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Von der Laurentiuskirche, über Haus Betesda, bis …

22. April 2017
Von der Laurentiuskirche, über Haus Betesda, bis hin zur Kirchenoase „Schalom“ „Hiegemann unterwegs…“ wird am Weißen Sonntag ganz religiös Meerhof. Der Evangelist Johannes berichtet im fünften Kapitel seines Evangeliums vom Teich Betesda, was auf Hebräisch „Barmherzigkeit“ bedeutet. Am Rande dieses Teiches lagern kranke und verkrüppelte Menschen und warten auf ein Aufwallen des Wassers, das sie von ihren Leiden heilt. Rita Rasche, die mit ihrer Familie in Meerhof lebt, ist seit 30 Jahren an vielen Orten als überzeugte Christin engagiert – und fast genauso lange fühlt sie sich schon bewegt durch die biblische Erzählung von diesem „Ort der Barmherzigkeit“. In Meerhof hat sie zusammen mit vielen Helfern einen solchen Ort geschaffen. In der Radio-Reihe „Hiegemann unterwegs…“ machen sich der Moderator Markus Hiegemann in Zusammenarbeit mit dem Marsberger Geschichts- und Heimatverein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ am Sonntag, dem 23.04.2017 von 19 bis 21 Uhr auf den Weg nach Meerhof. In der zweistündigen Radiosendung der Hochsauerlandwelle auf Radio Sauerland geht es von der renovierten Laurentiuskirche, über das Haus Betesda bis hin zur neugeschaffenen Kirchenoase „Schalom“. Diese drei Institutionen sind ein starker Anker im spirituell-religiösen Gemeindeleben des Marsberger Ortsteils und der weiträumigen Umgebung des Sintfeldes. Akzente werden innerhalb der Sendung von Rita Rasche, stv. Vorsitzende des Meerhofer Kirchenvorstandes, Martin Wiepen, Organist in Meerhof, und dem Meerhofer Chor „Sing & Swing“ gesetzt. Fachkundig wird Rita Rasche einen Bogen von der Historie der St.-Laurentius-Kirche Meerhof, den verschiedenen Punkten und Figuren des neuromanischen Gotteshauses, bis hin zur vor ein paar Jahren durchgeführten Restaurierung spannen. „Ich habe einen, der mich trägt“, so steht es im Eingang des Hauses „Betesda“, dem ehemaligen Meerhofer Pfarrhaus. Was für ein Konzept bzw. was für eine Idee hinter dieser lebendigen, im Ortsmittelpunkt von Meerhof stehenden Einrichtung steckt, darüber berichtet die mit viel Herzblut engagierte Christin Rita Rasche genauso informativ, wie über die neuentstandene Kirchenoase „Schalom“ im ehemaligen Pastorengarten. Diese vom Erzbistum Paderborn geförderte Institution wird offiziell am Sonntag, dem 07. Mai 2017 eingeweiht und eröffnet. „Es wird ein neuer Ort für besondere Gottesdienste im Freien oder in der geplanten Zeltkirche“, so Rita Rasche. In dieser Zeltkirche wird es auch fortan ein offenes, festes Angebot der Trauerbegleitung in den Monaten Mai bis September für alle Besucher des naheliegenden Friedhofes oder der Kirchenoase geben. Außerdem ist dort ein „Vater-Unser-Gebetsweg“ aus u. a. ehemaligem Inventar der Meerhofer Pfarrkirche entstanden, an denen die Besucher ihren eigenen Gebetsstein niederlegen und neue Gebetserfahrungen machen können. Auch für Jugendliche sind zukünftig besondere Angebote geplant. Die Zuhörer im Bürgerfunk von Radio Sauerland können sich am Sonntag auf eine informative Reise ins kirchliche Leben Meerhofs freuen. Die Radiosendung ist in Marsberg und Umgebung über die UKW-Antennen-Frequenzen 94,8, 96,2 oder 106,5 MhZ bzw. über die Kabel-Frequenz 107,4 MhZ zu hören. Alternativ und weltweit kann die Sendung über das Webradio von www.RadioSauerland.de mitverfolgt werden. Weitere Sendungen und Ankündigungen finden Sie immer im Radio- und Veranstaltungskalender unter: www.Marsberger-Geschichte.de Foto im Anhang: 01 Organist Martin Wiepen, die stv. Vorsitzende des Kirchenvorstandes Rita Rasche und Moderator Markus Hiegemann während den Vorbesprechungen zur Radiosendung in der Laurentiuskirche in Meerhof. Foto: Andreas Karl Böttcher. #Marsberg #Meerhof #Laurentiuskirche #HausBetesda #Betesda #Kirchenoase #Schalom #KirchenoaseSchalom #Hiegemann #Hiegemannunterwegs #WeißerSonntag #Evangelist #Johannes #Evangelium #TeichBetesda #Barmherzigkeit #RitaRasche #Christ #Christin #Bibel #BiblischeErzaehlung #OrtderBarmherzigkeit #Radio #RadioReihe #MarkusHiegemann #Moderator #Geschichtsverein #Heimatverein #MarsbergerGeschichten #MarsbergerGeschichte #Radiosendung #Hochsauerlandwelle #Buergerfunk #RadioSauerland #Gemeindeleben #Sintfeld #Kirchenvorstand #MartinWiepen #Organist #Chor #SingundSwing #Historie #StLaurentiusKirche #NeuRomanik #Neuromanisch #Gotteshaus #Restaurierung #Pfarrhaus #Pastorengarten #Erzbistum #Paderborn #Gottesdienst #Zeltkirche #Trauerbegleitung #Friedhof #VaterUnser #VaterUnserGebetsweg #Gebetsweg #Inventar #Meerhofer #MeerhoferKirche #Pfarrkirche #Gebetsstein #Kirche #WebRadio #Radiokalender #Veranstaltungskalender #AndreasKarlBoettcher #UnserMarsberg
„Wer hat an der Uhr gedreht…“ …

26. März 2017
„Wer hat an der Uhr gedreht…“ Ferdinand Scholand sorgt für die zeitliche Umstellung Oesdorf. Am letzten Sonntag im März werden unsere Uhren und Zeitmesser von der Winterzeit, der Normalzeit, auf die Sommerzeit umgestellt. Dabei werden um 2 Uhr in der Nacht die Zeiger eine Stunde vorgedreht. Das bedeutet, die Nacht ist eine Stunde kürzer und der Tag eine Stunde länger. Für die richtige Uhrzeit im Marsberger Ortsteil Oesdorf sorgt seit dem Jahr 2002 der 71-jährige Ferdinand Scholand. Vor ihm hatte dieses Ehrenamt seit den 1960er Jahren der ehemalige Gemeindediener Aloys Wiegers ausgeübt, weiß Scholand im Gespräch mit dem Marsberger Geschichts- und Heimatverein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ zu erzählen. Ferdinand Scholand half ihm bereits etliche Jahre, sodass es schon fast auf der Hand lag, dass er einmal sein Nachfolger werden würde. Mit einem überdimensionalen Schraubenschlüssel bewappnet macht er sich zweimal im Jahr auf den Weg in den Kirchturm der 1892 erbauten und mit besonderem Inventar aus der Larenz-Werkstatt und dem Dalheimer Kloster ausgestatteten St. Johannes Baptist Kirche in seinem Heimatort Oesdorf, um das Ziffernblatt manuell von Hand umzustellen. Eine Stunde geht es diesmal nach vorne. Für die Winterzeit hat er es einfacher. Dann braucht er im Herbst das Ganze nur anhalten und kann eine Stunde warten. Auch das Aufziehen der Kirchturmuhr erledigt Scholand einmal wöchentlich. Dann hat er erstmal wieder 8 Tage Ruhe und die Oesdorfer eine genaue Zeit. Auf dem Weg zur Kirche berichtet Scholand, dass in früheren Zeiten dieser Job von der Gemeinde mit 60 DM jährlich honoriert wurde. Er erinnert sich auch, dass sein Vorgänger immer um 18 Uhr die Uhr aufzog und sie nach seiner Taschenuhr feinjustiert hatte. Im Kirchturm öffnet er knarrend eine dickwandige Tür. Eine schmale, dunkle Stiege macht sich auf. Nach der 46 Treppenstufen umfassenden Klettertour auf den Turm findet man ein mit unzähligen Zahnrädern, Lagern und Rädchen bestücktes Laufwerk der Uhr. Das Baujahr des Werkes der Turmuhrenfabrik von J. F. Weule aus Bockenem im Ambergau ist auf das Jahr 1914 datiert. – Deutsche Wertarbeit! Von Hand mit einer Kurbel kann sie aufgezogen werden. Ratternd setzt sich daraufhin der Seilzug in Bewegung, der die über zwei Zentner schweren Gewichte des Schlagwerks wieder in die richtige Höhe transportiert. Genau 165 Umdrehungen braucht man, um die gewaltigen Lasten wieder in die Ausgangsposition zu bringen. Das ist 10 Minuten Schwerstarbeit. Die Gewichte des Laufwerks sind leichter. Falls die Uhr mal zu schnell läuft, wird der „Pulsschlag“ einfach gestoppt. Die tickernde und surrende Mechanik schweigt dann erstmal. In der Zwischenzeit wird das Gewicht des Pendels etwas nach unten gerückt. Physikalische Erklärung: Der Weg, den das Gewicht zurücklegen muss, wird dadurch länger, also läuft die Uhr auch langsamer. Danach wird die Maschine mit einem Klacken wieder zu neuem Leben erweckt. Der Wandel der Jahreszeiten geht nicht spurlos an der alten, sensiblen Uhr aus Kaisers-Zeiten vorbei. Im Winter ist sie meistens etwas zu spät dran, während sie im Sommer es immer ein wenig zu eilig hat. Rund 1-2 Minuten holt sie dann an Vorsprung heraus. Dann muss nachgeregelt werden. Heutzutage ist allerdings nur noch ein Gewicht in Benutzung. Die gesamte Mechanik wird gewartet von der Fachfirma Petit & Gebr. Edelbrock aus der „Glockenhochburg“ Gescher. Kleinere Reparaturen übernimmt Ferdinand Scholand selbst. Er weiß auch vieles über die Geschichte der Turmuhr zu erzählen. 2006 wurde zur Siedlung „Grüne Aue“ hin endlich ein Ziffernblatt für diese auf der anderen Kirchturmseite wohnenden Bürger Oesdorfs angebracht, sodass auch sie eine genaue Zeit vor Augen haben. Sicherlich sind ihm und seinem Vorgänger im Zusammenhang mit der Zeitumstellung und dem Aufziehen der Turmuhr kleinere Fauxpas passiert. Ortschronistin Magdalene Breidenbach erinnert sich auch an eine Beerdigung im Ort, wo die Uhr schwieg. Da rief Schopohls Jupp an: „Die Uhr steht, gleich ist Beerdigung!“ Scholand vergaß auch mal den Zeitmesser für den Ort rechtzeitig aufzuziehen. Da folgte sofort frühmorgens erschrocken der Hinweis der Kirchenküsterin und er eilte praktisch auf Pantoffeln in seine Kirche, um Hand anzulegen. Damit bei dieser Zeitumstellung alles glatt läuft, geht er schon abends an sein Werk und sorgt für den richtigen Glockenschlag, um sich den „Nachtgang“ zu sparen. Auch für die Zukunft ist er gerüstet. Vor einiger Zeit hat der rüstige Rentner Scholand eine unikate Maschine entwickelt, die ihn auch für die kommenden Jahre jung hält. Er funktionierte einen alten Getriebemotor von einem Förderband um. Das mit einem Vierkant ausgestattet Konstrukt kurbelt auf Knopfdruck ab sofort die zenterschweren Gewichte in die Höhe. Technik die begeistert: Die alte Mechanik aus dem Jahr 1914 wurde somit auf einen Schlag zukunftsfähig für das 21. Jahrhundert. Fotos im Anhang: 01 „Wer hat an der Uhr gedreht…“ – Die Oesdorfer Kirchturmuhr wird von Ferdinand Scholand von Hand zeitlich umgestellt. Foto: Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V. 02 Ferdinand Scholand macht sich auf den Weg zur Oesdorfer Kirche… Foto: Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. 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