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Seit 50 Jahren Freunde im vereinten Europa …

28. Mai 2017
Seit 50 Jahren Freunde im vereinten Europa Goldhochzeit zwischen Marsberg und Lillers im Radio Marsberg / Lillers. Zum goldenen Hochzeitstanz bitten die deutsch-französischen Partner aus Marsberg und Lillers am Pfingstwochenende nach Marsberg. Die Feierlichkeiten und der Festakt werden vom französischen Generalkonsul Vincent Müller und seinem Stellvertreter, dem Direktor des Deutsch-Französischen Zentrums aus Essen, David Babin besucht. 50 Jahre Partner bedeuten auch gleichzeitig 50 Jahre Freunde in einem vereinten Europa. Die Ereignisse und Geschehnisse der letzten 50 Jahre werden in der großen Jubiläumssendung hörbar. Der Moderator Markus Hiegemann hat zusammen mit dem Marsberger Geschichts- und Heimatverein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ Zeitzeugen, Aussteller, das Organisationsteam und viele weitere Aktive für eine Sondersendung der Hochsauerlandwelle gewonnen. In der zweistündigen Radiosendung der Radio-Reihe „Hiegemann unterwegs…“ stehen somit am Sonntag, dem 28.05.2017 von 19 bis 21 Uhr auf Radio Sauerland die Zeichen auf „Schwarz-Rot-Gold“ bzw. „Blau-Weiß-Rot“. Mit von der Partie sind: Klaus Hülsenbeck (Bürgermeister der Stadt Marsberg), Bernd Dinkelmann (stv. Bürgermeister der Stadt Marsberg), Karl-Heinz Berger (Ehrenvorsitzender der Deutsch-Französischen Gesprächsrunde Marsberg (DFG Marsberg)), Bettina Guyon (DFG Marsberg), Andreas Karl Böttcher (Öffentlichkeitsarbeit, DFG Marsberg), Antonia Fester (Erlinghausen, Schülerin des Carolus-Magnus-Gymnasiums Marsberg, Siegerin des Logowettbewerbs), Dr. Knut Linsel (Lehrer und Europabeauftragter am Carolus-Magnus-Gymnasium Marsberg, DFG Marsberg), Elmar Beckers (Künstler und Inhaber der Galerie No1 in Marsberg), Jürgen Kuttig (VfB Marsberg, DFG Marsberg), Alfred Judith (ehem. Hausmeister der Hauptschule Marsberg), Erich Tack (Musiker, Ehrenvorsitzender Musikverein Marsberg), Alfons Scholle (Beringhausen, ehem. Marsberger Bürgermeister) und Irmgard Gerlach (Gastfamilie/Gastgeber, Frau ehem. stv. Bürgermeister). Wissenswertes zur Partnerschaft mit Lillers, zur DFG Marsberg, zu deren Partnern, Geschichtliches, Anekdoten und skurrile Vorfälle der letzten 50 Jahre, Schüleraustausche, sportliche und musikalische Aspekte, das Leben in den Gastfamilien sowie Ideen, Konzepte, die Ausstellungen, Aktionen und Programmpunkte am Jubiläumswochenende kommen ausgiebig zur Sprache. Europa, Deutschland und Frankreich sind bunt – genauso bunt wird die Sondersendung von „Hiegemann unterwegs…“. Die Radiosendung ist in Marsberg, Brilon und Umgebung sowie im Waldecker Land am Sonntag von 19 bis 21 Uhr auf Radio Sauerland über die UKW-Antennen-Frequenzen 94,8, 96,2 oder 106,5 MhZ bzw. über die Kabel-Frequenz 107,4 MhZ zu hören. Alternativ und weltweit kann sie über das Webradio von www.Radio-Sauerland.de mitverfolgt werden. Weitere Sendungen und Ankündigungen finden Sie immer im Radio- und Veranstaltungskalender unter: www.Marsberger-Geschichte.de Fotos im Anhang: 01 Die Sprecher der Radiosendung „50 Jahre Marsberg-Lillers“ vor dem Marsberger Rathaus: Klaus Hülsenbeck, Dr. Knut Linsel, Elmar Beckers, Karl-Heinz Berger, Irmgard Gerlach, Bernd Dinkelmann, Wolfgang Kies, Erich Tack, Jürgen Kuttig, Alfons Scholle, Bettina Guyon, Alfred Judith und Antonia Fester. (Nicht auf dem Bild: Andreas Karl Böttcher). #Marsberg #Lillers #50Jahre #Goldhochzeit #Jubilaeum #Partner #Staedtepartnerschaft #Partnerschaft #Staedtepartner #1967 #2017 #Freunde #Deutschland #Europa #Frankreich #Radio #RadioSauerland #Hochsauerlandwelle #Hochzeitstanz #Deutsch #Franzoesisch #Pfingsten #Pfingstwochenende #Feier #Fest #Feierlichkeiten #Festakt #Generalkonsul #VincentMueller #Direktor #DeutschFranzoesischesZentrum #Essen #DavidBabin #Sendung #Radiosendung #Jubilaeumssendung #Moderator #MarkusHiegemann #Hiegemann #Hiegemannunterwegs #Geschichtsverein #Heimatverein #MarsbergerGeschichten #Zeitzeugen #MarsbergerGeschichte #Aussteller #Organisationsteam #Aktive #Sondersendung #RadioReihe #SchwarzRotGold #BlauWeissRot #Buergermeister #KlausHuelsenbeck #BerndDinkelmann #StadtMarsberg #KarlHeinzBerger #Ehrenvorsitzender #DFG #DFGMarsberg #DeutschFranzoesischeGespraechsrunde #BettinaGuyon #AndreasKarlBoettcher #Oeffentlichkeitsarbeit #AntoniaFester #Erlinghausen #Schuelerin #CarolusMagnusGymnasium #Gymnasium #Siegerin #Logowettbewerb #DrKnutLinsel #KnutLinsel #Lehrer #Europabeauftragter #ElmarBeckers #Kuenstler #Inhaber #GalerieNo1 #JuergenKuttig #VfBMarsberg #AlfredJudith #Hausmeister #Hauptschule #ErichTack #Musiker #MusikvereinMarsberg #AlfonsScholle #Beringhausen #IrmgardGerlach #Gastfamilie #Gastgeber #Geschichtliches #Anekdoten #Schueleraustausche #Sport #Musik #Ausstellungen #Programm #Jubilaeumswochenende #Brilon #WaldeckerLand #WebRadio #Radiokalender #Veranstaltungskalender #Sprecher #MarsbergerRathaus #WolfgangKies #UnserMarsberg
„Que fait Wolfgang?“ …

17. April 2017
„Que fait Wolfgang?“ Erinnerungen an einen „Motor“ der Schüleraustausche Marsberg. An die zahlreichen Schüleraustausche der Marsberger Europaschule, dem Carolus-Magnus-Gymnasium, und einem „unermüdlichen Motor“ des deutsch-französischen Partnergedankens erinnert heute in der exklusiven Zeitungsserie der Deutsch-Französischen Gesprächsrunde Marsberg (DFG Marsberg) und des Sauerlandkuriers auf dem Weg zur Goldenen Hochzeit Marsbergs mit Lillers der Europabeauftragte des Gymnasiums, Dr. Knut Linsel, mit einer kleinen Hommage an den verstorbenen Französisch-Lehrer Wolfgang Peichert. - Andreas Karl Böttcher (DFG Marsberg – Ansprechpartner Öffentlichkeitsarbeit „50 Jahre – Marsberg-Lillers“) - Wer als Lehrkraft eine Schülergruppe des Carolus-Magnus-Gymnasiums beim Besuch des Lycée Anatole France in Lillers begleitet, trifft dort auf nette, gastfreundliche Menschen, lernt ein anders strukturiertes Schulsystem kennen und besichtigt interessante Sehenswürdigkeiten in Lillers und der Umgebung. Früher oder später wird den deutschen Gästen von den Einheimischen, sobald diese merken, dass jene nicht aus Essen, Berlin oder Köln, sondern aus Marsberg kommen, eine Frage gestellt, die beweist, dass ein sinnvoller und dauerhafter Schüleraustausch nur dann zustande kommt, wenn sich nicht nur Institutionen, sondern Einzelpersonen leidenschaftlich dafür engagieren: „Que fait Wolfgang?“ - „Was macht Wolfgang?“ Wem unklar ist, welcher Wolfgang gemeint sein könnte, erhält folgende Beschreibung: Es handelt sich um einen humorvollen, außerordentlich frankophilen und temperamentvollen Französischlehrer mit Bart, der in beinahe jeder Lebenssituation ein passendes Zitat auf den Lippen hat. Nun wird den meisten Lesern dämmern, um wen es sich handelt: Herrn Wolfgang Peichert. Mit ihm und seiner unnachahmlichen Art, die Vorzüge des buchstäblichen Savoir-vivre im Rahmen der jährlichen Austauschfahrten Marsberger Jugendlichen nahezubringen, verknüpfen sich Erinnerungen aller, die seit den 80er Jahren in irgendeiner Weise daran beteiligt waren. Vor allem ein Zitat aus Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“ enthält eine Weisheit, die für Wolfgang Peicherts folgenreiches Wirken als Leitmotiv diente: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Wolfgang Peichert pflegte bis etwa 2012 jährlich vor den Osterferien mit ca. 25 Schülerinnen und Schülern seiner Französischkurse für acht Tage nach Lillers zu fahren und anschließend noch für drei Tage Paris zu besichtigen. In Lillers wohnten die Jugendlichen in Gastfamilien, deren Kinder nach den Osterferien zum Gegenbesuch nach Marsberg reisten. Aufgrund dieser Organisation gewannen die jeweiligen Austauschpartner lebendige Eindrücke vom Alltagsleben in deutschen und französischen Familien, lernten unterschiedliche Speise- und Trinkgewohnheiten kennen und nutzten ihre Fremdsprachenkenntnisse in konkreten Lebenssituationen im Gastland. Stets machten die französischen Gastgeber ihrem Ruf, interessante Besuchsprogramme zu organisieren und auch auf Essen und Trinken Wert zu legen, alle Ehre. Denn geführte Rundgänge durch Lillers und Lille, Ausflüge nach Calais oder Arras, Empfänge im prunkvollen Festsaal des Rathauses von Lillers und Familienfeste an den Wochenenden trugen dazu bei, dass Wolfgang Peichert im Rahmen seiner Fahrten auch kulturelle Erlebnisse vermittelte, die sich im Gedächtnis der Marsberger Jugendlichen genauso einprägten wie die Weiterreise in die Seine-Metropole. Dort wurden nicht nur der Louvre und der Eiffelturm besichtigt, sondern auch ein gemeinsamer Restaurantbesuch im Quartier Latin stand auf dem Programm, um der – auch für Herrn Peichert keineswegs nebensächlichen – lukullischen Genüsse des Nachbarlandes teilhaftig zu werden. Bei der Heimkehr spürten gewiss die meisten oder sogar alle Beteiligten, dass Wolfgang Peicherts ansteckende Lebensfreude, verbunden mit einer ganz eigenwilligen und unvergesslichen Frankophilie, den erwähnten Ausspruch des „kleinen Prinzen“, zumindest im Hinblick auf die Kontakte zwischen Marsberg und Lillers, in die Tat umsetzte. Wenn es um Frankreich ging, dann sah Herr Peichert immer „mit dem Herzen gut.“ Nun hätte wahrscheinlich auch der beste Pädagoge der Welt diese Form regelmäßiger Austauschfahrten nicht alleine, sondern nur im Team organisieren können. Wolfgang Peichert besaß in Gestalt Herrn Dr. Heinrich Kreis', des früheren Schulleiters des Carolus-Magnus-Gymnasiums, einen Chef, dem die europäische Verständigung mit dem großen Nachbarland unterstützenswert erschien. Immerhin gelang es diesem 2008, nicht zuletzt wegen der engen Kontakte zum Lycée Anatole France, das Carolus-Magnus-Gymnasium zur zertifizierten Europaschule weiterzuentwickeln. Wenn Wolfgang Peichert heutzutage auf die 50-Jahr-Feier der Städtepartnerschaft zwischen Lillers und Marsberg blicken könnte, dann sähe er sich in seiner unermüdlichen Begeisterungsfähigkeit im Hinblick auf das französische Savoir-vivre bestätigt. Vermutlich verstünde er das Jubiläum auch als neuerlichen Anstoß für künftige Austauschfahrten Marsberger Schüler nach Lillers. Hoffentlich haben in diesem Sinne auch in Zukunft Marsberger Schulen nicht nur Interesse daran, die Frage „Que fait Wolfgang?“ zu hören, sondern erfüllen in Erinnerung an diesen verdienten Französischlehrer mit Engagement, Freude und Humor die Städtepartnerschaft mit neuem Leben. Vielleicht hilft dabei auch ein abschließender Gedanke des „kleinen Prinzen“: „Wenn du in der Nacht den Himmel betrachtest, weil ich auf einem von ihnen wohne, dann wird es für dich so sein, als ob alle Sterne lachten, weil ich auf einem von ihnen lache.“ - Dr. Knut Linsel (Mitglied der DFG Marsberg, Lehrer und Europabeauftragter der Europaschule: Carolus-Magnus-Gymnasium Marsberg) - Fotos im Anhang: 01 Die Französisch-Lehrer des Carolus-Magnus-Gymnasiums Marsberg Elke Borgschulze (links) und Wolfgang Peichert (rechts) mit dem gemeinsamen Wappen von Lillers und Marsberg während eines Treffens. Foto: Knut Linsel. 02 Wolfgang Peichert (5. v. l.) mit weiteren Marsbergern und Lillerois während eines Austausches in Lillers, 1996. – V. r. n. l. Marsbergs Alt-Bürgermeister Alfons Scholle, Gerard Engrand, Richard Hüwel jun., Jacques Boulinguez, Adolf Bieker, Wolfgang Peichert, Erich Tack, Richard Hüwel sen., Pierre Bouchez und Jean-Claude Cazalot. Foto: Erich Tack. #Marsberg #Lillers #50Jahre #Staedtepartnerschaft #GoldeneHochzeit #WolfgangPeichert #Schueleraustausch #QuefaitWolfgang #Schueleraustausche #Partnerschaftsjubilaeum #Partnerschaft #Europaschule #CMG #CMGMarsberg #CarolusMagnusGymnasium #Partner #DeutschFranzoesisch #Zeitungsserie #DFG #DFGMarsberg #DeutschFranzoesischeGespraechsrunde #Sauerlandkurier #1967 #2017 #Europabeauftragter #Gymnasium #KnutLinsel #DrKnutLinsel #Hommage #FranzoesischLehrer #Lehrer #AndreasKarlBoettcher #Schueler #Schuelergruppe #LyceeAnatoleFrance #WasmachtWolfgang #Austauschfahrten #Austauschfahrt #Jugendliche #SaintExupery #DerkleinePrinz #Franzoesischkurs #Paris #Gastfamilien #Austauschpartner #Alltagsleben #Familien #Speisegewohnheiten #Trinkgewohnheiten #Fremdsprachen #Fremdsprachenkenntnisse #Lebenssituationen #Essen #Trinken #Lille #Calais #Arras #Louvre #Eiffelturm #QuartierLatin #Frankophilie #Frankreich #Paedagoge #HeinrichKreis #DrHeinrichKreis #Schulleiter #2008 #Jubilaeum #50Jahrfeier #Staedtejubilaeum #SavoirVivre #Marsberger #Lillerois #MarsbergerSchulen #Schule #Schulen #ElkeBorgschulze #Wappen #Austausch #AlfonsScholle #GerardEngrand #RichardHuewel #JacquesBoulinguez #AdolfBieker #ErichTack #PierreBouchez #JeanClaudeCazalot #UnserMarsberg
Von einer Waldpolonaise bis zu Vaterschaftsfreuden …

3. April 2017
Von einer Waldpolonaise bis zu Vaterschaftsfreuden Erich Tack begegnete musikalisch den Lillerois Marsberg. Da ist Musik drin… In der exklusiven Zeitungsserie der Deutsch-Französischen Gesprächsrunde Marsberg (DFG Marsberg) und des Sauerlandkuriers auf dem Weg zur Goldenen Hochzeit Marsbergs mit Lillers berichtet heute der 84-jährige Erich Tack, Ehrenvorsitzender des Musikvereins Marsberg, innerhalb eines Interviews über die musikalischen Verbindungen der beiden Partnerstädte. Ganz persönliche Erlebnisse, Geschichten, Emotionen und Anekdoten kommen im Gespräch mit dem seit dem Jahr 1950 aktiven Musikus zum Vorschein. - Andreas Karl Böttcher (DFG Marsberg – Ansprechpartner Öffentlichkeitsarbeit „50 Jahre – Marsberg-Lillers“) - Herr Tack, ab welchem Zeitpunkt engagierte sich der Marsberger Musikverein in der Städtepartnerschaft mit Lillers? Der Musikverein ist seit der Besiegelung der Städtepartnerschaft 1967 dabei gewesen. Bürgermeister Willi Ising kam persönlich in unsere Musikprobe und bat darum, die Stadt Niedermarsberg zu unterstützen. Als damals aktives Ratsmitglied war es für mich ein besonderes Anliegen den Bürgermeister sowie die Stadt zu unterstützen und in die Tat umzusetzen. Insgesamt gab es neben 1967 auch 1969, 1972 und 1978 drei weitere große Austausche mit über 100 Aktiven und viele kleinere Treffen mit „Harmonie Fanien“, den musikalischen Freunden aus Lillers. 1967 wussten wir nicht, was auf uns zukam. Kommen, nach den Weltkriegsgeschehnissen unsere deutschen Märsche und Stücke bei den Festlichkeiten der Partnerschaft in Frankreich an? Wir Musiker – manche hatten den Krieg erlebt – hatten Respekt. Die deutsch-französische Freundschaft musste erst aufgebaut werden. Misstrauen herrschte teils noch vor. Manch Einer traute sich somit nicht in das Land des „ehemaligen Feindes“. So mussten aus Warstein ein Trompeter und ein Hornist sowie der Bassist Artur Schandelle aus Giershagen uns unterstützen, dass wir überhaupt spielfähig waren. Musik ist allerdings eine Weltsprache und verbindet. So lag es auf der Hand, dass unsere damals 30 Marsberger Musiker herzlich empfangen und mit langanhaltendem Beifall – sogar ganz Besonders bei deutschen Märschen – honoriert wurden. Gibt es auch eine Anekdote von den ersten Aufeinander-Treffen? Nach der Vertragsunterzeichnung in Lillers wurde dieser Akt kurze Zeit später in Marsberg unter Beteiligung vieler aktiver Lillerois wiederholt. 3 Busse trafen damals in Niedermarsberg ein. Wir feierten hier in Marsberg auch zusammen ein tolles, traditionelles Schützenfest, was für die Franzosen völlig unbekannt – aber später total beliebt – war. Am Abreisetag versammelten und trafen sich alle beim Marsberger Sportplatz und verabschiedeten sich mehrfach mit „Küsschen links und rechts“ nach französischer Art. In der Zwischenzeit bereiteten einige von uns allerdings einen Streich am Essenthoer Waldesrand vor. Sie fällten einen Baum und legten ihn als Straßensperre über die Straße. Die Lillerois glaubten vor Ort an einen Überfall und trauten sich nicht aus ihren Bussen. Erst als unsere Musiker aufspielten, trauten sie sich heraus. Es gab anschließend eine große Wald-Polonaise für Jung und Alt mit zahlreichen weiteren Umarmungen und freundschaftlichen Verabschiedungen. Fallen Ihnen weitere schöne Geschichten ein? Es gibt zahlreiche… Allerdings eine ist bei einem unserer Musiker wohl dauerhaft in Erinnerung. Wir spielten 1978 auf dem Rathausplatz von Lillers auf. Dann bekam Ansgar Boxberger eine Nachricht, die ihm die Füße unter den Boden wegriss. Bleich sank er zu Boden. Er war Vater einer Tochter geworden und hatte in Marsberg die Geburt verpasst. Vorher war er allerdings von seiner Frau beruhigend überredet worden, mitzufahren. Nachdem wir ihn wieder aufgepäppelt hatten, spielten wir mit den Franzosen noch freudiger als sonst einige Stücke, um den neuen Erdenbürger – von Lillers aus – zu begrüßen. Danach ging es für ihn auf direktem Wege aufgeregt ins Marsberger Krankenhaus, um endlich sein Kind zu sehen und in den Arm zu nehmen. Solche tollen Geschichten schreibt nur die deutsch-französische Freundschaft. Fotos im Anhang: 01 Musik verbindet die Städtepartnerschaft: Die Wald-Polonaise 1967 mit den französischen Freunden aus Lillers am Waldesrand von Essentho. Foto: Erich Tack. 02 Ein Abschiedskonzert der Marsberger Musiker auf dem Rathausplatz von Lillers. Foto: Erich Tack. 03 Musikalische Freundschaft über den Tod hinaus: Ein letzter Abschiedsgruß von Erich Tack am Grab von Louis Duez, dem Vorsitzenden der Musiker Lillers, auf dem dortigen Friedhof in Nordfrankreich, 1995. Foto: Erich Tack. #Marsberg #Lillers #Staedtepartner #Partnerschaft #50Jahre #1967 #2017 #Jubilaeum #GoldeneHochzeit #Waldpolonaise #Vaterschaftsfreuden #ErichTack #Marsberger #Lillerois #Musik #Musikalisch #Zeitungsserie #DFG #DFGMarsberg #DeutschFranzoesisch #Gespraechsrunde #DeutschFranzoesischeGespraechsrunde #Sauerlandkurier #Ehrenvorsitzender #MusikvereinMarsberg #Interview #Partnerstadt #Partnerstaedte #Erlebnisse #Geschichten #Emotionen #Anekdoten #Musikus #AndreasKarlBoettcher #MarsbergerMusikverein #Staedtepartnerschaft #Buergermeister #WilliIsing #Musikprobe #Niedermarsberg #Stadt #Stadtrat #Ratsmitglied #1969 #1972 #1978 #Austausch #HarmonieFanien #Weltkrieg #Weltkriegsgeschehnisse #Maersche #Festlichkeiten #Frankreich #Musiker #Krieg #Freundschaft #Warstein #Trompeter #Hornist #Bassist #ArturSchandelle #Giershagen #Schuetzenfest #Franzosen #Vertragsunterzeichnung #Sportplatz #Essentho #Waldrand #Strassensperre #Ueberfall #Rathausplatz #AnsgarBoxberger #Geburt #Tochter #MarsbergerKrankenhaus #EssenthoerWald #Waldesrand #Abschiedskonzert #MarsbergerMusiker #LouisDuez #Friedhof #Nordfrankreich #1995 #UnserMarsberg
Von Einreiseschwierigkeiten bis zur französischen …

6. März 2017
Von Einreiseschwierigkeiten bis zur französischen Telefonzelle Marsbergs ehemaliger Bürgermeister Alfons Scholle erinnert sich Marsberg / Beringhausen. Kleine Interviews, Geschichten, Emotionen, skurrile Vorfälle und Anekdoten von Jubiläen, Besuchen der Bürgerinnen und Bürger, Schüleraustauschen und Vereinstreffen der Marsberger und Lillerois werden in der Zeitungsserie der Deutsch-Französischen Gesprächsrunde Marsberg (DFG Marsberg) auf dem Weg zur Goldenen Hochzeit der beiden Städte bis zum Jubiläum an Pfingsten 2017 präsentiert. Der Sauerlandkurier durchleuchtet und stellt alle zwei Wochen diese besonderen Eindrücke der 50 Jahre bestehenden Städtepartnerschaft vor. Heute erinnert sich der inzwischen 79 jährige Beringhäuser Alfons Scholle, der innerhalb von zwei Amtsperioden in den 1970er und 1980er Jahren ehrenamtlicher Bürgermeister der Stadt Marsberg war und somit innerhalb von zwei Jahrzehnten das Städtebündnis mitgeprägt hat. Viele tolle Erinnerungen daran sind bei ihm bis heute im Gedächtnis geblieben. Innerhalb eines Interviews gibt er einen kleinen Einblick. - Andreas Karl Böttcher (DFG Marsberg – Ansprechpartner Öffentlichkeitsarbeit „50 Jahre – Marsberg-Lillers“) - Herr Scholle, ab wann und wie haben Sie sich aktiv in die Städtepartnerschaft von Marsberg und Lillers eingebracht? In den Jahren von 1979 bis 1989 war ich ehrenamtlicher Bürgermeister der Stadt Marsberg. Selbstverständlich habe ich auch schon vorher aktiv den Partnerschaftsgedanken und die Bemühungen und Aktionen von Marsbergern und Lillerois verfolgt. Aber zu meinem Amtsantritt 1979 war es eine Selbstverständlichkeit, dass eines meiner ersten Amtshandlungen ein Besuch in Lillers war. Ab diesem Zeitpunkt war ich praktisch jährlich mit vielen Marsbergern – mit beispielsweise Musikern, Fußballern, Turnern, Schülern oder weiteren Privatpersonen – in unserer Partnerstadt. Auch nach meiner Bürgermeisterzeit war ich dabei und es bestehen Kontakte nach Nordfrankreich bis heute. Wie waren Ihre ersten Eindrücke? Gab es Verständigungsprobleme? Was haben Sie innerhalb Ihrer Amtszeit angestoßen? Frankreich und Lillers sind tolle Gastgeber. Gastfreundschaft wird regelrecht großgeschrieben. Sicherlich gab es aufgrund der Weltkriegsgeschehnisse auf beiden Seiten anfangs Vorbehalte. Diese waren aber meist schnell verflogen. Wir haben auf französischer Seite viele Freunde gefunden. Ich erinnere mich an einen Lillerois, der partout mit uns „Deutschen“ nichts zu tun haben wollte und sehr distanziert uns in Lillers entgegen getreten ist und niemals Deutschland besuchen wollte. Nach einigen Gesprächen taute er auf. Später war er total begeistert und sagte: „Jetzt sind wir ab sofort wahre Freunde!“. Er besuchte uns fortan regelmäßig. So etwas bleibt ewig im Gedächtnis. Klar gab es auch bei mir Verständigungs- und Sprachprobleme. Aber wo ein Wille da ist auch ein Weg. Da ich kein Französisch spreche, haben wir uns in den Gastfamilien immer mit „Händen und Füßen“ unterhalten. Alfons Scholle lachend: Als guter Gast war ich manchmal auch etwas übereifrig. Bei meinem ersten Besuch im Schlosshotel kannte ich noch nicht die französischen Gepflogenheiten. Verschiedene Essensgänge wurden serviert. Ich wollte auf keinen Fall einen schlechten Eindruck hinterlassen und aß alle servierten Portionen ratzekahl auf. Bis mich meine Amtskollegen Lucien Andriès (Bürgermeister) und Jean-Claude Cazalot (stv. Bürgermeister und Vorsitzender des Komitees) aufmerksam machten und einen „gewölbten Bauch“ aufzeigten. Ich wusste damals nicht, dass es bei den über Stunden andauernden Essen zur französischen Mentalität gehörte, die jeweiligen Portionen nur zu probieren und nicht vollständig aufzuessen. Die französischen Bürgermeister hatten ernsthafte Sorgen um mein Gewicht auf Dauer. Nach dem ca. Mitte der 1970er Jahre die Partnerschaft einen „kleinen Abschwung“ erlitten hatte und man Bestrebungen von Marsberger Seite hatte, eine Partnerschaft mit dem belgischen Worringen aufzubauen, galt es für mich die Freundschaft mit Lillers zu festigen und verschiedenste Gruppen zu animieren, mitzumachen. Auch aus meinem Heimatort Beringhausen waren Vereine – wie z. B. die „Alte Herren Mannschaft“ bereit, sich zu beteiligen oder Privatpersonen boten Unterkünfte für die Lillerois an. Die SG Hoppecketal war besonders kreativ. Von französischer Seite hatten sich Bogenschützen angesagt. In Marsberg fanden wir aber keinen Partnerverein hierzu. Kurzerhand haben unsere Sportler der SG sich als Bogenschützen versucht. (Alfons Scholle grinst) Gab es weitere interessante Aktionen oder Anekdoten, an die Sie Sich erinnern? Eine der spektakulärsten Aktionen war der Transport und der Austausch der Telefonzellen. Mit dem städtischen Bulli haben Karl-Josef Gerlach (stv. Marsberger Bürgermeister), mein Schwager Johannes Wagener und ich eine deutsche Telefonzelle innerhalb einer fast zwölf Stunden Fahrt nach Lillers gebracht. Sie steht dort bis heute auf dem Rathausvorplatz. Gleichzeitig haben wir eine französische Telefonzelle erhalten und auf dem Rückweg mit nach Marsberg genommen. Nach dem sie von Francs auf DM umgemodelt war, wurde sie auf dem Sparkassenvorplatz in Marsberg aufgestellt und von der Deutschen Post angeschlossen. Ich habe aber auch noch einen Austausch mit Schülern und Turnern in besonderer Erinnerung. Vor der Abfahrt hatte ich immer wieder allen gepredigt, dass sie gültige Ausweispapiere benötigen würden. Auch während der Fahrt mit dem PKW der Stadt fragte ich jeden Einzelnen nochmals. Dann an der Grenze das Malheur. Alle hatten gültige Pässe, nur ich der Bürgermeister hatte voll ins Fettnäpfchen getreten. Mein Pass war abgelaufen. Nach einem längeren Grenzstopp und etlichen Telefonaten mit dem Marsberger Rathaus bekam ich ein Ersatzdokument und wir konnten endlich einreisen. Gut, dass wir nur drei Tage nach Lillers wollten. Länger war der Ersatzausweis auch nicht gültig… Eine Geschichte habe ich noch… Bei den Jubiläen und Treffen gab es auch immer festliche Umzüge unter Beteiligung aller Gruppen, Einheimischer und Gäste. Auch der Marsberger Musikverein war mit von der Partie. Die Truppe um Erich Tack war bester Stimmung. Ich hatte aufgrund der Weltkriegsgeschehnisse darum gebeten, da ich nicht wusste wie es ankommen würde, auf deutsche Märsche zu verzichten. Ich stehe mit meinen Rats- und Amtskollegen von Lillers auf der Ehrentribüne. Dann kamen unsere Marsberger am Ende des Umzuges. Was machten sie? Sie spielten voller Inbrunst „Preußens Gloria“. Mir wurde leicht schwindelig bei einem Moment der Stille an der Ehrentribüne. Nach dem aber mein Amtskollege aus Lillers, der der kommunistischen Partei angehörte, anfing zu klatschen, haben unsere Marsberger Musiker von allen Seiten tosenden Beifall geerntet. Nach dem mir zwischenzeitlich das Herz in die Hose gerutscht war, fiel mir da ein Stein vom Herz. Ein Schlusswort: Abschließend möchte ich alle motivieren, sich an der Freundschaft mit Lillers, die an Personen hängt, zu beteiligen. So etwas Tolles in einem vereinten Europa darf nicht einschlafen und muss aufrecht erhalten bleiben. Über viele neue Aktive und neue Freunde dieser Partnerschaft in den nächsten 50 Jahren würde ich mich sehr freuen. Fotos im Anhang: 01 Vor dem Rathaus in Lillers in den 1980er Jahren – In der vorderen Reihe v. r. Else Scholle, Lillers Bürgermeister Lucien Andriès mit Frau Danielle, Marsbergs Bürgermeister Alfons Scholle und Lillers stv. Bürgermeisterin. Foto: Karl-Heinz Berger 02 Sitzung der DFG Marsberg um 1980 – v. r. Karl-Heinz Berger, Willi Ising (ehem. Bürgermeister Marsbergs), Alfons Scholle (Bürgermeister Marsberg) und Helmut Schmitz. Foto: Karl-Heinz Berger 03 Treffen der DFG Marsberg in den 1980er Jahren – v. l. Paula und Franz Koch sowie Alfons Scholle (Bürgermeister Marsberg). 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