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Reformation und Gegenreformation in Stadtberge

31. Oktober 2017
Reformation und Gegenreformation in Stadtberge Der katholischste „Urpunkt“ der Region war lange Zeit protestantisch geprägt Marsberg / Obermarsberg / Niedermarsberg. Sie gilt als Wiege des katholischen Christentums – die alte Stadt auf dem Berge, das historische Obermarsberg! Hier hatte einst Karl der Große die erste Kirche und das erste Kloster im heidnischen Sachsenland begründet. Fast unbekannt ist die Geschichte der Reformation und Gegenreformation in Marsberg. In keiner Stadt des Kurkölnischen Sauerlandes (Herzogtum Westfalen) hat die durch Martin Luther vor genau 500 Jahren von Wittenberg ausgehende Reformation eine so starke Aufnahme gefunden wie in Stadtberge (Ober- und Niedermarsberg). Die Gegenreformation hat im Laufe von über 250 Jahren nicht vermocht, das evangelische Leben in Stadtberge gänzlich auszurotten. Eine evangelische Gemeinde bestand in Niedermarsberg seit der Reformation. Auch nach der Gegenreformation blieben ganze, evangelisch geprägte Familien dort. Der Marsberger Geschichts- und Heimatverein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ besitzt hierzu im Archiv des Museums „Haus Böttcher – Marsbergs Haus der Geschichte aus 1589“ interessante Urkunden, die von Friedrich Brune wissenschaftlich aufbereitet wurden. Eine alle Mittel einsetzende Gegenreformation hat also die um die Mitte des 16. Jahrhunderts fast ganz evangelisch gewordenen Städte Ober- und Niedermarsberg nicht voll rekatholisieren können. Nachdem alle Versuche des Kölner Kurfürsten und Erzbischofs Ernst von Bayern (1583-1612), der evangelischen Bewegung in Ober- und Niedermarsberg Herr zu werden, letztlich fehlgeschlagen waren, setzte sein Nachfolger Ferdinand von Bayern, der während des 30-jährigen Krieges Kurfürst und Erzbischof in Köln war, die ihm zu Gebote stehenden kirchlichen und staatlichen Machtmittel gegen die beiden abtrünnigen Städte ein. Am 04.11.1614 wurde von ihm die römisch-katholische Religion gewissermaßen zur Staatsreligion erklärt. Jede öffentliche Ausübung des evangelischen Glaubens in Marsberg war strengstens untersagt. Von allen Staatsämtern war der evangelisch gesinnte Bürger ausgeschlossen. In den Rat der Stadt durften nur noch gläubige Katholiken gewählt werden. In Obermarsberg fand sich aber zu jener Zeit nur ein evangelischer Bürger namens Koch, der für das Bürgermeisteramt geeignet war und nur weitere 7 katholische Bürger traten ihm als Ratsherren zur Seite. Mehr waren in Obermarsberg nicht aufzutreiben. Zum vollständigen Ratskollegium fehlten aber noch 6 Mitglieder. Sie waren in der Oberstadt nicht zu finden. Kurzerhand setzte der Kurfürst die alte Verfassung außer Kraft. Der strengkatholisch gesinnte Heinrich von Calenberg wurde aus dem Warburger Land (Hochstift) mit Sonderrechten und Vollmachten zum Amtmann über Marsberg eingesetzt. Zu diesen Gewaltmaßnahmen gesellte sich die unmittelbar kirchliche Gegenreformation. Doch der „Lutheranismus war in Marsberg nicht zu töten“, so die Urkunden. Der Propst des Stiftes hatte die Rezesse des Kurfürsten von der Kanzel zu predigen, um den „ketzerischen Protestantismus“ auszulöschen. Selbst die Schulmeister und Priester lehrten den evangelischen Glauben entgegen der Androhung von Geld-, Vollzugs- und teils sogar der Todesstrafe. Bei evangelischen Taufen sollten die Eltern 10 „Goldgülden“ und der Pastor 20 „Goldgülden“ Strafe zahlen. Weitere Strafen gab es bei Trauungen mit evangelischem Hintergrund, Kranken- oder Sterbesalbungen und bei evangelischen Begräbnissen auf dem katholisch geweihten Kirchhof. Ebenfalls wurde zu solchen Anlässen das Schweigen der katholischen Kirchenglocken befohlen, aber nicht befolgt. Im Laufe der Zeit, als die Maßnahmen in Stadtberge nicht fruchteten, wurden härtere Maßnahmen verkündet. Fremde „Visitatoren“ beispielsweise aus Werl hatten für die Durchführung zu sorgen und sollten noch drastischer vorgehen sowie evangelischen „Zierrath und Kleinodien“ einziehen. Die evangelischen Pfarrer und Gelehrten sollten direkt der Privilegien entbunden werden und Vermögen dieser Person beschlagnahmt werden. Den Schulmeistern wurden die mit „falschem Wortlaut“ geschriebenen Lehrbücher genommen. Selbst das kaputte Dachwerk der Kirchen in Ober- und Niedermarsberg bezeichnete man als evangelische Ketzerei. Dem Bürgermeister und dem Rat wurde auferlegt bei einer Strafe von 100 „Goldgülden“ die Kirchendächer zu reparieren, um den „göttlichen Zorn“ zu verhüten. All diese Maßnahmen brachten nicht den gewünschten Erfolg. Der evangelische Glaube hielt sich in Marsberg emsig über Jahrzehnte und Jahrhunderte sehr hartnäckig. Weitere Bestrebungen von der geistlichen und staatlichen Obrigkeit und der Landesherren brachten nicht den gewünschten Erfolg. Fotos im Anhang: 01 Die Luftaufnahme zeigt vordergründig die Stiftskirche Obermarsberg, das alte Benediktinerkloster, die Zehntscheune und den Obermarsberger Friedhof um das Jahr 1945. Im Tal befindet sich Niedermarsberg. 02 Diese Zeichnung spiegelt die Obermarsberger Stiftskirche samt Kloster im März 1829 wider. Auf dem Bildnis links neben dem Kloster befindet sich die Nikolaikirche. Beide Kirchen besitzen zu diesem Zeitpunkt noch den historischen Zwiebelturm. 03 Ein „Kupferschlag-Bildnis“ der Stiftskirche Obermarsberg mit barocker Turmspitze zur Situation vor 1829 – Ein Exponat des Museums „Haus Böttcher – Marsbergs Haus der Geschichte aus 1589“. #Marsberg #Obermarsberg #Niedermarsberg #Stadtberge #Reformation #Gegenreformation #Katholisch #Evangelisch #1517 #2017 #Protestantisch #Christen #Christentum #AlteStadtaufdemBerge #HistorischesObermarsberg #KarlderGrosse #Kirche #Kloster #Heiden #Sachsen #Sachsenland #Sauerland #Kurkoeln #Westfalen #Herzogtum #Luther #MartinLuther #Wittenberg #500Jahre #Geschichtsverein #Heimatverein #MarsbergerGeschichte #MarsbergerGeschichten #Archiv #Museum #MuseumHausBoettcher #HausBoettcher #HausderGeschichte #MarsbergsHausderGeschichte #FriedrichBrune #Koelner #Kurfuerst #Erzbischof #ErnstvonBayern #FerdinandvonBayern #Koeln #Katholiken #Koch #Buergermeister #Ratsherr #Ratsherren #Oberstadt #Calenberg #HeinrichvonCalenberg #Warburg #WarburgerLand #Hochstift #Amtmann #Propst #Schulmeister #Priester #Geldstrafe #Vollzugsstrafe #Todesstrafe #Visitatoren #Werl #Strafe #Landesherren #Stiftskirche #StiftskircheObermarsberg #Benediktinerkloster #Zehntscheune #Friedhof #1829 #Nikolaikirche #Zwiebelturm #Kupferschlag #Turmspitze #UnserMarsberg
Von der Laurentiuskirche, über Haus Betesda, bis …

22. April 2017
Von der Laurentiuskirche, über Haus Betesda, bis hin zur Kirchenoase „Schalom“ „Hiegemann unterwegs…“ wird am Weißen Sonntag ganz religiös Meerhof. Der Evangelist Johannes berichtet im fünften Kapitel seines Evangeliums vom Teich Betesda, was auf Hebräisch „Barmherzigkeit“ bedeutet. Am Rande dieses Teiches lagern kranke und verkrüppelte Menschen und warten auf ein Aufwallen des Wassers, das sie von ihren Leiden heilt. Rita Rasche, die mit ihrer Familie in Meerhof lebt, ist seit 30 Jahren an vielen Orten als überzeugte Christin engagiert – und fast genauso lange fühlt sie sich schon bewegt durch die biblische Erzählung von diesem „Ort der Barmherzigkeit“. In Meerhof hat sie zusammen mit vielen Helfern einen solchen Ort geschaffen. In der Radio-Reihe „Hiegemann unterwegs…“ machen sich der Moderator Markus Hiegemann in Zusammenarbeit mit dem Marsberger Geschichts- und Heimatverein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ am Sonntag, dem 23.04.2017 von 19 bis 21 Uhr auf den Weg nach Meerhof. In der zweistündigen Radiosendung der Hochsauerlandwelle auf Radio Sauerland geht es von der renovierten Laurentiuskirche, über das Haus Betesda bis hin zur neugeschaffenen Kirchenoase „Schalom“. Diese drei Institutionen sind ein starker Anker im spirituell-religiösen Gemeindeleben des Marsberger Ortsteils und der weiträumigen Umgebung des Sintfeldes. Akzente werden innerhalb der Sendung von Rita Rasche, stv. Vorsitzende des Meerhofer Kirchenvorstandes, Martin Wiepen, Organist in Meerhof, und dem Meerhofer Chor „Sing & Swing“ gesetzt. Fachkundig wird Rita Rasche einen Bogen von der Historie der St.-Laurentius-Kirche Meerhof, den verschiedenen Punkten und Figuren des neuromanischen Gotteshauses, bis hin zur vor ein paar Jahren durchgeführten Restaurierung spannen. „Ich habe einen, der mich trägt“, so steht es im Eingang des Hauses „Betesda“, dem ehemaligen Meerhofer Pfarrhaus. Was für ein Konzept bzw. was für eine Idee hinter dieser lebendigen, im Ortsmittelpunkt von Meerhof stehenden Einrichtung steckt, darüber berichtet die mit viel Herzblut engagierte Christin Rita Rasche genauso informativ, wie über die neuentstandene Kirchenoase „Schalom“ im ehemaligen Pastorengarten. Diese vom Erzbistum Paderborn geförderte Institution wird offiziell am Sonntag, dem 07. Mai 2017 eingeweiht und eröffnet. „Es wird ein neuer Ort für besondere Gottesdienste im Freien oder in der geplanten Zeltkirche“, so Rita Rasche. In dieser Zeltkirche wird es auch fortan ein offenes, festes Angebot der Trauerbegleitung in den Monaten Mai bis September für alle Besucher des naheliegenden Friedhofes oder der Kirchenoase geben. Außerdem ist dort ein „Vater-Unser-Gebetsweg“ aus u. a. ehemaligem Inventar der Meerhofer Pfarrkirche entstanden, an denen die Besucher ihren eigenen Gebetsstein niederlegen und neue Gebetserfahrungen machen können. Auch für Jugendliche sind zukünftig besondere Angebote geplant. Die Zuhörer im Bürgerfunk von Radio Sauerland können sich am Sonntag auf eine informative Reise ins kirchliche Leben Meerhofs freuen. Die Radiosendung ist in Marsberg und Umgebung über die UKW-Antennen-Frequenzen 94,8, 96,2 oder 106,5 MhZ bzw. über die Kabel-Frequenz 107,4 MhZ zu hören. Alternativ und weltweit kann die Sendung über das Webradio von www.RadioSauerland.de mitverfolgt werden. Weitere Sendungen und Ankündigungen finden Sie immer im Radio- und Veranstaltungskalender unter: www.Marsberger-Geschichte.de Foto im Anhang: 01 Organist Martin Wiepen, die stv. Vorsitzende des Kirchenvorstandes Rita Rasche und Moderator Markus Hiegemann während den Vorbesprechungen zur Radiosendung in der Laurentiuskirche in Meerhof. Foto: Andreas Karl Böttcher. #Marsberg #Meerhof #Laurentiuskirche #HausBetesda #Betesda #Kirchenoase #Schalom #KirchenoaseSchalom #Hiegemann #Hiegemannunterwegs #WeißerSonntag #Evangelist #Johannes #Evangelium #TeichBetesda #Barmherzigkeit #RitaRasche #Christ #Christin #Bibel #BiblischeErzaehlung #OrtderBarmherzigkeit #Radio #RadioReihe #MarkusHiegemann #Moderator #Geschichtsverein #Heimatverein #MarsbergerGeschichten #MarsbergerGeschichte #Radiosendung #Hochsauerlandwelle #Buergerfunk #RadioSauerland #Gemeindeleben #Sintfeld #Kirchenvorstand #MartinWiepen #Organist #Chor #SingundSwing #Historie #StLaurentiusKirche #NeuRomanik #Neuromanisch #Gotteshaus #Restaurierung #Pfarrhaus #Pastorengarten #Erzbistum #Paderborn #Gottesdienst #Zeltkirche #Trauerbegleitung #Friedhof #VaterUnser #VaterUnserGebetsweg #Gebetsweg #Inventar #Meerhofer #MeerhoferKirche #Pfarrkirche #Gebetsstein #Kirche #WebRadio #Radiokalender #Veranstaltungskalender #AndreasKarlBoettcher #UnserMarsberg
Interessanter Zufallsfund aus dem Jahr 1495 …

9. April 2017
Interessanter Zufallsfund aus dem Jahr 1495 Carsten Loba entdeckt eine alte Münze beim Grabmachen Obermarsberg. Da staunte er nicht schlecht… Als der 20-jährige Obermarsberger Carsten Loba im Frühjahr 2015 zusammen mit seiner Mutter Marion und seiner Schwester Iris das Grab seiner Großmutter auf dem Obermarsberger Friedhof pflegte, entdeckte er etwas Glitzerndes, was nur ganz leicht aus einem Erdklumpen funkelte. Es war reiner Zufall. Im ersten Moment dachte er sich nichts Weiteres dabei und wollte den Erdfund schon fast wieder wegschmeißen. Dann rieb er aber grob die Erde ab und es kam eine flache Münze mit 21 mm Durchmesser zum Vorschein. Feingereinigt hatte er sie nicht, da er aus Besorgnis das Ganze lieber Fachleuten überlassen wollte. Dieses übernahmen die Experten des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. Dr. Gerd Dethlefs vom LWL-Museum für Kunst und Kultur, dem Westfälischen Landesmuseum, und Stefan Kötz, M.A. – Landesvertreter für NRW der Numismatischen Kommission der Länder in der BRD, sorgten mit ihren Mitarbeitern für die fachgerechte Reinigung und die wissenschaftliche Eindatierung dieses Fundes. Erstaunliches kam jetzt hierbei zu Tage. Es handelt sich bei der Münze um einen sogenannten Körtling aus dem Jahr 1495 – also aus der Zeit vom „Ewigen Landfrieden“, wobei unter dem deutschen König und späteren Kaiser Maximilian I. im Heiligen Römischen Reich das definitive und unbefristete Verbot des mittelalterlichen Fehderechts verkündet wurde. In diesem Jahr wurde auch die „Heilige Liga“ arrangiert. In der dem Marsberger Geschichts- und Heimatverein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ jetzt vorliegenden Fundakte unter dem Zeichen C 5-11 sind weitere Fakten zur Münze beim LWL dokumentiert. Fakt ist, dass solche Funde wie die Münze auch die guten Handelsbeziehungen Obermarsbergs mit allen Herrenländer ein Stück weit bezeugt. Die Münze selber ist eine Prägung der Stadt Göttingen. Sie wiegt 1,426 Gramm. Auf der Vorderseite ist ein „G“ in „Vielpass“ zu sehen. Die Umschrift lautet: „+ MONECTA * NOVA.. GOTTING *“. Auf der Rückseite ist ein „G“ auf einem Kreuz aufgelegt. Dortige Umschrift: „+ ANNO : DNI : M : CCCC : XCV“ (1495). Ob die Münze als Grabbeilage, da dieser Bezirk rund um die Obermarsberger Stiftskirche schon immer als Begräbnisstätte genutzt wurde, diente oder ob die Münze einfach nur einem Mönchen des alten Benediktiner Stiftes oder sonstigem Bürger des Eresberges verloren ging, lässt sich heutzutage nicht mehr klären. Allerdings ist Carsten Loba im Gespräch mit Andreas Karl Böttcher, dem Vorsitzenden der „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ von diesem Fund, einem besonderen Geschichtsrelikt, stark beeindruckt, da es die Bedeutung der alten Stadt Obermarsberg, dessen Handel und die Fernbeziehungen zu anderen Städten unterstreicht. Nähere Informationen unter: www.Marsberger-Geschichte.de Fotos im Anhang: 01 Carsten Loba mit der auf dem Obermarsberger Friedhof gefundenen Münze aus dem Jahr 1495 vor dem Marsberger Geschichtsbrunnen. Foto: Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V. 02 Die Vorderseite der Münze aus dem Jahr 1495 (Obermarsberg – Göttingen) – Dort ist ein „G“ in „Vielpass“ zu sehen. Die Umschrift lautet: „+ MONECTA * NOVA.. GOTTING *“. 03 Die Rückseite der Münze aus dem Jahr 1495 (Obermarsberg – Göttingen) – Auf der Rückseite ist ein „G“ auf einem Kreuz aufgelegt. Dortige Umschrift: „+ ANNO : DNI : M : CCCC : XCV“ (1495). 04 Die Münze unter dem Mikroskop während den Untersuchungen. #Marsberg #Obermarsberg #Fund #Muenze #Zufallsfund #1495 #CarstenLoba #Grab #Grabmachen #Obermarsberger #MarionLoba #IrisLoba #Friedhof #Erdfund #Fachleute #LWL #Landschaftsverband #Westfalen #Lippe #Experten #GerdDethlefs #LWLMuseum #Museum #Kunst #Kultur #WestfaelischesMuseum #Landesmuseum #StefanKoetz #MA #Landesvertreter #NRW #NumismatischeKommission #Numismatik #BRD #Koertling #Groschen #EwigerLandfriede #MaximilianI #Fehderecht #HeiligeLiga #Geschichtsverein #Heimatverein #MarsbergerGeschichten #MarsbergerGeschichte #Fundakte #Goettingen #StadtGoettingen #Grabbeilage #Stiftskirche #Stiftsbezirk #Begraebnisstaette #Moenche #Benediktiner #Stift #Eresberg #AndreasKarlBoettcher #Geschichtsrelikt #StadtObermarsberg #UnserMarsberg
Von einer Waldpolonaise bis zu Vaterschaftsfreuden …

3. April 2017
Von einer Waldpolonaise bis zu Vaterschaftsfreuden Erich Tack begegnete musikalisch den Lillerois Marsberg. Da ist Musik drin… In der exklusiven Zeitungsserie der Deutsch-Französischen Gesprächsrunde Marsberg (DFG Marsberg) und des Sauerlandkuriers auf dem Weg zur Goldenen Hochzeit Marsbergs mit Lillers berichtet heute der 84-jährige Erich Tack, Ehrenvorsitzender des Musikvereins Marsberg, innerhalb eines Interviews über die musikalischen Verbindungen der beiden Partnerstädte. Ganz persönliche Erlebnisse, Geschichten, Emotionen und Anekdoten kommen im Gespräch mit dem seit dem Jahr 1950 aktiven Musikus zum Vorschein. - Andreas Karl Böttcher (DFG Marsberg – Ansprechpartner Öffentlichkeitsarbeit „50 Jahre – Marsberg-Lillers“) - Herr Tack, ab welchem Zeitpunkt engagierte sich der Marsberger Musikverein in der Städtepartnerschaft mit Lillers? Der Musikverein ist seit der Besiegelung der Städtepartnerschaft 1967 dabei gewesen. Bürgermeister Willi Ising kam persönlich in unsere Musikprobe und bat darum, die Stadt Niedermarsberg zu unterstützen. Als damals aktives Ratsmitglied war es für mich ein besonderes Anliegen den Bürgermeister sowie die Stadt zu unterstützen und in die Tat umzusetzen. Insgesamt gab es neben 1967 auch 1969, 1972 und 1978 drei weitere große Austausche mit über 100 Aktiven und viele kleinere Treffen mit „Harmonie Fanien“, den musikalischen Freunden aus Lillers. 1967 wussten wir nicht, was auf uns zukam. Kommen, nach den Weltkriegsgeschehnissen unsere deutschen Märsche und Stücke bei den Festlichkeiten der Partnerschaft in Frankreich an? Wir Musiker – manche hatten den Krieg erlebt – hatten Respekt. Die deutsch-französische Freundschaft musste erst aufgebaut werden. Misstrauen herrschte teils noch vor. Manch Einer traute sich somit nicht in das Land des „ehemaligen Feindes“. So mussten aus Warstein ein Trompeter und ein Hornist sowie der Bassist Artur Schandelle aus Giershagen uns unterstützen, dass wir überhaupt spielfähig waren. Musik ist allerdings eine Weltsprache und verbindet. So lag es auf der Hand, dass unsere damals 30 Marsberger Musiker herzlich empfangen und mit langanhaltendem Beifall – sogar ganz Besonders bei deutschen Märschen – honoriert wurden. Gibt es auch eine Anekdote von den ersten Aufeinander-Treffen? Nach der Vertragsunterzeichnung in Lillers wurde dieser Akt kurze Zeit später in Marsberg unter Beteiligung vieler aktiver Lillerois wiederholt. 3 Busse trafen damals in Niedermarsberg ein. Wir feierten hier in Marsberg auch zusammen ein tolles, traditionelles Schützenfest, was für die Franzosen völlig unbekannt – aber später total beliebt – war. Am Abreisetag versammelten und trafen sich alle beim Marsberger Sportplatz und verabschiedeten sich mehrfach mit „Küsschen links und rechts“ nach französischer Art. In der Zwischenzeit bereiteten einige von uns allerdings einen Streich am Essenthoer Waldesrand vor. Sie fällten einen Baum und legten ihn als Straßensperre über die Straße. Die Lillerois glaubten vor Ort an einen Überfall und trauten sich nicht aus ihren Bussen. Erst als unsere Musiker aufspielten, trauten sie sich heraus. Es gab anschließend eine große Wald-Polonaise für Jung und Alt mit zahlreichen weiteren Umarmungen und freundschaftlichen Verabschiedungen. Fallen Ihnen weitere schöne Geschichten ein? Es gibt zahlreiche… Allerdings eine ist bei einem unserer Musiker wohl dauerhaft in Erinnerung. Wir spielten 1978 auf dem Rathausplatz von Lillers auf. Dann bekam Ansgar Boxberger eine Nachricht, die ihm die Füße unter den Boden wegriss. Bleich sank er zu Boden. Er war Vater einer Tochter geworden und hatte in Marsberg die Geburt verpasst. Vorher war er allerdings von seiner Frau beruhigend überredet worden, mitzufahren. Nachdem wir ihn wieder aufgepäppelt hatten, spielten wir mit den Franzosen noch freudiger als sonst einige Stücke, um den neuen Erdenbürger – von Lillers aus – zu begrüßen. Danach ging es für ihn auf direktem Wege aufgeregt ins Marsberger Krankenhaus, um endlich sein Kind zu sehen und in den Arm zu nehmen. Solche tollen Geschichten schreibt nur die deutsch-französische Freundschaft. Fotos im Anhang: 01 Musik verbindet die Städtepartnerschaft: Die Wald-Polonaise 1967 mit den französischen Freunden aus Lillers am Waldesrand von Essentho. Foto: Erich Tack. 02 Ein Abschiedskonzert der Marsberger Musiker auf dem Rathausplatz von Lillers. Foto: Erich Tack. 03 Musikalische Freundschaft über den Tod hinaus: Ein letzter Abschiedsgruß von Erich Tack am Grab von Louis Duez, dem Vorsitzenden der Musiker Lillers, auf dem dortigen Friedhof in Nordfrankreich, 1995. Foto: Erich Tack. #Marsberg #Lillers #Staedtepartner #Partnerschaft #50Jahre #1967 #2017 #Jubilaeum #GoldeneHochzeit #Waldpolonaise #Vaterschaftsfreuden #ErichTack #Marsberger #Lillerois #Musik #Musikalisch #Zeitungsserie #DFG #DFGMarsberg #DeutschFranzoesisch #Gespraechsrunde #DeutschFranzoesischeGespraechsrunde #Sauerlandkurier #Ehrenvorsitzender #MusikvereinMarsberg #Interview #Partnerstadt #Partnerstaedte #Erlebnisse #Geschichten #Emotionen #Anekdoten #Musikus #AndreasKarlBoettcher #MarsbergerMusikverein #Staedtepartnerschaft #Buergermeister #WilliIsing #Musikprobe #Niedermarsberg #Stadt #Stadtrat #Ratsmitglied #1969 #1972 #1978 #Austausch #HarmonieFanien #Weltkrieg #Weltkriegsgeschehnisse #Maersche #Festlichkeiten #Frankreich #Musiker #Krieg #Freundschaft #Warstein #Trompeter #Hornist #Bassist #ArturSchandelle #Giershagen #Schuetzenfest #Franzosen #Vertragsunterzeichnung #Sportplatz #Essentho #Waldrand #Strassensperre #Ueberfall #Rathausplatz #AnsgarBoxberger #Geburt #Tochter #MarsbergerKrankenhaus #EssenthoerWald #Waldesrand #Abschiedskonzert #MarsbergerMusiker #LouisDuez #Friedhof #Nordfrankreich #1995 #UnserMarsberg