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Der König berief vor 200 Jahren einen ersten Briloner Landrat

15. Oktober 2017
Der König berief vor 200 Jahren einen ersten Briloner Landrat Marsbergs Fundstück des Monats blickt auf Freiherr Droste zu Vischering Padberg / Altkreis Brilon. 1817 genehmigte König Friedrich Wilhelm III. von Preußen den Vorschlag der Regierung zu Arnsberg zur Einteilung des Regierungsbezirks in 13 Kreise. Vor genau 200 Jahren, am 16.10.1817, war es dann soweit. Der König berief einen ersten Landrat für den Kreis Brilon. Der Marsberger Geschichts- und Heimatverein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ besitzt hierzu im Archiv des Museums „Haus Böttcher – Marsbergs Haus der Geschichte aus 1589“ u. a. einen interessanten, 200 Jahre alten Schriftverkehr – geführt ab dem 18.07.1817 – zwischen dem Medebacher Landrat Adolf Pilgrim und Maximilian Freiherr Droste zu Vischering-Padberg, der der erste Landrat im Kreis Brilon (bestehend aus den Justizämtern Brilon und Marsberg) war. Diese Original-Urkunden wurden nun zum Fundstück des Monats Oktober 2017 prämiert. Neben den bis zuletzt bekannten drei Altkreisen Brilon, Meschede und Arnsberg richtete man damals u. a. einen vorübergehenden, bis zum 31.12.1818 aktiven Kreis Medebach – bestehend aus den Ämtern Medebach und Schmallenberg – in den heutigen Grenzen des Hochsauerlandkreises ein. Der erste Landrat in diesem Gebiet trat in Person von Adolf Pilgrim sein Amt am 26.06.1817 im damaligen Kreis Medebach an. Im Kreis Brilon sollte es noch bis zum Oktober 1817 dauern bis ein Landrat endlich vom König berufen wurde: Im Jahr 1802 heiratete der 1781 zu Münster geborene Maximilian Droste zu Vischering die Erbtochter Regina Dorothea Franziska von Padberg zu Padberg. Mit ihm kam erstmalig ein Droste zu Vischering nach Padberg und in das heutige Marsberger Gebiet. Er war Besitzer der früheren Herrschaft Padberg und des Gutes Hoppecke. Dinette von Plettenberg-Lenhausen schrieb bereits 1815 ermutigend an ihre Brüder: „Wenn die Anstellung von Landräthen, Beamten, etc. in unserer Gegend in Gang kommt, da müßten wir eigentlich das Näschen dabey haben.“ Die Bewerbung von Maximilian Droste zu Vischering zur Anstellung zum „Königlichen Landrat des Kreises Brilon“ erfolgte am 08.08.1816. Sein beflissenes Schreiben, das in sympathischer Offenheit auch bereits die Besorgnis wegen der vorgesehenen Landratsexamina eingesteht: „Die längst gewünschte Vereinigung des Herzogthums Westfalen mit dem Preußischen Kreise ist nun endlich erfolgt, und da Seine Königliche Majestät gnädigst zu verordnen geruhet haben: bey Ansetzung der Landräthe vorzugsweise auf die Gutsbesitzer Rücksicht zu nehmen, so halte ich es bey meinem lebhaften Wunsche, dem Könige und dem Vaterlande mein Leben zu widmen, für meine Pflicht eine Hochlöbliche Königliche Regierung gehorsamst zu bitten: mich zum Landrathe in dem Kreise, worin meine Güter, die Herrschaft Padtberg und das Gut Hoppecke gelegen sind, vorzuschlagen. Ich gehöre zu den Landständen dieses Landes, bin im kraftvollen Alter von 35 Jahren und es würde mir um so mehr zum Vorwurfe gereichen, wenn ich mich nicht nach Kräften bestreben wollte, den weisen landesväterlichen Absichten Seiner Königlichen Majestät die Wohlfahrt des Landes durch Anstellung solcher Landräthe zu befördern, welche einen lebhaften Antheil an dem Glück ihres Vaterlandes nehmen müßten, zu entsprechen, da im genannten Kreise meines Wissens keine Gutsbesitzer sind, deren Verhältnisse erlauben, sich diesem Amte zu widmen. … Vom besten Willen beseelt, aber noch zu wenig mit den Geschäften des preußischen Landrathes bekannt, getraue ich mir zwar nicht, mich einer vorübergehenden Prüfung zu unterwerfen, hoffe aber mit Zuversicht, daß meine wissenschaftliche Bildung sowohl als die Kenntnis, die ich durch meine Theilnahme an den Landesständischen Verhandlungen im Münsterlande und dem Herzogthum Westfalen erworben habe, mich in den Stand setzen werden, die Pflichten dieses Amtes pünktlich zu erfüllen.“ Aus dem Schriftverkehr Droste zu Vischerings mit dem befreundeten, bereits im Amt befindlichen Landrat Medebachs: Adolf Pilgrim vom 18.07.1817 geht hervor, dass der spätere Briloner Landrat intensiv Land und Leute vorab bereist hat, um sich auf sein Amt vorzubereiten: „Liebster Adolph, meine konjugalen Glückwünsche zur Beflissenschaffung in die Dienste Seiner Königlichen Majestät…“ … „Auch ich bereite mich auf künftige Aufgaben vor und bereise das Land meines wohl zukünftigen Schaffens!“ Die Ortschaften der Justizämter Brilons und Marsbergs wurden genaustens und karteikartenartig von Maximilian Droste zu Vischering in seinen Briefen beschrieben. Ein regelrechter Austausch der zwei Freunde zu den zwei Landkreisen und zur Weiterentwicklung mit Verarbeitungen von Ideen für künftige Verbesserungen entstand. Die umfangreichen Berichte über seine Kreisbereisungen zeigen den Umfang der Aufgaben an, die er zu lösen hatte. Es wundert nicht, dass die „Hochlöbliche Regierung“ positiv auf diese Bewerbung reagierte und der preußische König Droste zu Vischering durch „Allerhöchste Kabinetsordre“ vom 16.10.1817 zum Briloner Landrat „unter Vorbehalt der Prüfung“ ernannte. Die definitive Ernennung unter Entbindung von der Prüfung erfolgte am 20.12.1817. Nach der „Probezeit“ trat er seinen Dienst zum 01.01.1818 in Brilon an. Am 31.08.1845 starb Droste zu Vischering in Hovestadt. Sein Sohn Caspar Maximilian Droste zu Vischering-Padberg übernahm das Amt des Briloner Landrats und so konnten die Droste zu Vischerings über 60 Jahre lang dieses Amt bis 1878 ausführen. Zusätzlich war Caspar Maximilian Droste zu Vischering Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses für den Wahlbezirk „Meschede-Brilon-Wittgenstein“ und konnte sich somit in die Ahnengalerie der traditionsreichen und bedeutenden Adelsfamilie einreihen. Nähere Informationen zum Fundstück des Monats finden Sie unter: www.Marsberger-Geschichte.de Fotos im Anhang: 01 Ausschnitt aus einem Gemälde von Maximilian Droste zu Vischering-Padberg. Er war der erste Landrat des Kreises Brilon. 02 Die Postkarte zeigt Schloss Padberg. Sie wurde am 28.11.1911 verschickt. 03 Diese Postkarte ist aus den 1930er Jahren. Zu sehen ist das Schloss in Padberg: Ein Sitz der westfälischen Uradelsfamilie Droste zu Vischering. #Marsberg #Padberg #Brilon #AltkreisBrilon #Koenig #Landrat #Briloner #BrilonerLandrat #Fundstueck #MarsbergsFundstueckdesMonats #MarsbergsFundstueck #FundstueckdesMonats #DrostezuVischering #Vischering #Freiherr #1817 #2017 #FriedrichWilhelmIII #Preussen #Regierung #Arnsberg #Regierungsbezirk #Kreis #KreisBrilon #Geschichtsverein #Heimatverein #MarsbergerGeschichte #MarsbergerGeschichten #Museum #MuseumHausBoettcher #HausBoettcher #HausderGeschichte #MarsbergsHausderGeschichte #Medebach #MedebacherLandrat #AdolfPilgrim #MaximilianFreiherrDrostezuVischering #Justizaemter #Meschede #Arnsberg #KreisMedebach #Schmallenberg #HSK #Hochsauerlandkreis #Erbtochter #ReginaDorotheaFranziskavonPadberg #HerrschaftPadberg #GutHoppecke #DinettevonPlettenbergLenhausen #KoeniglicherLandrat #Hoppecke #Landstaende #HerzogthumWestfalen #Kabinettsordre #Hovestadt #CasparMaximilianDrostezuVischering #Abgeordnetenhaus #MeschedeBrilonWittgenstein #Wahlbezirk #SchlossPadberg #UnserMarsberg
Ein Stück Marsberger Siedlungsgeschichte …

28. Mai 2017
Ein Stück Marsberger Siedlungsgeschichte Fundstück des Monats Mai ist eine 65 Jahre alte Urkunde Obermarsberg / Rennufer. Der zweite Weltkrieg brachte eine große Not hervor. Viele Vertriebene der deutschen Ostgebiete, wie West- und Ostpreußen, Pommern, Schlesien, dem Sudetenland, usw. machten sich auf den Weg gen Westen. Im westlichen Deutschland angekommen, standen sie erstmal vor dem Nichts und suchten Unterkunft. Marsbergs Fundstück des Monats Mai 2017 ist die gedruckte Original-Urkunde der Gründung des Rennufers. Eine ganz spezielle Siedlung in der damaligen Stadt Obermarsberg. Die originale Urkunde wurde an den Marsberger Geschichts- und Heimatverein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ für das Museum „Haus Böttcher – Marsbergs Haus der Geschichte aus 1589“ übergeben und nun zum Fundstück des Monats prämiert. Die Gründungsurkunde des Rennufers wurde vor genau 65 Jahren am 28.05.1952 ausgestellt. Gedruckt wurde sie von der damaligen Marsberger Druckerei Schulte. Mit geschwungenen Lettern versehen unterzeichneten dieses Zeitdokument zur Grundsteinlegung der Siedlung der damalige Landrat des Kreises Brilon Lorenz Hoffmann; Oberkreisdirektor Robert Steineke; der Vorsitzende des Aufsichtsrates der gemeinnützigen Siedlungs- und Baugenossenschaft des Kreises, Josef Schmidt-Diemel; der Geschäftsführer der Baugenossenschaft, Friedrich Böttcher; Obermarsbergs Pfarrer Otto Bramkamp; Bürgermeister Franz Siebers; die Stadtvertreter: Heinrich Fobbe, Robert Fiege, Anton Kehr, Heinrich Koch, Fritz Kroker, Anton Todt, Josef Volbracht, August Wiegelmann und Hubert Willmes und Stadtdirektor Josef Kloke. Außerdem die Herren: Karl Leiße, Franz Bartholme, J. Pennig, Hans-Walter Möhring, Karl Kümmel, Wilhelm Gaentzsch, Anton Fobbe, Josef Dinkelmann und Heinrich Prior. Die Siedlung trug fortan den Namen „Rennufer-Siedlung der Stadt Obermarsberg“, so die Original-Urkunde. Der Bebauungsplan wurde vom Kreishochbauamt Brilon in Verbindung mit der Landesplanungsgemeinschaft Westfalen, Bezirksstelle Arnsberg, aufgestellt. Die Entwürfe für den Tiefbau stammen vom Kreiskulturbauamt Brilon. Die Bebauung des Geländes wurde der gemeinnützigen Siedlungs- und Baugenossenschaft des Kreises Brilon übertragen. Hans-Walter Möhring aus Niedermarsberg war als beratender Architekt für die Stadtverwaltung Obermarsberg tätig. Die Maurerarbeiten des ersten Bauabschnittes führte die Firma Heinrich Prior, Hoch-, Tief- und Eisenbetonbau aus Erlinghausen durch. Das Haus der Familie Owczarczak wurde als erstes fertiggestellt. In der Original-Gründungsurkunde heißt es: „Das Jahr 1952 ist das sechste nach Beendigung eines grauenhaften Krieges, in dessen Zeitgeschehen ganze Städte und Dörfer unseres deutschen Vaterlandes in Trümmer sanken, wodurch Millionen von Menschen obdachlos und weitere Millionen in den Auswirkungen dieses Krieges aus ihrer Heimat vertrieben und zu wohnungssuchenden Wanderern wurden, die auf die Hilfe ihrer Mitmenschen in den vom Kriege verschont gebliebenen Gebieten angewiesen waren. Durch die vielen Wohnungssuchenden wurde in diesen Gebieten eine Überbevölkerung herbeigeführt und trat ein Wohnraummangel ein, dem man nur im Laufe der Jahre durch umfangreiche Bau- und Siedlungsmaßnahmen erfolgreich begegnen konnte.“ Der Kreis Brilon hatte im Jahr 1939 insgesamt 51.128 Einwohner. Diese Zahl ist durch den Zustrom von Evakuierten und Flüchtlingen um 21.719 Personen gestiegen, sodass der Kreis Brilon im Jahr 1950 73.011 Einwohner hatte. Die Vertriebenen der ostdeutschen Gebiete brachten zumeist eine andere Religion (evangelisch) und Kultur mit sich. Sie waren somit damals erstmal „anders“ als die katholisch-geprägten Sauerländer. Auch in Brilon entstand eine neue Siedlung für Ost-Vertriebene: „Petersborn“. Die Rennufer-Urkunde weiter: „Durch die rege Bautätigkeit innerhalb des Kreises während der letzten Jahre, die durch wohlwollende Förderung der maßgeblichen Regierungsstellen gestützt und dank der tatkräftigen Mithilfe von Kreisvertretung und Kreisverwaltung und den Höchstleistungen der Gemeinden, konnte ein großer Teil der bestehenden Wohnungsnot beseitigt werden, deren vollkommene Lösung in der Verwirklichung des Siedlungsgedankens liegt, damit neben der Beseitigung der Wohnungsnot Familien wieder bodenständig gemacht und an die Scholle gebunden werden, die größtenteils in den Kriegsauswirkungen Haus und Heimat verloren haben.“ Um „dieses hohe Ziel verwirklichen zu helfen“, wurde durch Beschluss der Stadtvertretung von Obermarsberg vom 01.08.1950 das Gelände auf dem Rennufer im Gemarkungsbezirk Obermarsberg als Siedlungsgelände ausgewiesen. „Da die gemeinnützige Siedlungs- und Baugenossenschaft des Kreises Brilon, deren Mitglied die Stadt Obermarsberg ist, der berufenste Träger in der Durchführung der Siedlungsmaßnahmen im Kreise Brilon ist, wurde die Bebauung dieses Siedlungsgeländes in ihre bewährten Hände gelegt.“ Zu Letzt wird in der Urkunde auf den Schutz Gottes gehofft. „Gottes gütiger Schutz hat fast das gesamte Kreisgebiet, insbesondere aber auch unsere Stadt vor der allzunahen und drohenden Zerstörung bewahret, sodaß die Türme unserer herrlichen und weitsichtbaren Kirchen auch weiterhin den Wanderer grüßen. Um einen wertvollen Beitrag in der Seßhaftmachung von wohnungssuchenden Menschen zu leisten, wird diese Siedlung errichtet und ihrer Bestimmung übergeben, sei es in Dankbarkeit gegen Gott der der Stadt und ihren Einwohnern in schwerster Zeit seinen Schutz verlieh, der aber auch weiterhin seinen Schutz und Segen geben möge allen zukünftigen Bewohnern dieser Siedlung der Stadt und ihren Einwohnern sowie unserem gesamten Volke und Vaterlande.“ Zeitzeugen erinnern sich, dass das Gebiet ursprünglich keine optimale Lösung war. Es gab anfangs kein fließendes Wasser, noch Strom. Man musste zu Fuß mit Eimern zum Pumpenhäuschen bei Mühlenbeins gehen, um an frisches Wasser zu gelangen. Es befand sich etwa dort, wo heute bei der Unterführung unter der B 7 die Teiche sind. Kerzen und Petroleumlampen spendeten das Licht in den Häusern. Die Kinder mussten beispielsweise einen erschwerlichen Fußweg nach Obermarsberg in Kauf nehmen. Die Art und die Entstehung des Rennufers, das heutzutage bereits mit der Niedermarsberger Kernstadt, dem Meisenberg, usw. zusammengewachsen ist, sind aber auch ein guter Beleg für gelebte Integration und das bis heute. Nähere Informationen zum Fundstück des Monats finden Sie unter: www.Marsberger-Geschichte.de Fotos im Anhang: 01 Das Rennufer Ende der 1950er Jahre – durch das Bild verläuft die Bundesstraße 7 / Bredelarer Straße. Oberhalb davon die ab 1952 bebaute Rennufersiedlung. Am rechten Bildrand ist schon das Firmengebäude von WIVO (Wilhelm Vorneweg, Eigentümer: Zernicke) zu sehen. Ursprünglich war die Firma in Obermarsberg im städtischen Haus, Hauptstraße 31 (heute: Museumsgaststätte Im Weißen Ross im LWL-Freilichtmuseum Detmold), beheimatet. Zu Letzt war WIVO unter dem Namen ITT in Bredelar an der Carl-Reinke-Straße bekannt. 02 Diese Aufnahme - mit Blick vom Rittersprung aus - entstand um 1920. Im Vordergrund das Diemeltal mit der Vinzenziusmühle, dahinter an der Bredelarer Straße gelegen die Alte Ziegelei. Bekannter Weise sind Rennufer und Meisenberg zu diesem Zeitpunkt noch nicht bebaut. 03 Das Foto zeigt den Gasthof Rosenkranz auf dem Rennufer. Er hatte den Beinamen – wie unschwer auf dem Foto zu erkennen ist – „Zum Kuckuck“. Das Gasthaus Zum Kuckuck wurde zu Letzt von der Familie Mette betrieben. Die Aufnahme entstand um 1960. 04 Die Urkunde zur Gründung der Rennufer-Siedlung vom 28. Mai 1952, Seite 1. 05 Die Urkunde zur Gründung der Rennufer-Siedlung vom 28. Mai 1952, Seite 2. 06 Die Urkunde zur Gründung der Rennufer-Siedlung vom 28. Mai 1952, Seite 3. 07 Blick vom Rittersprung auf das Rennufer – Die Rennufer-Siedlung wurde ab 1952 bebaut. Im Vordergrund rechts ist die Vinzenziusmühle – dahinter die Alte Ziegelei – zu sehen. Die Aufnahme entstand ca. 1955. #Marsberg #Obermarsberg #Rennufer #Siedlung #Siedlungsgeschichte #Fundstueck #FundstueckdesMonats #Mai2017 #65Jahre #Urkunde #Weltkrieg #Not #Vertriebene #Ostgebiete #Westpreussen #Ostpreussen #Pommern #Schlesien #Sudetenland #MarsbergsFundstueck #OriginalUrkunde #Gruendung #StadtObermarsberg #Geschichtsverein #Heimatverein #MarsbergerGeschichten #Museum #HausBoettcher #MuseumHausBoettcher #MarsbergsHausderGeschichte #HausderGeschichte #Gruendungsurkunde #DruckereiSchulte #Grundsteinlegung #Landrat #Brilon #KreisBrilon #LorenzHoffmann #Oberkreisdirektor #RobertSteineke #Aufsichtsrat #Vorsitzender #Gemeinnuetzig #Siedlungsgenossenschaft #Baugenossenschaft #JosefSchmidtDiemel #Geschaeftsfuehrer #FriedrichBoettcher #Pfarrer #OttoBramkamp #Buergermeister #FranzSiebers #Stadtvertreter #HeinrichFobbe #RobertFiege #AntonKehr #HeinrichKoch #FritzKroker #AntonTodt #JosefVolbracht #AugustWiegelmann #HubertWillmes #Stadtdirektor #JosefKloke #KarlLeisse #FranzBartholme #JPennig #HansWalterMoehring #KarlKuemmel #WilhelmGaentzsch #AntonFobbe #JosefDinkelmann #HeinrichPrior #RennuferSiedlung #Bebauungsplan #Kreishochbauamt #Landesplanungsgemeinschaft #Westfalen #Bezirksstelle #Arnsberg #Tiefbau #Kreiskulturbauamt #Bebauung #Gelaende #Niedermarsberg #Architekt #Stadtverwaltung #Maurerarbeiten #Bauabschnitt #Hochbau #Eisenbetonbau #Erlinghausen #Haus #Owczarczak #1952 #Evakuierte #Fluechtlinge #Petersborn #RennuferUrkunde #Regierungsstelle #Kreisvertretung #Kreisverwaltung #Gemarkungsbezirk #Siedlungsgelaende #Wasser #Strom #Pumpenhaeuschen #Muehlenbeins #Unterfuehrung #B7 #Kerzen #Petroleumlampen #Meisenberg #Kernstadt #MarsbergerGeschichte #Integration #Bundesstrasse #BredelarerStrasse #Rennufersiedlung #WIVO #WilhelmVorneweg #Zernicke #StaedtischesHaus #Museumsgaststaette #WeissesRoss #LWL #Freilichtmuseum #Detmold #ITT #Bredelar #CarlReinkeStrasse #Rittersprung #Diemeltal #Vinzenziusmuehle #AlteZiegelei #GasthofRosenkranz #ZumKuckuck #Mette #UnserMarsberg
Ein Stück Marsberger Siedlungsgeschichte …

28. Mai 2017
Ein Stück Marsberger Siedlungsgeschichte Fundstück des Monats Mai ist eine 65 Jahre alte Urkunde Obermarsberg / Rennufer. Der zweite Weltkrieg brachte eine große Not hervor. Viele Vertriebene der deutschen Ostgebiete, wie West- und Ostpreußen, Pommern, Schlesien, dem Sudetenland, usw. machten sich auf den Weg gen Westen. Im westlichen Deutschland angekommen, standen sie erstmal vor dem Nichts und suchten Unterkunft. Marsbergs Fundstück des Monats Mai 2017 ist die gedruckte Original-Urkunde der Gründung des Rennufers. Eine ganz spezielle Siedlung in der damaligen Stadt Obermarsberg. Die originale Urkunde wurde an den Marsberger Geschichts- und Heimatverein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ für das Museum „Haus Böttcher – Marsbergs Haus der Geschichte aus 1589“ übergeben und nun zum Fundstück des Monats prämiert. Die Gründungsurkunde des Rennufers wurde vor genau 65 Jahren am 28.05.1952 ausgestellt. Gedruckt wurde sie von der damaligen Marsberger Druckerei Schulte. Mit geschwungenen Lettern versehen unterzeichneten dieses Zeitdokument zur Grundsteinlegung der Siedlung der damalige Landrat des Kreises Brilon Lorenz Hoffmann; Oberkreisdirektor Robert Steineke; der Vorsitzende des Aufsichtsrates der gemeinnützigen Siedlungs- und Baugenossenschaft des Kreises, Josef Schmidt-Diemel; der Geschäftsführer der Baugenossenschaft, Friedrich Böttcher; Obermarsbergs Pfarrer Otto Bramkamp; Bürgermeister Franz Siebers; die Stadtvertreter: Heinrich Fobbe, Robert Fiege, Anton Kehr, Heinrich Koch, Fritz Kroker, Anton Todt, Josef Volbracht, August Wiegelmann und Hubert Willmes und Stadtdirektor Josef Kloke. Außerdem die Herren: Karl Leiße, Franz Bartholme, J. Pennig, Hans-Walter Möhring, Karl Kümmel, Wilhelm Gaentzsch, Anton Fobbe, Josef Dinkelmann und Heinrich Prior. Die Siedlung trug fortan den Namen „Rennufer-Siedlung der Stadt Obermarsberg“, so die Original-Urkunde. Der Bebauungsplan wurde vom Kreishochbauamt Brilon in Verbindung mit der Landesplanungsgemeinschaft Westfalen, Bezirksstelle Arnsberg, aufgestellt. Die Entwürfe für den Tiefbau stammen vom Kreiskulturbauamt Brilon. Die Bebauung des Geländes wurde der gemeinnützigen Siedlungs- und Baugenossenschaft des Kreises Brilon übertragen. Hans-Walter Möhring aus Niedermarsberg war als beratender Architekt für die Stadtverwaltung Obermarsberg tätig. Die Maurerarbeiten des ersten Bauabschnittes führte die Firma Heinrich Prior, Hoch-, Tief- und Eisenbetonbau aus Erlinghausen durch. Das Haus der Familie Owczarczak wurde als erstes fertiggestellt. In der Original-Gründungsurkunde heißt es: „Das Jahr 1952 ist das sechste nach Beendigung eines grauenhaften Krieges, in dessen Zeitgeschehen ganze Städte und Dörfer unseres deutschen Vaterlandes in Trümmer sanken, wodurch Millionen von Menschen obdachlos und weitere Millionen in den Auswirkungen dieses Krieges aus ihrer Heimat vertrieben und zu wohnungssuchenden Wanderern wurden, die auf die Hilfe ihrer Mitmenschen in den vom Kriege verschont gebliebenen Gebieten angewiesen waren. Durch die vielen Wohnungssuchenden wurde in diesen Gebieten eine Überbevölkerung herbeigeführt und trat ein Wohnraummangel ein, dem man nur im Laufe der Jahre durch umfangreiche Bau- und Siedlungsmaßnahmen erfolgreich begegnen konnte.“ Der Kreis Brilon hatte im Jahr 1939 insgesamt 51.128 Einwohner. Diese Zahl ist durch den Zustrom von Evakuierten und Flüchtlingen um 21.719 Personen gestiegen, sodass der Kreis Brilon im Jahr 1950 73.011 Einwohner hatte. Die Vertriebenen der ostdeutschen Gebiete brachten zumeist eine andere Religion (evangelisch) und Kultur mit sich. Sie waren somit damals erstmal „anders“ als die katholisch-geprägten Sauerländer. Auch in Brilon entstand eine neue Siedlung für Ost-Vertriebene: „Petersborn“. Die Rennufer-Urkunde weiter: „Durch die rege Bautätigkeit innerhalb des Kreises während der letzten Jahre, die durch wohlwollende Förderung der maßgeblichen Regierungsstellen gestützt und dank der tatkräftigen Mithilfe von Kreisvertretung und Kreisverwaltung und den Höchstleistungen der Gemeinden, konnte ein großer Teil der bestehenden Wohnungsnot beseitigt werden, deren vollkommene Lösung in der Verwirklichung des Siedlungsgedankens liegt, damit neben der Beseitigung der Wohnungsnot Familien wieder bodenständig gemacht und an die Scholle gebunden werden, die größtenteils in den Kriegsauswirkungen Haus und Heimat verloren haben.“ Um „dieses hohe Ziel verwirklichen zu helfen“, wurde durch Beschluss der Stadtvertretung von Obermarsberg vom 01.08.1950 das Gelände auf dem Rennufer im Gemarkungsbezirk Obermarsberg als Siedlungsgelände ausgewiesen. „Da die gemeinnützige Siedlungs- und Baugenossenschaft des Kreises Brilon, deren Mitglied die Stadt Obermarsberg ist, der berufenste Träger in der Durchführung der Siedlungsmaßnahmen im Kreise Brilon ist, wurde die Bebauung dieses Siedlungsgeländes in ihre bewährten Hände gelegt.“ Zu Letzt wird in der Urkunde auf den Schutz Gottes gehofft. „Gottes gütiger Schutz hat fast das gesamte Kreisgebiet, insbesondere aber auch unsere Stadt vor der allzunahen und drohenden Zerstörung bewahret, sodaß die Türme unserer herrlichen und weitsichtbaren Kirchen auch weiterhin den Wanderer grüßen. Um einen wertvollen Beitrag in der Seßhaftmachung von wohnungssuchenden Menschen zu leisten, wird diese Siedlung errichtet und ihrer Bestimmung übergeben, sei es in Dankbarkeit gegen Gott der der Stadt und ihren Einwohnern in schwerster Zeit seinen Schutz verlieh, der aber auch weiterhin seinen Schutz und Segen geben möge allen zukünftigen Bewohnern dieser Siedlung der Stadt und ihren Einwohnern sowie unserem gesamten Volke und Vaterlande.“ Zeitzeugen erinnern sich, dass das Gebiet ursprünglich keine optimale Lösung war. Es gab anfangs kein fließendes Wasser, noch Strom. Man musste zu Fuß mit Eimern zum Pumpenhäuschen bei Mühlenbeins gehen, um an frisches Wasser zu gelangen. Es befand sich etwa dort, wo heute bei der Unterführung unter der B 7 die Teiche sind. Kerzen und Petroleumlampen spendeten das Licht in den Häusern. Die Kinder mussten beispielsweise einen erschwerlichen Fußweg nach Obermarsberg in Kauf nehmen. Die Art und die Entstehung des Rennufers, das heutzutage bereits mit der Niedermarsberger Kernstadt, dem Meisenberg, usw. zusammengewachsen ist, sind aber auch ein guter Beleg für gelebte Integration und das bis heute. Nähere Informationen zum Fundstück des Monats finden Sie unter: www.Marsberger-Geschichte.de Fotos im Anhang: 01 Das Rennufer Ende der 1950er Jahre – durch das Bild verläuft die Bundesstraße 7 / Bredelarer Straße. Oberhalb davon die ab 1952 bebaute Rennufersiedlung. Am rechten Bildrand ist schon das Firmengebäude von WIVO (Wilhelm Vorneweg, Eigentümer: Zernicke) zu sehen. Ursprünglich war die Firma in Obermarsberg im städtischen Haus, Hauptstraße 31 (heute: Museumsgaststätte Im Weißen Ross im LWL-Freilichtmuseum Detmold), beheimatet. Zu Letzt war WIVO unter dem Namen ITT in Bredelar an der Carl-Reinke-Straße bekannt. 02 Diese Aufnahme - mit Blick vom Rittersprung aus - entstand um 1920. Im Vordergrund das Diemeltal mit der Vinzenziusmühle, dahinter an der Bredelarer Straße gelegen die Alte Ziegelei. Bekannter Weise sind Rennufer und Meisenberg zu diesem Zeitpunkt noch nicht bebaut. 03 Das Foto zeigt den Gasthof Rosenkranz auf dem Rennufer. Er hatte den Beinamen – wie unschwer auf dem Foto zu erkennen ist – „Zum Kuckuck“. Das Gasthaus Zum Kuckuck wurde zu Letzt von der Familie Mette betrieben. Die Aufnahme entstand um 1960. 04 Die Urkunde zur Gründung der Rennufer-Siedlung vom 28. Mai 1952, Seite 1. 05 Die Urkunde zur Gründung der Rennufer-Siedlung vom 28. Mai 1952, Seite 2. 06 Die Urkunde zur Gründung der Rennufer-Siedlung vom 28. Mai 1952, Seite 3. 07 Blick vom Rittersprung auf das Rennufer – Die Rennufer-Siedlung wurde ab 1952 bebaut. Im Vordergrund rechts ist die Vinzenziusmühle – dahinter die Alte Ziegelei – zu sehen. Die Aufnahme entstand ca. 1955. #Marsberg #Obermarsberg #Rennufer #Siedlung #Siedlungsgeschichte #Fundstueck #FundstueckdesMonats #Mai2017 #65Jahre #Urkunde #Weltkrieg #Not #Vertriebene #Ostgebiete #Westpreussen #Ostpreussen #Pommern #Schlesien #Sudetenland #MarsbergsFundstueck #OriginalUrkunde #Gruendung #StadtObermarsberg #Geschichtsverein #Heimatverein #MarsbergerGeschichten #Museum #HausBoettcher #MuseumHausBoettcher #MarsbergsHausderGeschichte #HausderGeschichte #Gruendungsurkunde #DruckereiSchulte #Grundsteinlegung #Landrat #Brilon #KreisBrilon #LorenzHoffmann #Oberkreisdirektor #RobertSteineke #Aufsichtsrat #Vorsitzender #Gemeinnuetzig #Siedlungsgenossenschaft #Baugenossenschaft #JosefSchmidtDiemel #Geschaeftsfuehrer #FriedrichBoettcher #Pfarrer #OttoBramkamp #Buergermeister #FranzSiebers #Stadtvertreter #HeinrichFobbe #RobertFiege #AntonKehr #HeinrichKoch #FritzKroker #AntonTodt #JosefVolbracht #AugustWiegelmann #HubertWillmes #Stadtdirektor #JosefKloke #KarlLeisse #FranzBartholme #JPennig #HansWalterMoehring #KarlKuemmel #WilhelmGaentzsch #AntonFobbe #JosefDinkelmann #HeinrichPrior #RennuferSiedlung #Bebauungsplan #Kreishochbauamt #Landesplanungsgemeinschaft #Westfalen #Bezirksstelle #Arnsberg #Tiefbau #Kreiskulturbauamt #Bebauung #Gelaende #Niedermarsberg #Architekt #Stadtverwaltung #Maurerarbeiten #Bauabschnitt #Hochbau #Eisenbetonbau #Erlinghausen #Haus #Owczarczak #1952 #Evakuierte #Fluechtlinge #Petersborn #RennuferUrkunde #Regierungsstelle #Kreisvertretung #Kreisverwaltung #Gemarkungsbezirk #Siedlungsgelaende #Wasser #Strom #Pumpenhaeuschen #Muehlenbeins #Unterfuehrung #B7 #Kerzen #Petroleumlampen #Meisenberg #Kernstadt #MarsbergerGeschichte #Integration #Bundesstrasse #BredelarerStrasse #Rennufersiedlung #WIVO #WilhelmVorneweg #Zernicke #StaedtischesHaus #Museumsgaststaette #WeissesRoss #LWL #Freilichtmuseum #Detmold #ITT #Bredelar #CarlReinkeStrasse #Rittersprung #Diemeltal #Vinzenziusmuehle #AlteZiegelei #GasthofRosenkranz #ZumKuckuck #Mette #UnserMarsberg
Allgemein
Fundstück des Monats

25. September 2016
Fundstück des Monats: Marsbergs berühmte Söhne Ein interessanter Beitrag zur Familienforschung Marsberg / Büren / Erwitte. Neben den Adelsfamilien Marsbergs haben in unserer Stadt auch immer wieder „bürgerlich“ Geborene es in herausragend bedeutende Positionen geschafft. Marsbergs Fundstück des Monats September 2016 beschäftigt sich mit einer alteingesessenen Familie und einem berühmten Sohn der Stadt. Hierzu hat der Marsberger Geschichts- und Heimatverein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ für das Museum „Haus Böttcher – Marsbergs Haus der Geschichte aus 1589“ in den letzten Tagen verschiedene Aufzeichnungen aus dem 19. Jahrhundert erhalten. Sie wurden nun zum Fundstück des Monats prämiert. Zu diesen Persönlichkeiten gehört zweifellos der große Schulmann und Priester Heinrich Aloysius Kloke. Er wurde am 04. Juni 1782 im „Schultheiß-Klokeschen Hause“ zu Niedermarsberg geboren. Schon früh widmete er sich dem geistlichen Stande sowie dem Lehrerberuf und trat im Jahre 1800 als Klerikus in das Priesterseminar zu Corvey ein, wo er am 06.10.1804 zum Priester geweiht wurde. Während der Zeit seiner Ausbildung widmete er sich „mit großer Liebe dem Studium der Erziehungswissenschaft“. In den ersten Jahren seiner „Wirksamkeit“ war Kloke als Lehrer und Seelsorger sowohl in Corvey als auch in Höxter tätig. Später wurde er aufgrund seiner „hervorragenden“ Anlagen und Fähigkeiten vom Fürstbischof Ferdinand von Lüninck als Administrator präsentiert, vom König Jerome von Westfalen bestätigt und von dem damaligen Generalvikar von Schade „installiert“. Am 28. April 1808 wurde er als erster Pfarrer in Albaxen eingeführt. Nach mehrjähriger priesterlicher Tätigkeit in Albaxen und Alme (Brilon) hatte er durch sein verschiedenes, öffentliches Auftreten auf dem Gebiet der Schulreform die Aufmerksamkeit des Staates sowie des Klerus auf sich gelenkt. An dem in den Jahren 1817 bis 1819 in Berlin ausgearbeiteten Entwurf eines allgemeinen Gesetzes über die Verfassung des Schulwesens im preußischen Staate hatte der damals weithin bekannte Pädagoge und Schulmann Heinrich Aloysius Kloke „im Verein mit dem damaligen Regierungsrat Sauer zu Arnsberg maßgeblichen Anteil“. In dem großen Sprengel der umfangreichen Diözese Paderborn bestand zur Ausbildung der Lehrer seit 1788 nur eine einzige Normalschule und zwar direkt in Paderborn. Diese wurde aber bald als „unzureichend“ erkannt. In einem Bericht, den der Paderborner Landrat von Elverfeldt am 03. August 1817 der Regierung in Minden über die Mittel zur Ausbildung der Lehrer erstattete, heißt es: „Höchst wünschenswert würde es sein, wenn die Normalschule durch ein Schullehrerseminar erhöht würde, das schon seit 15 Jahren im Plane war und bisher darin blieb.“ Am 17. März 1818 forderte die Regierung von dem Landrat näheren Bericht hierüber. Besonders lebhaft interessierte sich für diesen Plan der Oberpräsident Freiherr von Vincke zu Münster, der die Errichtung eines Provinzialschulseminars betrieb und zur Beschaffung der erforderlichen Mittel das den „Krondomänen“ einverleibte „Haus Büren reklamierte“. Am 29. Januar 1820 ersuchte er den Regierungspräsidenten zu Minden „um baldige Mitteilung der Verhandlungen wegen Rückgabe des Bürenschen Fonds an den Paderborner Studienfonds sowie um Beschleunigung der Errichtung des Provinzialschulseminars zu Büren. Am 23. November 1823 unterzeichnete König Friedrich Wilhelm III. die Kabinettsordre, durch die ein Teil der zum Hause Büren gehörenden Gebäude und Einkünfte „dem neuerrichteten Seminar überwiesen wurde“. Am 27.10.1824 richtete der Oberpräsident Freiherr von Vincke an den Generalvikar Dammers zu Paderborn folgendes Schreiben: „Ich beabsichtige, die Eröffnung des Schulseminars durch die Amtsblätter zur Kunde zu bringen. Um hierüber mit Ew. Hochwürden im Einverständnis zu verfahren, übersende ich Ihnen hiermit den Entwurf einer Bekanntmachung zur gefälligen Äußerung Ihrer Meinung und zugleich mit dem Ersuchen, auch Ihrerseits über diese Angelegenheit ein die gute Sache förderndes Schreiben an die Geistlichkeit ihrer Diözese zu richten. Die für die Anstalt in Vorschlag gebrachten beiden Hauptlehrer sind der Pfarrer Kloke in Alme und der Kaplan Gausterdt in Büren. Der Musiklehrer ist bisher noch vergebens gesucht.“ Auf Veranlassung des Oberpräsidenten machte nun Pfarrer Kloke auf Staatskosten zwei große pädagogische Studienreisen, von denen die zweite Reise über Sachsen, Brandenburg, Böhmen, Schlesien und Franken führte. Den Bericht über die Reisen legte er in einer dem damaligen Kultusminister von Altenstein zu Berlin eingereichten Denkschrift nieder, die zahlreiche praktische Vorschläge für die Lehrerbildung enthielt. Daraufhin wurde er zum ersten Direktor des Lehrerseminars in Büren ernannt. Er unterrichtete die „Schulamtsbewerber“ in Deutsch, Rechnen, Geschichte und Physik. „Im Geschichtsunterricht weckte er seine Schüler in einer Weise“, wie sie erst später sich allgemein durchsetzte, durch „innere Anteilnahme an den Ereignissen“. Im Physikunterricht bemühte er sich, zumal damals die „kostspieligen Apparate“ noch fehlten, die Schüler mit den allereinfachsten Mitteln in „die Geheimnisse der Natur hineinblicken zu lassen“. Und so gab er seinen „Zöglingen“ für die damaligen Verhältnisse „viel mit ins Leben“. Als „Seminardirektor“ wirkte Heinrich Aloysius Kloke vom 17. Mai 1828 bis zum Frühjahr 1830. „Die rege und anstrengende Aufbauarbeit im Seminar sowie auch in der Seelsorge gingen nicht unberührt an ihm vorüber“. Aus „Gesundheitsrücksichten“ berief ihn die Regierung zu Arnsberg am 10. Oktober 1830 zum Pfarrer in Erwitte. Die „Collation und Investitur“ erteilte das Generalvikariat am 23. Oktober 1830. Gleichzeitig mit seinem Pfarrantritt wurde er von der preußischen Regierung zu Arnsberg als Kreisschulinspektor des Kreises Lippstadt ernannt. Als alter Schulfachmann nahm sich Pfarrer Kloke mit „besonderem Verständnis und viel Liebe des daniederliegenden Schulwesens innerhalb des Kreises Lippstadt an“. Das erfolgreiche Wirken des Pfarrers Kloke ehrte die Preußische Regierung, indem sie ihn zum Ritter des Roten Adlerordens mit der Schleife ernannte. Am 29. April 1846 wurde er von dem damaligen Bischof Franz Drepper zu Paderborn zum Dechanten des Dekanats Geseke ernannt. „Der Seminardirektor und Dechant, der Kreisschulinspektor und Jubilarpriester, Heinrich Aloysius Kloke“, starb am 18. April 1855 im Alter von 72 Jahren. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof zu Erwitte. Nähere Informationen zum Fundstück des Monats finden Sie unter: www.Marsberger-Geschichte.de Fotos im Anhang: 01 Das Bildnis zeigt das „alte Lehrerseminar“ zu Büren. Es war das ehemalige Schloss der Ritter und Edelherren von Büren . 02 Die Familie Kloke war und ist neben dem Standort Niedermarsberg auch u. a. in Obermarsberg, Erlinghausen, Essentho und Giershagen vertreten. – Hier ein Hochzeitsfoto der Familie Kloke in der damaligen Hauptstraße in Obermarsberg aus den 1920er Jahren. 03 Der Stammbaum der Marsberger Familien Kloke aus dem Jahr 1934. 04 Das Kloken-Kreuz in Niedermarsberg. #Marsberg #Fundstueck #FundstueckdesMonats #Soehne #Familienforschung #Bueren #Erwitte #Adelsfamilien #Buergerlich #MarsbergsFundstueckdesMonats #MarsbergsFundstueck #Familie #MarsbergerGeschichte #MarsbergerGeschichten #Heimat #Heimatverein #Geschichtsverein #Museum #MuseumHausBoettcher #HausBoettcher #HausderGeschichte #MarsbergsHausderGeschichte #Aufzeichnungen #Persoenlichkeiten #Schulmann #Priester #Kloke #HeinrichKloke #HeinrichAloysiusKloke #Schultheiss #KlokeschesHaus #Niedermarsberg #Lehrer #Lehrerberuf #Klerikus #Priesterseminar #Corvey #Ausbildung #Studium #Erziehungswissenschaften #Seelsorger #Hoexter #Fuerstbischof #FerdinandvonLueninck #Administrator #Koenig #JeromevonWestfalen #Generalvikar #Schade #Pfarrer #Albaxen #Alme #Brilon #Schulreform #Klerus #Berlin #Gesetz #Verfassung #Schulwesen #Preussen #Staat #Paedagoge #Regierungsrat #Sauer #Arnsberg #Paderborn #Dioezese #Normalschule #Landrat #PaderbornerLandrat #Elverfeldt #vonElverfeldt #Regierung #Minden #Schullehrerseminar #Oberpraesident #FreiherrvonVincke #Muenster #Provinzial #Schulseminar #Provinzialschulseminar #Krondomaene #HausBueren #Regierungspraesident #BuerenscherFond #Studienfonds #Koenig #KoenigFriedrichWilhelmIII #Kabinettsordre #Generalvikar #GeneralvikarDammers #Geistlichkeit #Hauptlehrer #PfarrerKloke #KaplanGausterdt #Musiklehrer #Studienreise #Sachsen #Brandenburg #Boehmen #Schlesien #Franken #Reisen #Kultusminister #vonAltenstein #Denkschrift #Lehrerbildung #Direktor #Lehrerseminar #Schulamtsbewerber #Deutsch #Rechnen #Geschichte #Physik #Geschichtsunterricht #Schueler #Seminardirektor #Arnsberg #Kreisschulinspektor #Lippstadt #KreisLippstadt #Schulwesen #PreussischeRegierung #Ritter #RoterAdlerorden #Schleife #Bischof #FranzDrepper #Dechant #Dekanat #Geseke #LehrerseminarBueren #Schloss #SchlossBueren #Ritter #Edelherren #FamilieKloke #Obermarsberg #Erlinghausen #Essentho #Giershagen #Hochzeitsfoto #Hauptstrasse #Stammbaum #KlokenKreuz #UnserMarsberg
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3. Juli 2016
Gestern fanden die NRW-Landesjugend-Feuerwehrspiele 2016 im Marsberger Diemelstadion statt... Als Titelverteidiger der alle zwei Jahre stattfindenden Spiele war Beringhausen der Ausrichter. Acht Stationen musste jede Jugend-Gruppe meistern. Schläuche-Flechten, Kisten stapeln, Golfbälle durch Schläuche schicken und "Löschdecken umdrehen" waren neben Geschicklichkeit, Teamgeist und Feuerwehr-Grundkenntnissen an diesem Tag gefragt. Die Jugendfeuerwehr aus Blomberg stellte das Siegerteam. Herzlichen Glückwunsch und allzeit sichere Heimkehr von all Euren Einsätzen! Titelverteidiger Beringhausen kam auf Platz 4. :-) Das Foto stammt von unserem heimischen Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese, der auf dem Bild neben MdL Matthias Kerkhoff, HSK-Landrat Dr. Schneider Karl und Marsbergs Bürgermeister Klaus Hülsenbeck zu sehen ist. #Marsberg #NRW #Landesjugend #LandesjugendFeuerwehrspiele #Feuerwehr #Feuerwehrspiele #Diemelstadion #Feuerwehrspiele #NRWFeuerwehrspiele #Beringhausen #Titel #Landestitel #Jugendfeuerwehr #SchlaeucheFlechten #Kistenstapeln #Golfbaelle #FeuerwehrSchlaeuche #Loeschdecken #Feuerwehrkenntnisse #Blomberg #Sieger #Siegerteam #MdB #DirkWiese #MdL #MatthiasKerkhoff #Landrat #KarlSchneider #DrKarlSchneider #Buergermeister #KlausHuelsenbeck #FeuerwehrMarsberg #UnserMarsberg