Interessanter Zufallsfund aus dem Jahr 1495
Carsten Loba entdeckt eine alte Münze beim Grabmachen
Obermarsberg. Da staunte er nicht schlecht… Als der 20-jährige Obermarsberger Carsten Loba im Frühjahr 2015 zusammen mit seiner Mutter Marion und seiner Schwester Iris das Grab seiner Großmutter auf dem Obermarsberger Friedhof pflegte, entdeckte er etwas Glitzerndes, was nur ganz leicht aus einem Erdklumpen funkelte.
Es war reiner Zufall. Im ersten Moment dachte er sich nichts Weiteres dabei und wollte den Erdfund schon fast wieder wegschmeißen. Dann rieb er aber grob die Erde ab und es kam eine flache Münze mit 21 mm Durchmesser zum Vorschein. Feingereinigt hatte er sie nicht, da er aus Besorgnis das Ganze lieber Fachleuten überlassen wollte.
Dieses übernahmen die Experten des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. Dr. Gerd Dethlefs vom LWL-Museum für Kunst und Kultur, dem Westfälischen Landesmuseum, und Stefan Kötz, M.A. – Landesvertreter für NRW der Numismatischen Kommission der Länder in der BRD, sorgten mit ihren Mitarbeitern für die fachgerechte Reinigung und die wissenschaftliche Eindatierung dieses Fundes.
Erstaunliches kam jetzt hierbei zu Tage. Es handelt sich bei der Münze um einen sogenannten Körtling aus dem Jahr 1495 – also aus der Zeit vom „Ewigen Landfrieden“, wobei unter dem deutschen König und späteren Kaiser Maximilian I. im Heiligen Römischen Reich das definitive und unbefristete Verbot des mittelalterlichen Fehderechts verkündet wurde. In diesem Jahr wurde auch die „Heilige Liga“ arrangiert.
In der dem Marsberger Geschichts- und Heimatverein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ jetzt vorliegenden Fundakte unter dem Zeichen C 5-11 sind weitere Fakten zur Münze beim LWL dokumentiert. Fakt ist, dass solche Funde wie die Münze auch die guten Handelsbeziehungen Obermarsbergs mit allen Herrenländer ein Stück weit bezeugt.
Die Münze selber ist eine Prägung der Stadt Göttingen. Sie wiegt 1,426 Gramm. Auf der Vorderseite ist ein „G“ in „Vielpass“ zu sehen. Die Umschrift lautet: „+ MONECTA * NOVA.. GOTTING *“. Auf der Rückseite ist ein „G“ auf einem Kreuz aufgelegt. Dortige Umschrift: „+ ANNO : DNI : M : CCCC : XCV“ (1495). Ob die Münze als Grabbeilage, da dieser Bezirk rund um die Obermarsberger Stiftskirche schon immer als Begräbnisstätte genutzt wurde, diente oder ob die Münze einfach nur einem Mönchen des alten Benediktiner Stiftes oder sonstigem Bürger des Eresberges verloren ging, lässt sich heutzutage nicht mehr klären.
Allerdings ist Carsten Loba im Gespräch mit Andreas Karl Böttcher, dem Vorsitzenden der „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ von diesem Fund, einem besonderen Geschichtsrelikt, stark beeindruckt, da es die Bedeutung der alten Stadt Obermarsberg, dessen Handel und die Fernbeziehungen zu anderen Städten unterstreicht.
Nähere Informationen unter: www.Marsberger-Geschichte.de
Fotos im Anhang:
01 Carsten Loba mit der auf dem Obermarsberger Friedhof gefundenen Münze aus dem Jahr 1495 vor dem Marsberger Geschichtsbrunnen. Foto: Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.
02 Die Vorderseite der Münze aus dem Jahr 1495 (Obermarsberg – Göttingen) – Dort ist ein „G“ in „Vielpass“ zu sehen. Die Umschrift lautet: „+ MONECTA * NOVA.. GOTTING *“.
03 Die Rückseite der Münze aus dem Jahr 1495 (Obermarsberg – Göttingen) – Auf der Rückseite ist ein „G“ auf einem Kreuz aufgelegt. Dortige Umschrift: „+ ANNO : DNI : M : CCCC : XCV“ (1495).
04 Die Münze unter dem Mikroskop während den Untersuchungen.
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