Marsberg #Canstein #Heddinghausen #Predigt #Leichenpredigt #Mordian #MordianvonCanstein #Fundstueck #FundstueckdesMonats #1581 #SchlossCanstein #vonElverfeldt #vonCroy #vonSpee #vonSpiegel #SpiegelvonDesenberg #vonCanstein #Geschichtsverein #Heimatverein #MarsbergerGeschichte #MarsbergerGeschichten #Museum #MuseumHausBoettcher #HausderGeschichte #MarsbergsHausderGeschichte #Dokument #FamilievonCanstein #GeorgNymphius #Pastor #Korbach #ArnoldvonViermunden #Marburg #Medebach #ArnoldvonViermuenden #JeremiasNikolai #HermannCuntzius #HelenavonWestphalen #PhilippvonSpiegel #Pest #Kassel #Hesperinghausen #Eilhausen #Prozession #HermannBrockhausen #MargretavonWrede #GrafHoiervonMansfeld #HubertusHeddinghausen #Begraebnisstaette #Denkmal #Grab #Epitaph #UnserMarsberg
Sauerland-Wanderdörfer

7. Mai 2016
Sauerland-Wanderdörfer - Schwingende Landschaften bis zum Horizont Die Natur der Sauerland-Wanderdörfer ist Balsam für die Seele. Eine Natur, die vom Menschen gestaltet wurde, die aber an vielen Stellen urwüchsige Kraft ausstrahlt. Eine sanfte Landschaft mit Ausblicken, Einblicken und die erste Qualitätsregion Wanderbares Deutschland. Eine Qualitätsregion, die sich „in der Wanderwegeinfrastruktur, der Beherbergung und dem Service ganz dem Wandern verschrieben hat“. Elf Sauerländer Kommunen mit ihren insgesamt 280 Ortsteilen und Dörfchen bieten nun unbeschwertes Wandervergnügen und sind vollkommen auf den Wandergast eingestellt. In Brilon, Diemelsee, Medebach, Lennestadt, Kirchhundem, Olsberg, Schmallenberg, Eslohe, Willingen, Winterberg und Hallenberg existiert ein einheitlich und nahezu „unverlaufbar“ ausgeschildertes Wegenetz. Wanderausgangspunkte wurden mit Infotafeln ausgestattet sowie Qualitätswanderwege und -gastgeber geprüft und ausgezeichnet. In Brilon startet nicht nur der Rothaarsteig, Weg der Sinne, sondern entlang der Wanderwege und dem Briloner Kammweg warten im dichten Wald viele Überraschungen auf die Wanderer, von der mittelalterlichen Kirchenruine bis zu modernen Kunst-Installationen. Der Diemelsee dagegen ist ein Freizeit-Wasserparadies. Nirgendwo kann der Wanderer im Sauerland so steil von natürlichen Felsen auf einen See schauen. Über den Diemelsteig lassen sich die Orte rund um den See auf besonders schöne Weise erwandern. Ausgesprochen urwüchsig und urwaldig ist es rund um die Orte Lennestadt und Kirchhundem. Bis zum Horizont prägen Wald, Kräuter und Ginster die Landschaft und bieten einen unverwechselbaren Fernblick, der besonders auf dem Veischeder-Sonnenpfad erlebt werden kann. Durch malerische Fachwerkdörfer sind Eslohe und Schmallenberg geprägt. Vom Sauerland-Höhenflug blickt der Wanderer in Orte, die herzlich und offen sind für alle, die an Sauerländer Brauchtum, Kultur und Lebensart interessiert sind. Hoch hinaus für herrliche Weitblicke An keinem anderen Standort im Sauerland gibt es auf so engem Raum so viele herausragende Aussichtstürme wie in Winterberg und Hallenberg. Über die Winterberger Hochtour und den Hochsauerland-Kammweg lassen sich entlang steiler Berghänge bewirtschaftete Hütten und Ausgucke wunderbar erwandern. Ganz anders wirkt die Medebacher Bucht, sie gilt als trockenster und wärmster Winkel des Sauerlands. Wie eine hellgrüne Wieseninsel liegt sie dem dunkelgrünen Waldmeer zu Füßen und der Medebacher Bergweg führt durch die Besonderheiten aus Biologie und Geologie. Die Berge rund um Willingen sind nicht nur besonders hoch, sondern bei einer Wanderung über den Uplandsteig kommt der Wanderer auch durch offene, auf den Bergkuppen liegende Heidelandschaften, die die Landschaft schon seit dem Mittelalter prägen. Weithin zu sehen sind die Bruchhauser Steine in Olsberg, eine der markantesten Felsformationen im Sauerland. Weniger spektakulär, aber nicht weniger wichtig, ist das Wasser, das in unzähligen Quellen aus den Waldhängen rund um Olsberg hervorquillt. Wasser ist auch das prägende Element, das man auf dem Kneippwanderweg-Olsberg erleben kann. Und wer tiefer in die Mystik des Waldes tauchen möchte, der begibt sich auf die Sauerland-Waldroute, die auch durch Olsberg und Brilon führt. Mit wenigen Klicks zur ganz persönlichen Lieblingswanderung Das neue Tourenportal macht es den Naturhungrigen im Sauerland nun auch ganz leicht sich auf ausgearbeiteten Wandertouren durch die Sauerland-Wanderdörfer zu bewegen oder eigene, völlig individuelle Wanderungen zu planen. Und wer mag, bewertet seine Lieblingstour, beschreibt seine Erlebnisse am Weg und gibt seine Empfehlung für andere Nutzer frei. Ab sofort können sich Wanderer auch per Smartphone-Anwendung auf ihrer Wanderung leiten lassen. Einmal kostenlos heruntergeladen, lassen sich die persönliche Tourenplanung, Tipps für spannende Abstecher am Wegesrand oder die praktische Übersichtskarte für den unvergesslichen Ausflug von unterwegs aus anzeigen. Viel Spaß beim Entdecken der Sauerland-Wanderdörfer, der ersten Qualitätsregion Wanderbares Deutschland! Kontakt: Sauerland-Tourismus e. V. Johannes-Hummel-Weg 1 57392 Schmallenberg Tel. 02974-202190 info@sauerland.com www.sauerland-wanderdoerfer.de Fotos im Anhang: Schwingende Landschaften Sauerland-Wanderdörfer, Foto: Klaus Peter Kappest Hochheidelandschaft in den Sauerland-Wanderdörfern, Foto: Klaus Peter Kappest Blick von den Bruchhauser Steinen auf das Sauerland, Foto: Klaus Peter Kappest Pause in einer Blumenwiese in den Sauerland-Wanderdörfern, Foto: Steffi Rost #Sauerland #SauerlandWanderdoerfer #WanderbaresDeutschland #Qualitaetsregion #QualitaetsregionWanderbaresDeutschland #Wandern #Brilon #Diemelsee #Medebach #Lennestadt #Kirchhundem #Olsberg #Schmallenberg #Eslohe #Willingen #Winterberg #Hallenberg #Rothaarsteig #WegderSinne #Kammweg #NaturparkDiemelsee #Diemelsteig #VeischederSonnenpfad #SauerlandHoehenpflug #WinterbergerHochtour #HochsauerlandKammweg #MedebacherBucht #MedebacherBergweg #Uplandsteig #BruchhauserSteine #KneippwanderwegOlsberg #SauerlandWaldroute #SauerlandTourismus #KlausPeterKappest #SteffiRost