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Die Braut in Schwarz – …

29. Februar 2016
Die Braut in Schwarz – Alte Marsberger Tracht ist das Fundstück des Monats Beringhausen / Niedermarsberg. Der 14. Februar gilt als Tag der „Liebenden“. Er ist in Deutschland aber in erster Linie eine kommerzielle Erscheinung und das auch erst seit den 1950er Jahren. Die Ursprünge hat der Valentinstag im kirchlichen Fest Maria Lichtmess, das früher am 14. Februar gefeiert wurde. Die Kirche beschloss die Zeit zwischen dem Fest „Heilige Drei Könige“ (Epiphanie) und dem 14. Februar mit einer Antiphon, einem Wechselgesang zwischen Vorsänger und Gemeinde. Darin wird die himmlische Hochzeit Jesu besungen. Die Erinnerung, dass sich die „Ankunft des Bräutigams“ mit dem 14. Februar verbindet, hat sich auch nach der Verlegung von Maria Lichtmess auf den 2. Februar gehalten. So wurde der Märtyrer Valentin, dessen Namenstag am 14. Februar gefeiert wird, zum Patron für Verliebte, Verlobte und eine gute Heirat. Mit einer stilvoll gekleideten Hochzeit von anno dazumal beschäftigt sich auch Marsbergs Fundstück des Monats Februar 2016. Der Marsberger Geschichts- und Heimatverein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ erhielt jetzt aus Beringhausen für das Museum „Haus Böttcher – Marsbergs Haus der Geschichte aus 1589“ Utensilien und Kleidungsstücke der „Frau von damals“, die als besondere Sonntagstracht im 19. Jahrhundert getragen wurde. Margret Schlüter übergab zwei Hauben, die aus den Zeiten ihrer Urgroßmutter (Familie Albracht, Bundesstraße) stammen, sowie ein schwarzes Kleid. Sie kamen letztmalig beim Dorfjubiläum „1100 Jahre Beringhausen“ zur Schau bzw. zum Einsatz. Margret Schlüter trug das Kleid und ihre Mutter Luise Hesse saß in der wiedereingerichteten Nähstube im Jahr 2001 mit der Trachtenhaube aus dem 19. Jahrhundert. Die Frauen kleideten sich in vergangenen Jahrhunderten – schlicht gesagt – „schwarz“ und das selbst auch am schönsten Tag ihres Lebens, der Hochzeit. Einzig die schwarze Haube auf dem Kopf der Braut wurde mit einem weißen Schleier versehen. Heutzutage kaum noch vorstellbar, denn für den Heiratsmonat Mai werden die meisten Bräute es sicher schon längst besitzen: Das Kleid für ihren großen Tag. Ob die Hochzeit standesamtlich oder kirchlich gefeiert wird, ist dabei fast egal. Der Großteil der Bräute heiratet im weißen oder cremefarbenen Kleid, das mit viel Liebe zum Detail ausgesucht wurde. Es werden keinerlei Kosten und Mühen gescheut. Von der Unterwäsche über das Strumpfband, zu den Schuhen und sogar dem Haarschmuck wird alles aufeinander farblich „hell“ abgestimmt. Es kann heutzutage schon in Stress ausarten, wenn nicht nur das Kleid mehrmals anprobiert und angepasst wird, sondern auch „Probetermine“ für Make-up und Frisur anstehen. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war die Auffassung darüber, wie eine Braut gekleidet sein sollte, ganz anders, wie das Fundstück des Monats Februar 2016 belegt. In Marsberg und allgemein „auf dem Land“ war es üblich, dass die Braut einfach ihr bestes Kleid, also ihre „Sonntagstracht“ trug. Dies war häufig ein schwarzes Kleid mit passender Schürze und Haube. Die Farbe „schwarz“ war im Allgemeinen auch nicht so schmutzempfindlich. Hygienestandards gab es in früheren Zeiten nicht. Das Kleid an sich war am Hals hochgeschlossen und langärmelig, auch war es meist bodenlang, so dass kaum nackte Haut zu sehen war. Zucht und Ordnung nach dem Grundsatz „Glaube, Sitte, Heimat“ waren angesagt. Zu dieser typischen Sauerländer Tracht gehörte bis in die 1870er Jahre die sogenannte „Falge“. Sie war glockenförmig geschnitten und aus schwerem Wolltuch, gelegentlich mit einem Pelz besetzt. Die damalige, honorige Oberschicht ließ diese Tracht mit Seide füttern. Das war aber die Ausnahme. Marsberger Quellen aus dem Jahr 1872: „Bei uns im katholischen Sauerland ist die schwarze „Falge“ oder das „Regentuch“ bis in die neuere Zeit hinein allgemeine Kirchentracht der Frauen geblieben. Sie bedeckt den ganzen Kopf und Oberkörper und erspart dadurch weitere Toilette.“ Die Falge wurde zusätzlich auch bei Tieftrauer bis zu den ersten sechs Wochen nach Eintritt des Sterbefalls im ersten Verwandtschaftsgrad getragen. Im Laufe der Kaiserzeit verschwand die Falge allerdings aus dem öffentlichen Erscheinungsbild der ländlichen Bevölkerung und diente, wenn überhaupt, nur noch als Regenschutz. „Die Braut in Schwarz“ war landauf – landab das Motto. Trendsetter für weiße (Hochzeits-)Kleider war hier der Adel. Ein erstes, leichtes Umdenken gab es in der Bevölkerung lt. einer Niedermarsberger Quelle im Jahr 1929. Zumindest entstand eine „gewisse“ Diskussion hierüber: „Unsere Mütter und Frauen waren generell als Braut schwarz gekleidet, so soll es weiterhin Usus bleiben.“ Grund für diesen Ausspruch war, dass in diesem Jahr eine erste Hochzeit in „Weiß“ in der Bevölkerung vermerkt wurde. Schwarz wurde allerdings weiterhin bei der breiten Masse gesichtet. Nach dieser ersten „weißen Hochzeit“ in Marsberg war der „Vorfall“ auch Thema bzw. Bestandteil im Karneval und wurde von der Männerwelt regelrecht „ätzend“ bei den zahlreichen Karnevalsfeiern zu Beginn des Jahres 1930 kräftig auf die „Schüppe“ genommen. Die Männer spielten sich teils regelrecht als wahre Moralapostel auf. „Wir sorgen für Zucht und Ordnung!“, so kann man es noch heute auf einem historischen Foto eines abgebildeten Bühnenbildes aus der damaligen Zeit nachlesen. Zu sehen ist ein schwarzgekleideter Bräutigam mit aufgespanntem Regenschirm, der seine Frau in weißer Unterwäsche regelrecht im Regen stehen lässt. Andere böse Männerstimmen aus der damaligen Zeit ließen auf einem „Protestblatt“ verlauten: „Die Frau muss vom ersten Tag der Ehe bis zum letzten Tage wissen, wo es lang geht! – Deswegen kann als Antwort nur „schwarz“ die richtige Losung sein!“ Alle heutigen Zeitgenossen – seien es Männer oder Frauen – würden solche Aussprüche zu Recht als frauenfeindlich abstempeln. Im Laufe der Jahrzehnte und spätestens auf dem Höhepunkt der Emanzipationsbewegung in den 1960er und 1970er Jahren veränderten sich „Gott sei Dank“ die Maßgaben von Sitte und Anstand und damit auch die Vorstellungen von angemessener Hochzeitsmode. Es gab keine Sittenwächter mehr und es wurde fortan sogar in Jeans oder Turnschuhen geheiratet, um sich gegen die als verstaubt empfundenen Sitten aufzulehnen. Frauen zeigten fortan gerne Dekolleté oder tragen Kleider mit ausgeschnittener Rückenpartie. Das Bedürfnis, in „Weiß“ zu heiraten und damit Reinheit auszustrahlen, steht heute nicht mehr im Widerspruch dazu, Kleider zu tragen, die den Körper betonen und den Phantasien freien Lauf lassen. Kein Wunder also, dass auch bei Nicht-Adeligen der Wunsch im Laufe der Zeit aufkam, mit einem aufwändigen Hochzeitskleid für einen Tag zur Prinzessin zu werden. Nähere Informationen zum Fundstück des Monats finden Sie unter: www.Marsberger-Geschichte.de Fotos im Anhang: 01 Das Hochzeitsfoto zeigt Bernhard und Maria Albracht aus Beringhausen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Braut trägt „Schwarz“. An Stelle der schwarzen Haube fällt das einzig weiße Kleidungsstück, der Schleier, auf. 02 Das Fundstück des Monats Februar 2016: eine schwarze Haube der typischen weiblichen Tracht des 19. Jahrhunderts aus Beringhausen. #Marsberg #FundstueckdesMonats #BrautinSchwarz #MarsbergerTracht #Beringhausen #Niedermarsberg #Valentinstag #MarsbergerGeschichten #Hochzeit #Museum #HausBoettcher #Brautmode
Das alte Stellwerk Westheim Ost

29. Februar 2016
Das alte Stellwerk Westheim Ost... Es gehört als eins von sieben Objekten aus dem Marsberger Stadtgebiet zur Museumslandschaft des Hochsauerlandkreises. In diesem Gebäude befindet sich eine feine Ausstellung der Eisenbahnfreunde Marsberg. Der 2. Teil der Ausstellung, das Herzstück der Bahnfreunde, ist im ehemaligen Diemelfrischkauf untergebracht. Dort heisst es "Marsberg zur Zeit der 1960er Jahre". Modelleisenbahnen verkehren von Westheim Ost bis kurz vor Bredelar :-) Immer am Mittwoch-Abend treffen sich die Eisenbahnfreunde. Gleichgesinnte und weitere Gäste sind immer willkommen! Wir bedanken uns bei Gerhard Reins und seiner Fan-Page "Gerry´s Fotos aus dem Diemeltal" für diese Aufnahme! #Marsberg #Westheim #StellwerkWestheimOst #WestheimOst #Eisenbahn #Eisenbahnfreunde #EisenbahnfreundeMarsberg #Modelleisenbahn #GerhardReins #Gerry´sFotosausdemDiemeltal
Von UNICEF-Projekten bis zum KinderRechteForum – …

28. Februar 2016
Von UNICEF-Projekten bis zum KinderRechteForum – Sauerländer Köpfe: Üwen Ergün im Interview Marsberg / Bestwig / Köln. Er ist 19 Jahre jung, aber schon heute ein geschätzter Gesprächspartner, insbesondere zur derzeitigen Flüchtlingssituation. Er trifft sich regelmäßig mit führenden Politikern unserer Republik. Unser Bundespräsident Joachim Gauck ist da nur ein honoriger Name und Beispiel. Üwen Ergün stammt gebürtig aus Marsberg und studiert derzeit in Köln. Seine Familie wohnt in Bestwig. Üwen Ergün engagiert sich schon seit Jahren für UNICEF und ist Juniorbotschafter dieses Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen. In der Radio-Reihe „Hiegemann unterwegs…“ interviewt der Moderator Markus Hiegemann in Zusammenarbeit mit dem Marsberger Geschichts- und Heimatverein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ diesen kreativen und vielseitig bewanderten „Sauerländer Kopf“. Während der zweistündigen Radiosendung der Hochsauerlandwelle berichtet Ergün beispielsweise über seine UNICEF-Aktion in Sambia. Als Gründer des KinderRechteForums liegt ihm dieses Projekt natürlich ganz besonders am Herzen. 20 motivierte junge Menschen und zahlreiche weitere Partner bieten heutzutage für dieses Forum von den Standorten Köln, Berlin und Darmstadt aus bundesweit Hilfestellungen an, wenn es um die Rechte der Kinder geht. Üwen Ergün wird als bekennender Sauerländer mit türkischen und portugiesischen „Familien-Wurzeln“ während der Sendung Rede und Antwort zu Fragen der Heimat, der Flüchtlingspolitik, zum Thema „Rassismus“ und zu den vielfältigen Kulturen anderer Länder stehen. Die Radiosendung im Bürgerfunk von Radio Sauerland findet am Sonntag, dem 28.02.2016 von 19 bis 21 Uhr statt. Sie ist in Marsberg und Umgebung über die UKW-Antennen-Frequenzen 94,8, 96,2 oder 106,5 MhZ bzw. über die Kabel-Frequenz 107,4 MhZ zu hören. Alternativ und weltweit kann sie über das Webradio von www.RadioSauerland.de mitverfolgt werden. Weitere Sendungen und Ankündigungen finden Sie immer im Radio- und Veranstaltungskalender unter: www.Marsberger-Geschichte.de Foto im Anhang: 01 Im Rahmen der Vorbereitungen zur Radiosendung „Hiegemann unterwegs… Sauerländer Köpfe“ besuchte Üwen Ergün (Bildmitte) mit seiner Mutter Paula seinen Geburtsort Marsberg und kam mit Andreas Karl Böttcher, Vorsitzender der „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ ins Gespräch. Foto: Dirk Hustadt, Fotografie, Marsberg #Marsberg #UNICEF #KinderRechteForum #SauerlaenderKoepfe #UewenErguen #Bestwig #Koeln #Fluechtlingspolitik #JoachimGauck #Juniorbotschafter #Kinderhilfswerk #VereinteNationen #HiegemannUnterwegs #MarkusHiegemann #MarsbergerGeschichten #Hochsauerlandwelle #Berlin #Darmstadt #Rassismus #Kulturen #Buergerfunk #RadioSauerland #PaulaErguen #AndreasKarlBoettcher #DirkHustadt
Die Sonne lacht ins leicht frostige Diemeltal

28. Februar 2016
Die Sonne lacht ins leicht frostige Diemeltal... :-) ...und lädt zum Sonntagsspaziergang in unsere schöne Region ein. Dieses Foto mit dem Blick ins Land der 1000 Berge ist von Anja Hoppe. Herzlichen Dank für diese Aufnahme! Wir wünschen allen Fans und Freunden einen schönen Sonntag! #Marsberg #Obermarsberg #Diemeltal #LanddertausendBerge #AnjaHoppe #UnserMarsberg
Auch haben wir während unserer kleinen …

27. Februar 2016
Auch haben wir während unserer kleinen "Karneval-Schöpfungspause" bei "Unser Marsberg" fotografisch den Überlauf des Diemelsees ein wenig verpasst. :-) Gut, dass wir tolle Fotografen in unserer Region haben, die dieses Spektakel bildlich aus verschiedensten Perspektiven und detailverliebt festgehalten haben. Beispielgebend für alle Fotografen, die sich in den letzten Wochen mit dem Diemelsee beschäftigt haben, posten wir heute dieses Foto von Ines Schmiegelt Fotografie, die auch noch viele weitere interessante Fotos auf ihrer Fan-Seite hat. Vorbeischauen lohnt sich! Herzlichen Dank für diese Impression! #Marsberg #Helminghausen #Diemelsee #Heringhausen #Stormbruch #Staumauer #Ueberlauf #NaturparkDiemelsee #Naturpark #TolleFotos #InesSchmiegelt #UnserMarsberg
Die Masken haben wir schon lange abgesetzt und …

27. Februar 2016
Die Masken haben wir schon lange abgesetzt und unsere Karnevalspause ist leider ;-) etwas länger ausgefallen... Aber jetzt sind wir wieder voll da! Am 11.11. startet die nächste Karnevalssession. Damit Euch das Warten darauf nicht so schwer fällt, präsentieren wir heute dieses Foto von Johannes Becker aus Giershagen. Es wurde um 1950 vor der Gastwirtschaft Kappe in Giershagen aufgenommen. Zu sehen sind Aloys und Josef Knust, Arthur Schandelle, Eduard, Wilhelm und Bernhard Lüdemann, Theodor Kleffner, Anton Schmidt sowie Paul Ramspott. #Marsberg #Giershagen #Masken #Karneval #JohannesBecker #GastwirtschaftKappe #Knust #Schandelle #Lüdemann #Kleffner #Schmidt #Ramspott #UnserMarsberg
Ein spitzenklassiges Foto von unserem Heimatfreund …

2. Februar 2016
Ein spitzenklassiges Foto von unserem Heimatfreund Oliver Koch... :-) Es zeigt allen Freunden eine wahnsinnstolle Impression aus dem Naturpark Diemelsee. Dieser Ausblick wurde vom Dommelturm in der Großgemeinde Diemelsee beschert. Herzlichen Dank für diese Heimat-Aufnahme! #Diemelsee #Dommel #Dommelturm #OliverKoch #NaturparkDiemelsee #Naturpark #Heimat #Naturpur
Die Wanderarbeitsstätte „St

2. Februar 2016
Die Wanderarbeitsstätte „St. Christophorushaus“ – Urkunden zum Niedermarsberger Gebäude sind das Fundstück des Monats Niedermarsberg. Die wenigsten Marsberger kennen den Ursprung dieses in der Geschichte bedeutsamen Gebäudes in der Wallmei in Niedermarsberg: das ehemalige „St. Christophorushaus“. Der Marsberger Geschichts- und Heimatverein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ erhielt für das Museum „Haus Böttcher – Marsbergs Haus der Geschichte aus 1589“ zu dieser damaligen Wanderarbeitsstätte geschichtsaufhellende Urkunden und Aufzeichnungen, die den Sinn dieser Stätte durchleuchten. Diese Dokumente wurden nun zu Marsbergs Fundstück des Monats Januar 2016 prämiert. Die historischen Dokumente sind überwiegend aus den 1930er Jahren. In der Standortbeschreibung der alten Bauakte steht geschrieben: „Diejenigen, die am Sägewerk Prior vorbeigehen und das schmucke Gebäude der Wanderarbeitsstätte vor sich sehen, oder die mit der Bahn die Strecke Hagen-Kassel befahren, wissen, um was es sich beim Christophorushaus in der Wallmei handelt…“. Ein Original-Bericht der damaligen Zeit beschreibt wunderbar weitere Details: „…Viele wissen noch, wie da unten eine Holzwarenfabrik errichtet wurde, die dann nach kurzem Betrieb bis auf die Umfassungsmauern und das Wohnhaus vor ungefähr einem Jahrzehnt ein Raub der Flammen wurde. Viele wissen noch, daß die öden Räume jahrelang ohne jede Verwendung lagen – bis sich der Kreis Brilon des Komplexes annahm und in den Jahren 1929/30 das Gebäude ausbauen und wiederherstellen ließ.“ Im Juni 1930 wurde die Wanderarbeitsstätte St. Christophorushaus eröffnet. Mit verhältnismäßig geringen Mitteln (für den Erwerb des Grundstücks, für den Bau und die innere Einrichtung wurden insgesamt 45.000 RM verausgabt) war die ehemalige Fabrik mit anliegendem Wohnhaus zu einer Wanderarbeitsstätte umgewandelt worden. „Es ist ein prunkloser, aber solider Bau, in hellen, heiteren Farben gehalten… Der Flachbau von 30m Länge schließt sich unmittelbar an das dreistöckige Wohnhaus an und ist damit eng verbunden. Das mit einem eigenen Eingang versehene Wohnhaus ist hergerichtet für die Wirtschaftsräume der Wanderarbeitsstätte und für das Büro und die Wohnung der Hauseltern. Außerdem enthält es im Erdgeschoß einen Schlaf- und Tagesraum für die jugendlichen Gäste der Arbeitsstätte sowie im Obergeschoß verschiedene Kammern für Kostgänger.“ Das einstöckige Langhaus war für die eigentliche Wanderarbeitsstätte und Herberge bestimmt. Am Haupteingang und an der Küche gelegen waren 2 Tagesräume, ursprünglich getrennt für die Wanderscheinleute und die Selbstzahler. Daran schlossen sich, durch den mit weißen Fließen versehenen Bade- und Desinfektionsraum voneinander getrennt, zwei Schlafsäle mit insgesamt 36 Betten, die beide mit einer Waschkaue versehen waren, an. „Ordnung und Sauberkeit leuchten aus jedem Raum und Winkel des Hauses hervor. Der Flur schließt ab mit einem kleinen Raum, der zugleich als Zimmer für den Helfer des Hausvaters – der Helfer ist ein ehemaliger junger Wanderer – und als Gepäckaufbewahrung dient.“ Daneben befand sich dann der Raum für die Obdachlosen, der nur von draußen durch einen eigenen Eingang zugänglich war und dadurch mit Absicht von der übrigen Herberge abgesperrt wurde. Der Bericht weiter: „Für die wichtige durch die Wanderarbeitsstätten angestrebte und durchgeführte Arbeitsfürsorge an den Herbergsgästen ist hinter dem Hause ein geräumiger Arbeitsschuppen angelegt. Ebenfalls unmittelbar hinter der Herberge ist anfangs ein Gelände von 70 ar angekauft worden, dazu später der frühere Sportplatz und ein weiterer Morgen Land. Insgesamt 7 Morgen sind im Laufe der Jahre von den Wanderern für Gemüse- und Kartoffelanbau urbar gemacht worden, sodaß sich die stets wechselnden Gäste der Wanderarbeitsstätte durch den Fleiß der Hände selbst ihre Nahrung schaffen.“ Die Wanderarbeitsstätte Niedermarsberg, die dem Kreis Brilon gehörte und durch den Schutzvorstand des kath. Gesellenvereins betreut wurde, konnte schon in den ersten fünf Jahren ihres Bestehens „auf eine erfolgreiche und segensreiche Tätigkeit zurückblicken.“ In dieser Zeit wurden hier annähernd 20.000 Wanderer, Menschen jeden Standes und Alters – die Altersstufen bewegten sich meist zwischen 18 und 70 Jahren – verpflegt und beherbergt. Die Wanderarbeitsstätte betrieb „Arbeitsfürsorge, um den Wanderern den Segen der Arbeit zukommen zu lassen. Der ganze Betrieb ist fein organisiert. Im Sommer gegen 6 Uhr ist Wecken, im Winter gegen ½ 8 Uhr. Von jedem, der hier Unterkunft erhält, wird vormittags eine seinen körperlichen und geistigen Kräften entsprechende dreistündige Arbeit verlangt. Am Abend wird die Geselligkeit gepflegt. Ein Rundfunkgerät trägt zur Unterhaltung nicht unwesentlich bei. Als Bindeglied an der vielbegangenen Wanderstrecke Kassel-Bochum zwischen den Wanderarbeitsstätten Warburg und Meschede gelegen, trägt die Niedermarsberger Wanderarbeitsstätte den Wünschen und Ansprüchen, die man an einen modernen Herbergsbau stellen muß, weitgehend Rechnung und wird von berufener Seite gewissermaßen als Musterbau einer Wanderarbeitsstätte kleineren Umfanges angesprochen.“ Der damalige Bericht zeigt die Not und das Elend der Menschen in der schwierigen Zeit auf. Er beschreibt aber auch die Wanderarbeitsstätte in Niedermarsberg als Segen für „Arbeitssuchende, „örtlich Vertriebene“ oder „Ausländigstammende“. Die Zahlen zeigen, dass sich die Wanderarbeitsstätte Niedermarsberg in dem Wandernetz erst „einlaufen“ musste. „Unter den Wanderern sind die geordneten Wanderer zu verstehen, die mit Wanderscheinen wandern. Unter den Selbstzahlern befanden sich Bettler, Musikanten, Touristen, ja sogar Schulen, die die Wanderarbeitsstätte in Ermangelung einer Jugendherberge zur Unterkunftsstätte wählten. In den Wintermonaten war die Zahl der Wanderscheinleute, die in der Wanderarbeitsstätte Unterkunft und Verpflegung fanden, am Größten. Für das Jahr 1935 ist eine zusätzliche Statistik belegt: 125 Wanderer erhielten für ihre abgerissenen Kleidungsstücke Bessere. 20 Paar neue Schuhe wurden „verausgabt“. 46 Revierkranke wurden vom Wohlfahrtsamt dort in 158 Verpflegungstagen betreut. 60 Wanderer wurden vom „Christophorushaus“ aus behandelt, sodass sie nicht die öffentliche Fürsorge in Anspruch nehmen brauchten. 14 Wanderer haben im Frühjahr 1935 in den umliegenden Bauernschaften Arbeit und Brot gefunden. Dem Herbergsbetrieb angeschlossen war ein Ledigen-Heim. Nähere Informationen zum Fundstück des Monats finden Sie unter: www.Marsberger-Geschichte.de Fotos im Anhang: 01 Die Zeichnung aus dem Jahr 1930 zeigt die Südseite der Wanderarbeitsstätte „St. Christophorushaus“ in der Wallmei von Niedermarsberg. 02 Das „Christophorushaus“ in der Wallmei von Niedermarsberg. – Die Aufnahme ist aus der Zeit um 1960. Das Langhaus ist zu diesem Zeitpunkt schon aufgestockt worden. 03 Eine aktuelle Aufnahme des ehemaligen „Christophorushauses“, Christopherusweg 12, in der Wallmei von Niedermarsberg. Die Zahlen über die Unterkunft und die Verpflegung der Wanderarbeitsstätte Niedermarsberg: Jahr Wanderer Verpflegungs- Selbst- Über- tage zahler nachtungen 1930 696 1220 - - 1931 2199 3376 1055 2219 1932 2384 3300 1285 2348 1933 2839 4146 1128 2084 1934 3295 4814 651 1488 1935 2812 4061 726 1850 Statistik für das Jahr 1935: Monat Wanderer Verpfleg- Selbst- Übernac- ungstage zahler htungen Januar 311 422 71 151 Februar 276 420 44 65 März 278 408 44 129 April 212 335 39 129 Mai 216 296 64 110 Juni 180 280 55 152 Juli 145 194 80 196 August 161 210 81 138 September 186 251 76 214 Oktober 181 258 61 175 November 281 396 50 182 Dezember 385 591 61 175 #Marsberg #Niedermarsberg #Christophorushaus #Wanderarbeitsstätte #FundstückdesMonats #Wallmei #MarsbergerGeschichte #MarsbergerGeschichten #Museum #HausBöttcher #HausderGeschichte #KreisBrilon #Gesellenverein #UnserMarsberg #Langhaus
Diesen Sonnenuntergang von der „südlichsten …

2. Februar 2016
Diesen Sonnenuntergang von der "südlichsten Spitze" Obermarsbergs schickte uns Peter Hauck... :-) Gewisse Teile der Straßen "Auf der Mauer", "Eresburgstraße" und "Vor´m Südtor" sind fotografisch abgebildet. Herzlichen Dank für diese Aufnahme! #Marsberg #Obermarsberg #Sonnenuntergang #PeterHauck #AufderMauer #Eresburgstraße #Südtor #NaturparkDiemelsee #Naturpark
Das „Hunde Vitalzentrum“ Ludwig in Bredelar hatte …

1. Februar 2016
Das "Hunde Vitalzentrum" Ludwig in Bredelar hatte am Freitag Besuch... Der neue Praktikant Hermann Baldus half den Angestellten einen ganzen Nachmittag bei der Pflege der Hunde mit. Der WDR verfilmte seine Arbeit. :-) "Hermann hilft..." wird voraussichtlich nach Karneval ausgestrahlt. Weitere Infos folgen... #Marsberg #Bredelar #HundeVitalzentrum #Ludwig #HermannBaldus #WDR #Hermannhilft #Lokalzeit #LokalzeitSüdwestfalen #LokalzeitSiegen #Hundezentrum #Groomer #SabineLudwig